Die Eucharistie: eine „Arznei zur Unsterblichkeit“ – kein Heilmittel für jeden
Veröffentlicht: 16. November 2013 Abgelegt unter: BIBEL bzw. liturgische Lesungen, EHE, FAMILIE und ELTERNRECHT | Tags: Altarsakrament, Ehe, Eheband, Ehebruch, Eucharistie, Hl. Kommunion, Kirche, Konvertit, Ordnung, paulus, Scheidung, schwere Sünde, Uwe C. Lay, Wiederverheiratung Ein KommentarUwe C. Lay zur Debatte um Geschieden-Wiederverheiratete
Wer Kinder zuhause hat, der schließt sein Medikamentenschränkchen sorgfältig ab. Was für ein Unglück, wenn die Kleinen – „Schau die bunten Smarties und die vielen Säfte in so niedlichen Fläschleins!“ – den Schrank ausräubern. Medikamente sind keine Süßigkeiten, aber wenn das die Kleinen merken, könnte es schon zu spät sein: Vergiftung, vielleicht sogar eine tödliche.
Eine Medizin ist etwas Gesundmachendes, wenn es richtig angewendet wird. Das eine Mittel, gemäß der Vorschrift des Arztes eingenommen, entfaltet eine heilende Wirkung – aber unsachgemäß eingenommen kann es schlimmste Folgen zeitigen.
Je wirksamer ein Medikament ist, desto destruktiver ist es auch, falls es vorschriftswidrig eingenommen wird. Die in einer Medizin schlummernde Kraft kann sich also zum Positiven wie zum Negativen realisieren: Schwache Medizin setzt wenig Kraft frei (sei es zum Positiven wie Negativen), starke hingegen viel Kraft.
Es soll nun von der stärksten auf Erden bekannten Medizin die Rede sein: der „Arznei zur Unsterblichkeit“.
In der frühen Kirche verkündete man es so: Jesus Christus hat für uns kranke/sündige Menschen die beste aller denkbaren Heilmethoden bereitet, sein geopfertes Fleisch und Blut, auf daß wir gesunden und von der Krankheit zum ewigen Tode befreit werden!
Gottes Medizin für unser Heil
Das Sakrament des Altares ist die Medizin Gottes für uns Kranke – und die Kirche ist die Apotheke, in der dies Heilmittel ausgeteilt wird. Diese Medizin muß wie jedes Medikament nach Vorschrift eingenommen werden, damit sie wirklich eine Heilung hervorbringt, denn unsachgemäß eingenommen bewirkt sie Unheil.
Erschüttert muß der hl. Völkerapostel Paulus feststellen (vgl. 1.Kor 11, 17-34), daß in der korinthischen urchristlichen Gemeinde die Eucharistie nicht gemäß dem Willen des Heilandes gefeiert wird.
Ja, Christen starben (den geistlichen Tod) infolge eines unsachgemäßen Umganges mit der Eucharistie: sie starben sozusagen an Eucharistievergiftung, wie Menschen auch an einer Tablettenvergiftung sterben können. Energisch wird der Ton des Apostels: er muß die Gemeinde zur rechten Ordnung zurückrufen.
Was ist die rechte Ordnung für die Spendung des Altarsakramentes?
Diese Frage muß die Kirche verbindlich beantworten, damit diese Medizin namens Altarsakrament den Empfängern nicht zum Unheil gereicht. Sie bewahrt diese sakramentale Medizin im Tabernakel auf und teilt sie nur so aus, daß sie zum Heil und nicht zum Unheil wirkt.
Heil oder Unheil, Segen oder Fluch
Ja, man kann sich in der Eucharistie – wird sie sakrilegisch als „Gottesraub“ empfangen – wahrlich in die Hölle kommunizieren. So wirksam ist die Kraft dieses Sakramentes zum Unheil, denn recht empfangen eröffnet sie uns ja das Tor zum Himmel.
Wem darf die Kirche also, um solches Unheil zu verhindern, dieses Heilssakrament nicht spenden?
Eindeutig lehrt hier die Kirche, daß Geschieden-Wiederverheiratete die hl. Kommunion nicht erhalten dürfen, weil sie diese nur zum Unheil empfangen könnten. Es wäre verrückt, einer Mutter, die ihren Kindern nicht ihre Herztabletten zum Naschen austeilen will, einen Mangel an Liebe zu ihren Kindern vorzuhalten.
Aber unserer Mutter Kirche werfen Gläubige landauf-landab einen Mangel an Barmherzigkeit vor, wenn sie Menschen, um sie vor einer Eucharistievergiftung zu bewahren, dieses Heilssakrament nicht spendet!
Ohne im Rahmen dieses Beitrags die katholische Lehre zum Sakrament der Ehe entfalten zu können, ist eines doch klar:
Es gibt keine legitime Scheidung einer sakramental gültig geschlossenen Ehe. Wer sich durch ein weltliches Gericht scheiden läßt, gilt vor den Augen des Staates als geschieden. In den Augen Gottes besteht das Eheband aber weiter.
Wer als Geschiedener wieder heiratet, geht eine unerlaubte (Zivil-)Ehe ein. Er lebt so im permanenten Ehebruch gegen die immer noch gültige (erste) Ehe.
Jenen Katholiken, die im dauernden Ehebruch leben und keine Bereitschaft zur Beendigung dieser schweren Sünde erkennen lassen, darf die Kirche keine Eucharistie austeilen, weil diese Menschen sie für sich nur zum Unheil empfangen könnten.
Das Bußsakrament als Ausweg aus diesem Problem ist hier versperrt, weil zur gültigen Beichte unbedingt die Absicht gehört, die betreffenden schweren Sünden künftig zu meiden. Wo aber jemand hartnäckig darauf beharrt, kann er nicht losgesprochen werden.
Aus Liebe zu solch sündigenden Kindern versperrt Mutter Kirche ihnen daher den Zugang zum Tisch des HERRN, wie jede liebende Mutter ihren Kindern den Medizinschrank verschließt.
Oder sollten wir sagen, daß jeder selbst zu entscheiden könne, ob er dieses heilige Sakrament empfangen dürfe? Man stelle sich vor, der Staat erklärte, daß jeder, unabhängig davon, wie viel Alkohol er konsumiert hat, selbst zu entscheiden hätte, ob er noch fahrtüchtig ist. Das sei ferne! Es gibt eben objektive Kriterien, ab wann jemand nicht mehr fahrfähig ist.
Ähnlich ist es auch mit der Eucharistie: wer in der Sünde des Ehebruchs lebt, ist objektiv nicht befähigt, das Altarsakrament zu seinem Heil zu empfangen. Das Gewissen kann sich dabei sehr wohl irren – wie auch Alkoholisierte ihr Fahrvermögen völlig irreal einschätzen können.
Aber um des Heiles der Seelen willen muß die Kirche ihren Gläubigen, die sich im Stand der schweren Sünde befinden, die hl. Kommunion verweigern, denn: „Wer also unwürdig von dem Brot ißt und aus dem Kelch des HERRN trinkt, der macht sich schuldig am Leib und Blut des HERRN“, schreibt auch für uns heute der Völkerapostel Paulus.
Uwe Christian Lay ist katholischer Publizist, Konvertit und früherer evangelischer Vikar
Evang. Landesbischof Jochen Bohl verteidigt die herkömmliche Ehe gegenüber dem EKD-„Familienpapier“
Veröffentlicht: 16. November 2013 Abgelegt unter: Causa EKD-"Familienpapier" | Tags: Bibel, Ehe, EKD, Familie, Familienpapier, Homosexuelle, Jochen Bohl, Landesbischof, Leitbild, Orientierungshilfe, Sachsen-Anhalt Hinterlasse einen KommentarDas Zusammenleben von Mann und Frau befindet sich in der Krise. Zwar ist die Ehe mit 72 Prozent die meist gelebte Familienform in Deutschland.
Jedoch nähmen Ehescheidungen und Bindungsunfähigkeit deutlich zu. Darauf hat der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Jochen Bohl (siehe Foto), auf der Synode seiner Kirche hingewiesen. Diese findet vom 15. bis 18. November in Dresden statt.
Der sächsische Landesbischof beschäftigte sich in seinem Bericht mit der umstrittenen EKD-„Orientierungshilfe“ zu Ehe und Familie. Diese hat eine heftige Debatte ausgelöst, weil sie von der traditionellen Ehe als alleiniger Norm abrückt und ein erweitertes Familienbild vertritt, das etwa auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften und sog.„Flickenteppich-Familien“ (Patchwork) einschließt.
Jochen Bohl zufolge hat der Text durch die „Dürre der theologischen Ausführungen“ Verstörung ausgelöst. Er lasse zudem an dem Willen zweifeln lassen, „über lange Zeiten hinweg als gut und sinnvoll Erkanntes zu verteidigen“.
Bohl ist stellv. Vorsitzender des EKD-Rates, der die Herausgabe der Orientierungshilfe verantwortete.
Kindermangel führt zur Krise
Nach den Worten Bohls kommt es derzeit zu einem fundamentalen Wandel der Familie. So würden in Sachsen 62 Prozent der Kinder nichtehelich geboren. Fast ein Drittel der 13 Millionen Kinder unter 18 Jahren in Deutschland hätten einen Migrationshintergrund.
Die Zahl der Kinder in alleinerziehenden Familien steige seit Jahren an. 2010 seien bereits ein Fünftel aller Familien alleinerziehend gewesen, in den neuen Bundesländern deutlich mehr.
Zudem setze sich der Trend zur Ein-Kind- oder Zwei-Kinder-Familie fort; nur jedes fünfte Kind lebe mit zwei Geschwistern und lediglich 8 Prozent der Minderjährigen hätten drei oder mehr Geschwister. Es gebe viel zu wenig Kinder.
Dies führe die Gesellschaft unausweichlich in eine demographische Krise. Aufgabe der Christen sei es, für das Leben mit Kindern zu werben.
Viele trauen sich nicht zur Trauung
Der Landesbischof wies darauf hin, dass sich die Situation in den Lebensberatungsstellen der Diakonie verschärft habe. Die Zahl der Menschen nehme zu, denen in Konfliktsituationen eine andere Möglichkeit als die Trennung nicht in den Sinn komme. Schon leichte Störungen führten zur Trennung.
Bohl: „Inzwischen schließen nicht wenige die Ehe schon deswegen nicht, weil man sich gar nicht vorstellen kann, dass sie Bestand haben könnte.“
Leidtragende von Trennungen seien vor allem die Kinder. Diese bräuchten für eine gesunde seelische Entwicklung einen verlässlichen Rahmen, in dem sie sich angstfrei bewegen können.
Bohl: „Es ist ja offenkundig, dass ein besorgniserregend hoher Teil der Kinder und Jugendlichen erhebliche persönliche Schwierigkeiten hat – Angststörungen, Konzentrationsschwächen und Lernstörungen haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen.“
Angesichts der Zerbrechlichkeit der Beziehungen habe aber auch die Sehnsucht nach einer lebenslangen Gemeinschaft von Mann und Frau mit Kindern zugenommen. Die allermeisten Jugendlichen hofften darauf, eine Familie zu gründen und in dieser dauerhaft zusammenzuleben.
Die biblischen Berichte bezeugten, dass auf der Ehe als Lebensgemeinschaft von Mann und Frau ein besonderer Segen liegt und sie als Ausdruck der Nähe Gottes zu den Menschen gelten könne. Aus der Heiligen Schrift ließen sich grundlegende Orientierungen mit normativem Anspruch für die Gegenwart ableiten.
Mit Blick auf die Ehe zählten dazu etwa folgende Aussagen: 1. „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei… Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen und sie werden ein Fleisch sein“ (Gen 2, 18ff.). 2. „Was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden“ (Mk 10,9). 3. „Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen“ (Gal 6,2).
Keine Ehe für Homosexuelle
Der Landesbischof ging auch auf die Frage ein, ob die Ehe für gleichgeschlechtliche Partnerschaften geöffnet werden solle. Der Gesetzgeber habe mit der eingetragenen Lebenspartnerschaft eine Institution geschaffen, die Homosexuellen einen geschützten Raum eröffnet. Die Verbindung von Mann und Frau unterscheide sich davon jedoch gravierend, weil sie die Möglichkeit zur Fortpflanzung habe.
Bohl hierzu: „Die Bibel lässt an dieser fundamentalen Gegebenheit keinen Zweifel und denkt die Ehe immer im Zusammenhang mit der Weitergabe des Lebens“.
Diese fundamentale Differenz rechtfertige eine unterschiedliche Gestaltung von Ehe und eingetragener Lebenspartnerschaft. Bohl wies darauf hin, dass die Zahl der Kinder, die in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften aufwachsen, mit etwa 13.000 Kindern verschwindend gering sei. Nahezu alle diese Kinder seien zuvor in eine Vater-Mutter-Konstellation hineingeboren worden.
Quelle: http://www.idea.de
Martas Gastmahl – eine szenische Betrachtung
Veröffentlicht: 16. November 2013 Abgelegt unter: BIBEL bzw. liturgische Lesungen | Tags: Anfechtung, Eifersucht, Eros, Frauen, Gastmahl, Gottheit Christi, Jesus, Lucia Tentrop, Maria, Marta, Neid, Petrus, Rivalität, Schlange, szenische Betrachtung Ein KommentarVon Lucia Tentrop
Lk 10, 38-42:Sie zogen zusammen weiter, und ER kam in ein Dorf. Eine Frau namens Marta nahm ihn freundlich auf. Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu. Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen, für ihn zu sorgen. Sie kam zu ihm und sagte: „HERR, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester mir die ganze Arbeit allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen!“ – Der HERR antwortete: „Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden.“
Wie passt es zu einem Menschen, der die göttliche Liebe personifiziert, seine fleißige Gastgeberin, die ihn freundlich eingeladen hat und rührend umsorgt, in Anwesenheit einer weiteren oder sogar mehrerer Person(en) so herunterzumachen, dass sie im Schatten einer wegen ihrer Untätigkeit zum leuchtenden Beispiel erhobenen Schwester als die Dumme dasteht?
Verkündet Jesus das Reich Gottes als eine fromme 2-Klassen-Gesellschaft, in welcher der gedankenlose Teil der Menschheit selber schuld ist, wenn er zur Erhaltung unserer Spezies für den denkenden Teil arbeitet?
Eine Predigt kann sich noch so sehr bemühen, die Abqualifizierung Martas und ihrer gastlichen Mühe abzumildern: Maria steht seit Jahrhunderten als von Gott bevorzugt und Marta als die Dumme da, während Jesus mich irritiert.
„Ich steige innerlich in diese Bibelszene ein“
In Unzufriedenheit über die mir lieblos erscheinende Wertung unseres Erlösers steige ich innerlich in diese Bibelszene ein, versetze mich in die Rolle der Marta und erlebe das Geschehen als mein eigenes:
Marta hat den berühmten Wanderprediger, der nach tagelangem Fußmarsch durch Hitze, Regen und Trockenheit mit seinen Anhängern in ihr Dorf kommt, freundlich in ihr Haus eingeladen, in dem sie mit ihrer Schwester Maria lebt.
Es ist naheliegend, dass außer Jesus auch seine Freunde nach anstrengendem Umherziehen eine erquickende Gastfreundschaft benötigen. Ferner nehme ich an, dass weitere im Haus oder in der Nachbarschaft lebende Menschen Jesus erleben möchten. Darüber hinaus ist die Zubereitung eines biblischen Mahles – egal, wie viele Personen daran teilnehmen – mit Schlachten und Rupfen verbunden.
Also gehe ich davon aus, dass Marta und Maria die für uns unvorstellbar aufwändige tägliche Hausarbeit normalerweise als ihre gemeinsame Aufgabe besorgen.
Diesmal aber nicht. Maria widmet sich direkt dem begehrten Prediger und verschafft sich die persönliche Nähe des Meisters, den Marta als Gast des Hauses gewonnen hat. Der Text erzeugt in mir die innere Vorstellung eines malerisch idyllischen Bildes:
Marta steht am Herd, um den verehrten Gast würdig und liebevoll zu versorgen. In einiger Entfernung sitzt Jesus. Zu seinen Füßen widmet sich Maria – die diesen Namen nicht zufällig tragen dürfte – hingebungsvoll der Empfängnis seines göttlichen Wortes. Im Hintergrund der Bühne weitere Personen, die aber nicht erkennbar sind.
Der Name Marta bedeutet „die Bittere“
Die Szene beleuchtet nur Jesus, Marta und Maria. Nicht lange bleibt der Schein friedlich, denn auch die wandelbare Schlange spielt im Verlauf der Handlung eine Rolle. Ihr Auftritt ist nicht so deutlich wie im Paradies. Er findet im Innern der Marta statt, deren aus dem Hebräischen abgeleitete Name „die Bittere“ bedeutet.
Es ist extrem unfair, wenn in einem partnerschaftlichen Arbeitsteam die Mitarbeiterin mit Beginn eines zeitgebunden repräsentativen Projekts unerwartet und ohne Rücksicht auf die nunmehr überforderte Kollegin in Urlaub fährt.
Weil Maria aber noch anwesend ist, könnte Marta ihr von der Schwester unabhängiges Ziel, Jesus durch ein Gastmahl zu beglücken, noch retten, z.B. durch ein sachliches Gespräch oder die Vereinfachung ihres Aufwands. Klugheit ist ein positiver Aspekt der Schlange. Was hindert Marta daran, ihn zu nutzen?
Vermutlich spürt sie als instinktsichere Frau die innige Verbindung, die Maria in ihrer Beziehung zu Jesus genießt.(…) Marta ist empört: „Das ist mir ja eine nette Schwester! Ich habe Jesus eingeladen – und sie nimmt ihn mir weg!“
Eine neidische Frau kann zum „Kain“ werden
Eine Frau, die einen Mann als rechtmäßigen Besitz und jede andere Frau als Rivalin empfindet, kann zum Kain werden.
Statt sich also in der Nähe einer tieferen seelischen Beziehung ihrer eigenen Innigkeit bewusst zu sein und ihre tätige Liebe als höchsten Selbstwert zu schützen, verfällt Marta dem negativen Aspekt der „Schlange“, d.h. der von unbewusster Selbstherabsetzung begleiteten Angst der „Ewig zu kurz Gekommenen“, einem unzufriedenen, weil stets vergleichenden und verallgemeinernden Urtyp des Misserfolges: „Maria hat immer das Bessere, und ich bin immer benachteiligt. Das ist ungerecht.“
Statt dieses Denken einer gedankenlosen Masse selbstbewusst abzuwehren, gleitet sie unter der Leitung ihrer „Schlange“ noch tiefer in die Missstimmungen ihrer seelischen Unterwelt ab und wird giftig: „Wie komme ich denn dazu, mich hier doppelt abzurackern, damit meine vom Erfolg verwöhnte Schwester es sich auf meine Kosten bequem macht und das Leben genießt?“
Damit gibt sie ihr ursprüngliches Ziel, Jesus zu beglücken, zugunsten einer egozentrischen Hingabe an seinen Kontrahenten auf.
Innerer Ärger statt direkte Offenheit
Dass sie ihre Wut nicht offen an die Schwester adressiert, sondern Jesus auf der christlichen Mitleidsschiene vorwurfsvoll für sich in die Pflicht zu nehmen versucht, entspricht der Unaufrichtigkeit ihrer „Schlange“. Sie gibt sich nicht zu erkennen.
Wie könnte sie sich oder gar der als Rivalin empfundenen Maria eingestehen, dass sie nur neidisch ist und die Absicht hat, der Schwester – ohne Rücksicht auf eigene Verluste – das Glück zu vermiesen?
Jesus durchschaut Martas innere Zwangslage und begegnet ihrer Hinterhältigkeit mit entlarvender Schärfe. Für unsere heutige Zeit vielleicht so:
„Marta, Marta, bist du wirklich so dumm, wie du dich zeigst? Geht es dir mit deiner Beschwerde wirklich nur um Arbeitsbelastung und Sorge um mich? Selbstverständlich werde ich Dir nicht den Gefallen tun, deiner Schwester das Gute wegzunehmen, das du ihr nicht gönnst. Denn damit hast Du Dich gegen mich entschieden. Maria hat besser gewählt. Was interessiert mich also die Organisation Deines Haushalts?“
Fürsorge aus rivalisierender Absicht
Mit dieser Abfuhr hat Marta nicht gerechnet. War ihre tätige Sorge um Jesus nicht etwas zweifellos Gutes? Ja – aber nur solange diese Sorge reinen Herzens von Liebe getragen und das Gastmahl nicht unbemerkt in den Dienst negativer Zielsetzung geriet.
Die Zurückweisung ihrer Beschwerde ist verletzend, sogar vernichtend. Aus dem Mund der erkennenden Liebe aber ist sie heilsam. Denn in dieser Anbindung richtet sich die unaufrichtige „Schlange“ zur Wahrheit auf und wandelt sich zurück in den ursprünglich positiven Lebenstrieb.
Jesus re-flektiert im wörtlichen Sinne Martas „Schlange“. Er wirft sie ihr gleichsam an den Kopf zurück. Das nunmehr bewusste Erleiden ihres Minderwertigkeitsgefühls ist ein Akt der Erlösung. Er gibt Marta die Chance, ihre latente Selbstabwertung zu begreifen und die kriecherische „Schlange“ zugunsten ihrer positiven Lebenskraft abzuwehren.
Christi Reaktion ist heilsam
Damit komme ich mit meiner Betrachtung zu dem Ergebnis, dass die Szene in Lk 10,38-42 der Bericht einer Heilung ist. In dieser Deutung erscheint mir das bisher unverständliche Verhalten Jesu einleuchtend und sinnvoll. Sie bestätigt ihn als Heiland und Erlöser und gibt glaubwürdig seine Liebe zu erkennen.
Im Übrigen erinnert mich Marta an Petrus, der sich sogar wörtlich den „Satan“ an den den Kopf werfen lassen musste (Mt 16,23). Marta ist die Frau, die Jesus am Anfang der Geschichte zu sich eingeladen hat, ihn aufnimmt, wie die Bibel es nennt. Sie ist auch die Frau, die ihn erkannt hat und seine Gottheit anerkennt – am Grab des Lazarus vor dessen Auferweckung (Joh.11,27).
Damit erinnert sie nochmals an Petrus (Mt 16,16), aber auch an die Jünger Jakobus und Johannes, denen sich Jesus ebenfalls auf dem Berg der Verklärung offenbart (Mt 17,1-9). Maria erkennt ihn erst später – an seinem Grab nach seiner Auferstehung.
Beiden Frauen offenbart Jesus sich auf unterschiedliche Weise. Beide erreichen auf unterschiedlichen Wegen das höchste Ziel: die Erkenntnis Gottes im Menschen.
Lucia Tentrop, Wundtstraße 40-44 in 14057 Berlin, Tel.: 030-325-4611
Israel: Durchbruch an der Universität Tel Aviv – evtl. Ersatz für Antibiotika?
Veröffentlicht: 16. November 2013 Abgelegt unter: GESUNDHEIT: Tips / Infos, ISRAEL / Judentum / Nahost | Tags: Antibiotikum, Forscher, gesundheit, Israel, Patent, Tel Aviv Hinterlasse einen KommentarForschern der Universität Tel Aviv ist es gelungen, ein Protein zu isolieren, das Bakterien abtötet. Möglicherweise ist dies ein erster Schritt bei der Entwicklung eines Antibiotikum-Ersatzes.
Die von den Forschern entdeckte Substanz verhindert die Teilung der Bakterien, zerstört sie so und bekämpft Infektionen. In den vergangenen Jahrzehnten stieg die Resistenz von Bakterien gegen Antibiotika drastisch an, ein Umstand, der die moderne Medizin oft hilflos zurücklässt beim Kampf gegen Infektionen und bakteriell verursachte Krankheiten. Die Weltgesundheitsorganisation hält dieses Problem für eine der drei größten Gefahren für die allgemeine Gesundheit.
BILD: Bakterien greifen eine Zelle an (Foto: renjith-krishnan)
Möglich wurde die Entdeckung durch die intensive Beschäftigung der Wissenschaftler mit sog. Bakteriophagen, deren Einsatz insbesondere in Osteuropa über Jahrzehnte sehr verbreitet war.
Nicht zuletzt durch die Beiträge von Forschern der ehemaligen Sowjetunion hat sich die Bakteriophagen-Forschung ab 1990 auch in westlichen Ländern durchgesetzt. Bakteriophagen sind für Menschen ungefährlich und zugleich die natürlichen Feinde der Bakterien, in die sie ihre eigene DNA injizieren, um sich dann in ihnen zu reproduzieren und sie letztlich zu zerstören.
Dr. Udi Qimron und seine Kollegen von der Universität Tel Aviv wollten verstehen, welche Rolle die 56 Gene des Bakteriophagen T7 spielen, wenn dieses sein Wirtsbakterium, Escherichia coli (E. coli) befällt. Dabei stießen sie auf das entscheidende Protein, das sogenannte Gen 0.4, das die Teilung des Coli-Bakteriums verhindert.
Die Wissenschaftler sind nun dabei, ein weltweites Patent für das Gen 0.4 anzumelden: „Möglicherweise könnte dies das ideale Antibiotikum sein“, meint Qimron.
Quelle: Israelische Tageszeitung „Haaretz“ vom 13.11.2013 / Israel. Botschaft
Regensburger Bischof bei Papst Franziskus: „Wie ein älterer Bruder“
Veröffentlicht: 16. November 2013 Abgelegt unter: BISCHOF Voderholzer (Regensburg) | Tags: Antrittsbesuch, Audienz, älterer Bruder, Bischof Voderholzer, Kirche, Papst Franziskus, Regensburg Hinterlasse einen KommentarDer Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer traf am vergangenen Montag, den 11. November, zu einem Antrittsbesuch bei Papst Franziskus in Rom ein.
Alle neugeweihten Bischöfe stellen sich zu Beginn ihrer Amtszeit dem Papst vor. Der Besuch ist auch ein Zeichen der Verbundenheit aller Bistümer mit Rom. Derzeit amtieren 5002 Bischöfe weltweit.
Der Regensburger Oberhirte berichtete nach seiner Audienz aus dem Vatikan:
„Das Gespräch mit dem Heiligen Vater heute Mittag dauerte eine halbe Stunde. Wir sprachen Deutsch und Italienisch und konnten uns mit unseren jeweiligen Sprachkenntnissen gut verstehen.
Papst Franziskus begegnete mir wie ein älterer Bruder, mit dem ich mich in meinem Amt und in meinem Glauben zutiefst verbunden fühle. Ich war erstaunt, wie genau er die Kirche in Deutschland kennt.“
Bischof Voderholzer erklärte weiter: „Zum Abschluss der Audienz bat ich den Heiligen Vater um den apostolischen Segen für unser Bistum und alle Menschen, die hier leben. Er erteilte ihn gerne.“
Quelle: Bischöfl. Presseamt Regensb. / Foto: Der Papst mit Bischof Voderholzer am 19.9.2013
Bayerische und tschechische Bischöfe trafen sich in Prag: Signal der Verständigung
Veröffentlicht: 16. November 2013 Abgelegt unter: BISCHOF Voderholzer (Regensburg), KIRCHE + RELIGION aktuell | Tags: Böhmen, Bischöfe, Bischof Voderholzer, Freising, Kardinal Duka, Kirche, Prag, Tschechien, Versöhnung Hinterlasse einen KommentarErklärung der Freisinger Bischofskonferenz anläßlich der Herbstversammlung der bayerischen Bischöfe in Prag und Freising vom 5. bis 7. November 2013:
„Erneut tagten die bayerischen Bischöfe im Rahmen ihrer Vollversammlung gemeinsam mit ihren tschechischen Mitbrüdern, dieses Mal im Kloster Brevnov in Prag.
Auf Einladung von Erzbischof Kardinal Duka haben sie ihren freundschaftlichen Dialog vertieft, nachdem die tschechischen Nachbarn bereits an der vorangegangenen Frühjahrsvollversammlung im bayerischen Waldsassen teilgenommen hatten.
Die Bischöfe sind sich bewusst, wie wichtig die Einigung und die Freundschaft zwischen den europäischen Völkern für eine friedvolle und gedeihliche Zukunft der Europäischen Union sind.
Dies zeigt gerade die gemeinsame Geschichte von Tschechen und Deutschen, die einerseits von großem Leid geprägt ist, die zugleich aber auch den Weg zur Versöhnung weist. Die katholische Kirche hat in der Vergangenheit dazu beigetragen, Trennendes zu überwinden. Sie will heute und auch zukünftig einen Beitrag dazu leisten, dass ein christlich geprägtes Europa ein Beitrag zu einer besseren Welt sein kann.
Um ihre Zusammenarbeit zu verstetigen, richten die Freisinger und die Tschechische Bischofskonferenz nun eine gemeinsame Kommission ein. Sie besteht aus dem Bischof von Regensburg, Rudolf Voderholzer, dem Bischof von Pilsen, Frantisek Radkovsky, dem Leiter des Katholischen Büros Bayern, Prälat Lorenz Wolf, sowie dem Generalsekretär der Tschechischen Bischofskonferenz, Tomas Holub.“
Foto: Logo mit Katholikentags-Leitwort 2014
Syrien: Angriffe von Aufständischen auf christliche Viertel in Damaskus
Veröffentlicht: 16. November 2013 Abgelegt unter: Causa SYRIEN | Tags: Aufständische, christliche Schulen, Damascus, Mörserangriffe, orthodoxe Priester, Rebellen, Syrien, Tote, Verletzte Ein KommentarBei einem Mörserangriff auf eine christliche Grundschule im Stadtviertel Al- Qassaa in der Altstadt Damaskus starben am 11. November fünf Kinder. Insgesamt 27 Personen wurden verletzt.
Ein weiterer Angriff wurde auf einen Schulbus in Bab Touma einem mehrheitlich von Christen bewohnten Vorort von Damaskus verübt. Dabei wurden fünf Schüler verletzt. Auch die Kirche vom Heiligen Kreuz und die Kirche vom Heiligen Cyrillus wurden bei den Angriffen beschädigt. Weitere Menschen kamen bei einem Bombenangriff auf die Hauptstadt ums Leben.
In den vergangenen Tagen war auch die apostolische Nuntiatur bei einem Mörserangriff beschädigt worden, während am 10. November ein Christ zusammen mit seinen vier Kindern bei einem Angriff in seinem Auto starb.
Wie ein Priester aus Damaskus gegenüber dem Fidesdienst betont, “sind alle Stadtviertel, die sich unter der Kontrolle der Regierungsarmee befinden, unterschiedslos Ziel dieser Angriffe. Deshalb gibt es viele Opfer unter den Zivilisten. Im Fadenkreuz stehen insbesondere die Vororte Jaramana, Kassaa, Malki, deren Einwohner verschiedenen Volksstämmen und Religionen angehören.“
Quelle: Fidesdienst
„Des HERRN Wort sprang vom Himmel herab“
Veröffentlicht: 16. November 2013 Abgelegt unter: BIBEL bzw. liturgische Lesungen | Tags: allmächtig, Himmel, Lämmer, Lob Gottes, neugestaltet, Schöpfung, Schwert, Thron, unerbittlicher Befehl, verdorbenes Land, Wort Gottes Hinterlasse einen KommentarHeutige liturgische Lesung der kath. Kirche: Weish 18,14-16.19,6-9:
Als tiefes Schweigen das All umfing und die Nacht bis zur Mitte gelangt war, da sprang dein allmächtiges Wort vom Himmel, vom königlichen Thron herab als harter Krieger mitten in das dem Verderben geweihte Land.
Es trug das scharfe Schwert deines unerbittlichen Befehls, trat hin und erfüllte alles mit Tod; es berührte den Himmel und stand auf der Erde. Das Wesen der ganzen Schöpfung wurde neugestaltet; sie gehorchte deinen Befehlen, damit deine Kinder unversehrt bewahrt blieben.
Man sah die Wolke, die das Lager überschattete, trockenes Land tauchte auf, wo zuvor Wasser war; es zeigte sich ein Weg ohne Hindernisse durch das Rote Meer, eine grüne Ebene stieg aus der gewaltigen Flut.
Von deiner Hand behütet, zogen sie vollzählig hindurch und sahen staunenswerte Wunder. Sie weideten wie Rosse, hüpften wie Lämmer und lobten dich, HERR, ihren Retter.