Feministische Historikerin Dagmar Herzog verteidigt den Zölibat der Priester
Veröffentlicht: 30. März 2015 Abgelegt unter: BÜCHER / Publikationen | Tags: 68er, Dagmar Herzog, Feminstin, Freizügigkeit, Historikerin, NS-Diktatur, Politisierung der Lust, Sachbuch, Sexwelle, Studie, Zölibat 2 KommentareKritik an sexueller Freizügigkeit in der NS-Diktatur und der 68er Kulturrevolution
Der Zölibat – also die Ehelosigkeit katholischer Priester – gilt in der öffentlichen Debatte größtenteils als fraglich bis verwerflich.
Vor allem auf dem Höhepunkt der Mißbrauchsdebatte vor 5 Jahren brachten nicht nur Medien und Politiker und Journalisten den Zölibat ins Zwielicht, sondern sogar Bischöfe wie Kothgasser (Österreich) oder Weihbischof Hans-Joachim Jaschke (Hamburg). Selbst Kardinäle, darunter Erzbischof Christoph Schönborn aus Wien sowie der Mainzer Erzbischof Karl Lehmann stellen den Zölibat infrage.
Dabei wurde eingeräumt (was wissenschaftlich ohnehin geklärt ist), daß der Zölibat keine „Ursache“ von Mißbrauch darstellt, zumal pädosexuelle Neigungen im Pupertätsalter entstehen (also längst vor dem priesterlichen Zölibatsversprechen).
Gleichwohl wurde der Einwand formuliert, die ehelose Lebensweise katholischer Geistlicher ziehe pädosexuell orientierte Männer besonders stark an.
Diese These erhielt Widerspruch von feministischer Seite. So wendet sich z.B. die amerikanische Historikerin Dagmar Herzog, Autorin der wissenschaftlichen Studie „Die Politisierung der Lust“, ausdrücklich gegen die Verunglimpfung des Zölibats.
Das „Deutschlandradio“ führte am 14. März 2010 ein ausführliches Gespräch über „Pädophilie und Pädagogik“ mit der Autorin aus New York, die in ihren Forschungen vor allem den Umgang mit Mißbrauch in USA und Irland untersuchte.
Die Professorin Herzog wurde in dem Interview gefragt, was sie von der These Weihbischofs Jaschkes halte, wonach der Zölibat ein Anziehungspunkt für sexuell Fehlgeleitete sei.
Die Antwort der Historikerin: „Ich finde, daß das falsch ist.“ – Es gäbe schließlich zahllose Männer, die mit dem Zölibat gut klarkommen.
Zudem gäbe es Mißbrauch auch in Familien und im linken Spektrum, wobei sie an die Odenwaldschuld erinnerte: dort habe man sich sogar bewußt die antiken Zeiten Griechenlands mit ihrem Päderastentum bzw. der sog. „Knabenliebe“ zum Vorbild genommen.
Die Geschichtswissenschaftlerin widersprach zudem jener vulgärpsychologischen „Dampfkessel-Theorie“, die besagt, eine Unterdrückung sexueller Triebe führe zu Fehlformen, krankhafter Sexualität, Machtrausch und Aggressionen – eine These immerhin, die letztlich auf Wilhelm Reich zurückgeht, einem Vordenker der „sexuellen Befreiung“.
Dagmar Herzog hält geschichtliche Tatsachen entgegen: Diese Theorie sei falsch und gerade durch die NS-Diktatur widerlegt, denn dort habe große sexuelle Freizügigkeit geherrscht, gleichzeitig aber auch eine Zunahme an Machtgier und Aggression. Die Sexual-„Moral“ der Nazis war insgesamt nicht konservativ, sondern liberal.
Hierüber verfaßte die feministische Autorin 2005 ein faktenreiches Sachbuch mit dem Titel „Die Politisierung der Lust“ (Siedler-Verlag), worin sie analysiert, daß die NS-Zeit zu einer “Fortschreibung, Ausweitung und Intensivierung der bereits vorhandenen liberalisierenden Tendenzen” führte. (So haben die kirchenfeindlichen Nationalsozialisten zB. die Strafbarkeit des Ehebruchs abgeschafft und vorehelichen Sex propagiert.)
Insoweit wenig erstaunlich, daß der jüdische Schriftsteller Victor Klemperer sich in seinem bekannten Tagebuch damals darüber beschwerte, “daß die Krankenhäuser übervoll sind nicht nur von schwangeren, sondern auch von tripperkranken fünfzehnjährigen Mädchen”.
In ihrer Studie „Die Politisierung der Lust“ befaßt sich die Historikerin nicht allein mit der Verstrickung von „freier“ Sexualität und Politik in der braunen Diktatur, sondern auch mit dem „Aufbruch von 1968“. Obwohl sie der 68er-Bewegung ansonsten eher wohlwollend gegenübersteht, betrachtet sie die Sexwelle durch eine kritische Brille.
Ein fundiertes Sachbuch, das in der Dauerdebatte um diese „heißen Themen“ mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Leider ist es 10 Jahre nach seinem Erscheinen vergriffen bzw. vom Siedler-Verlg nicht neu aufgelegt worden. Man wird es aber in gut sortierten Bibliotheken ausleihen können bzw. per Fernleihe erhalten.
Protest gegen Politikerin: „Menschen mit Gewissen sind keine Djihadisten!“
Veröffentlicht: 30. März 2015 Abgelegt unter: LEBENSRECHT (Abtreib./Euthanasie) | Tags: Abtreibung, Ärzte, Djihad, Gewissensfreiheit, Hebamme Ellinor Grimmark, IS, Mona Sahlin, Petition, Protest, Schweden Ein KommentarPetition an die schwedischen Botschafter in Deutschland, Österreich und der Schweiz
„Djihadisten mit Abtreibungsgegnern gleichgesetzt“ – unter dieser Überschrift berichtet die schwedische Zeitung „Varlenidag“ am 9.2.2015 über Aussagen der „nationalen Koordinatorin gegen gewalttätigen Extremismus“ beim schwedischen Justizministerium, Mona Sahlin, im Rahmen einer Podiumsdiskussion über Religion und Demokratie.
Da Frau Sahlin – wie gesagt – nationale Koordinatorin gegen gewalttätigen Extremismus ist, könnte man dieser Überschrift nach meinen, sie habe über radikale, gewalttätige Menschen gesprochen.
Genau das hat Frau Sahlin, die immerhin in Schweden stellv. Premierministerin und langjährige Vorsitzende der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Schwedens war, aber nicht getan.
Vielmehr bezog sich ihre Äußerung ganz konkret auf die schwedische Hebamme Ellinor Grimmark, die sich unter Berufung auf ihr Gewissen weigert, an Abtreibungen mitzuwirken.
Einige Hintergründe:
In der Resolution 1763 hat die parlamentarische Versammlung des Europarates festgelegt, dass im medizinischen Dienst niemand gegen die Entscheidung seines Gewissens gezwungen werden darf, u.a. an Abtreibungen mitzuwirken. Weiter wurde festgelegt, dass niemand für diese Weigerung aus Gewissensgründen diskriminiert werden darf.
Quelle und FORTSETZUNG des Artikels plus Petition hier: http://www.citizengo.org/de/19049-christen-mit-gewissen-sind-keine-djihadisten?m=5&tcid=11598905
Pakistan: Terror gegen Christen
Veröffentlicht: 30. März 2015 Abgelegt unter: CHRISTEN-Verfolgung | Tags: Akash Masih, Anschläge auf Kirchen, Christen, IGFM, islamische Extremisten, Millionenstadt Lahore, Pakistan, Terror Hinterlasse einen KommentarAm 15. März 2015 verübten islamische Extremisten Anschläge auf drei große Kirchen im Großraum der pakistanischen Millionenstadt Lahore. Akash Masih (siehe Foto) war einer von mehreren freiwilligen Wachen.
Er klammerte sich an den Selbstmordattentäter, der versuchte, in die katholische Kirche St. John einzudringen. Der Attentäter riss 14 Menschen mit sich in den Tod und verletzte 80.
Das selbstlose Eingreifen von Akash verhinderte eine noch größere Zahl von Todesopfern. Doch die Überlebenden sind traumatisiert und die gesamte christliche Minderheit in Pakistan lebt in Schrecken vor den Übergriffen durch Islamisten.
Die IGFM hilft Überlebenden und Hinterbliebenen. Sie setzt sich für die Rechte der Minderheiten und für die Strafverfolgung von Tätern und Hintermännern ein.
Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM)
Borsigallee 9 in 60388 Frankfurt am Main, Tel.: 069-420108-0, Fax: 069-420108-33,
- info@igfm.de, www.menschenrechte.de
- IGFM-Spendenkonto: IBAN: DE73 5125 0000 0023 0007 25, BIC: HELADEF1TSK
Frankreich: Wie sich eine Zusammenlegung der Regionen für das Elsass auswirkt
Veröffentlicht: 30. März 2015 Abgelegt unter: AKTUELLES | Tags: Elsass, Erich Lienhart, Frankreich, Fusionen, Jean-Marie Woehrling, Mega-Region Elsass, Regionen, VDS Hinterlasse einen KommentarVon Erich Lienhart
Bericht über die VDS-Vortragsveranstaltung mit Jean-Marie Woehrling zum Thema: „Die Fusion der Regionen in Frankreich – ein Nagel zum Sarg der elsässischen Identität?“
Wiederum als voller Erfolg erwies sich eine Vortragsveranstaltung mit grenzüberschreitendem Charakter, zu welcher die Regionalgruppe Ortenau des Vereins Deutsche Sprache (VDS) nach Offenburg eingeladen hatte.
Mit Jean-Marie Woehrling (siehe Foto), dem Präsidenten des Elsässischen Kulturzentrums Straßburg, ehem. Präsident des Straßburger Verwaltungsgerichts und bis 2012 unabhängiger Experte beim Europarat in den Bereichen grenzüberschreitende Zusammenarbeit, Selbstverwaltung und Schutz der Minderheiten und Regionalsprachen, hatte man den Fachmann für die elsässischen Belange zu Gast.
Zu Beginn des Vortrags ging der Referent auf die drei gegenwärtigen Krisen des Nachbarlandes ein, die sich im wirtschaftlichen, politischen und administrativen (Reduktion der Regionen) Bereich verdeutlichten.
Abbau des französischen Zentralismus fehlgeschlagen
Eine seit dreißig Jahren geführte Dezentralisierungspolitik, so der Referent, war im Grundsatz richtig, aber praktisch fehlgeschlagen, da die Gebietskörperschaften nicht ausreichend gestärkt wurden.
Durch die konkurrierende Kompetenzen mit zentralistischen Instanzen bedeutete dies erhebliche Reibungsverluste. Die mit relativ geringem Budget ausgestatteten Regionen finanzieren in erster Linie Gymnasien und regionale Eisenbahnen. Sie können aber auch kulturelle Projekte unterstützen.
Leider nehmen die Gebietskörperschaften kaum Rücksicht auf lokale Gegebenheiten, da sie lediglich 0,3 Prozent des Haushalts für Kulturelles aufwenden. Bisher unterstützt die Region Elsass die besondere und historisch gewachsene Entwicklung.
Mega-Region: Bedeutungsverlust für das Elsass
Dies, so Jean-Marie Woehrling, wäre in einer Mega-Region Elsass -Lorraine – Champagne – Ardennes mit einer möglichen zentralen Hauptstadt Nancy kaum noch möglich. Der sich wieder zaghaft regende Dualismus im Elsass bliebe damit wahrscheinlich auf der Strecke.
Neue Regionen würden in erster Linie die peripheren Gebiete benachteiligen, in deren Folge sich die jahrzehntelangen Bemühungen um eine Brückenfunktion des Elsass zum deutschen Nachbarn erschwerten.
Die Zusammenlegung mit zwei großen Regionen, so die Befürchtung des Referenten, mit erheblich mehr Einwohnern als das Elsass würde zwangsläufig zu einem Bedeutungsverlust führen.
Wie werden die Elsässer reagieren?
Angesichts vermehrter Demonstrationen unter dem Schwingen rot-weißer Fahnen und den Rufen „Elsass frei“ sowie den unübersehbaren Wahlerfolgen der regionalen Autonomisten beobachtet man in Paris mit Spannung und einer gewissen Sorge, ob die Elsässer kampflos auf ihre Region verzichten.
In jüngster Zeit änderte sich die Situation bei der jungen Generation dahingehend, daß die Eltern zunehmend Deutschunterricht in den unteren Klassen einfordern, was jedoch an der Lehrerversorgung scheitert.
In einer von Tiefgang gekennzeichneten Aussprache waren sich die Zuhörer einig, daß das Elsass aufgrund seiner langen Zugehörigkeit zum alemannischen Sprachraum einen einzigartigen Mikrokosmos darstellt, den es im Sinne der deutsch-französischen Verständigung unbedingt zu erhalten gilt.
Von daher waren auch die nahezu 50 Teilnehmer von beiden Seiten des Rheins über die Ankündigung des VDS-Regionalleiters Erich Lienhart sehr erfreut, sich weiterhin mit Kultur- und Sprachthemen des Elsass zu beschäftigen.
Hoffe auf den HERRN und sei stark!
Veröffentlicht: 30. März 2015 Abgelegt unter: BIBEL bzw. liturgische Lesungen | Tags: Frevler, Gott, Hoffnung, Kraft meines Lebens, Mut, Psalm 27, stark Hinterlasse einen KommentarHeutige liturgische Lesung der kath. Kirche:
Psalm 27 (26),1.2.3.13-14:
Der HERR ist mein Licht und mein Heil:
Vor wem sollte ich mich fürchten?
Der HERR ist die Kraft meines Lebens:
Vor wem sollte mir bangen?
Dringen Frevler auf mich ein,
um mich zu verschlingen,
meine Bedränger und Feinde,
sie müssen straucheln und fallen.
Mag ein Heer mich belagern:
Mein Herz wird nicht verzagen.
Mag Krieg gegen mich toben:
Ich bleibe dennoch voll Zuversicht.
Ich aber bin gewiss, zu schauen
die Güte des HERRN im Land der Lebenden.
Hoffe auf den HERRN und sei stark!
Hab festen Mut und hoffe auf den HERRN!