Bayern: Scharfe Kritik von MP Söder an derzeitigen EU-Entscheidungsprozessen
Veröffentlicht: 5. Juli 2019 Abgelegt unter: AKTUELLES | Tags: Bayern, Bayerns Ministerpräsident, CSU, CSU-Chef Markus Söder, Demokratie, EU-Entscheidungen, Europa, Hinterzimmer, Ministerin von der Leyen, Rückschritt, Spitzenkandidat 6 Kommentare„Niederlage für die Demokratie in Europa“
Im Interview mit der Passauer Neuen Presse hat der Bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Markus Söder den Entscheidungsprozess um die EU-Kommissionspräsidentschaft als Rückschritt für die Demokratie in Europa bezeichnet.
„Das ist schwer verständlich zu machen“, sagte Söder zur Nominierung von der Leyens als EU-Kommissionspräsidentin. „Das Prinzip der Spitzenkandidaten, auf das sich alle Parteien verständigt haben, ist ein tiefdemokratisches Prinzip.“
Die Wähler hätten sich dadurch für Europa begeistern lassen. „Jetzt gewinnt leider das Hinterzimmer“, kritisierte der CSU-Chef. „Das ist ein Rückschritt für die Demokratie in Europa. Und natürlich eine große Enttäuschung für Bayern und die CSU.“
Die Entscheidung gegen Manfred Weber tue weh, weil dieser „der Brückenbauer in Europa schlechthin“ sei. „Ich kenne niemanden, der Europa so sehr lebt und verinnerlicht. Deshalb verdient es höchsten Respekt, wie loyal und fair er mit einer unfairen Entscheidung umgeht.“
Die CSU trägt die Entscheidung für die neue Kommissionspräsidenten aus nationaler Verantwortung mit. „Ursula von der Leyen ist eine respektable Persönlichkeit“, hielt Söder im Interview fest. Ihm geht es aber um den Entscheidungsprozess: „Das ganze Verfahren ist eine Niederlage für die Demokratie in Europa. Alle Versprechen die gegeben wurden – mehr Einbindung, mehr Transparenz, mehr Demokratie – wurden nicht eingehalten.“
„Mein Gefühl ist, dass wir künftig die europäische Vertragslage überdenken müssen“, betonte Söder:
„Dass nur der Rat vorschlagen und das Parlament zustimmen kann, sollten wir ändern. So könnte eine der Lehren aus dieser Erfahrung sein, dass wir am Ende neue europäische Verträge brauchen. Dem Parlament sollte in Zukunft das alleinige Vorschlagsrecht überlassen werden.“
Quelle und vollständige Meldung hier: https://www.csu.de/aktuell/meldungen/juli-2019/ganz-schlechter-europaeischer-stil/
Der Jesuitenpater August Benninghaus SJ war ein mutiger Märtyrer in der NS-Zeit
Veröffentlicht: 5. Juli 2019 Abgelegt unter: VORBILDER und HEILIGE | Tags: Ankum, Dachau, Deutsches Martyrologium, Dr. Mosei Boroda, Gestapo, Hermann Rieke-Benninghaus, Jesuitenpater, Münster, NS-Diktatur, NS-Märtyrer, Pater August Benninghaus, Preisverleihung, Stolperstein 3 KommentareVon Hermann Rieke-Benninghaus
August Benninghaus wurde am 7. November 1880 in Druchhorn geboren. Am 26.4.1900 trat er in das Noviziat der Jesuiten in Blijenbeek (Niederlande) ein. Am 24. August 1913 wurde er vom Kölner Erzbischof Kardinal von Hartmann in Anwesenheit seiner Eltern in Valkenburg zum Priester geweiht.
Bis 1941 wirkte Pater Benninghaus als Exerzitienmeister und Volksmissionar im Kettelerheim im westfälischen Münster.
Sein offenes Wesen brachte ihn unausweichlich in Konflikt mit der Gestapo. Bereits während einer Gebetswoche 1934 in Ankum mußte sich P. Benninghaus wegen einer Predigt vor dem NSDAP-Ortsgruppenleiter verantworten.
Am 27. Juni 1941 wurde er von der Gestapo in Münster festgenommen und in das Konzentrationslager Sachsenhausen verlegt. An seinem Verhaftungsort in der Nähe der Ludgeri-Kirche in Münster ist ein „Stolperstein“ der Stadt seinem Gedenken gewidmet.
Im KZ wurde er von zwei SS-Männern derart verprügelt, daß er stürzte und auf eine Tischkante aufschlug. Dabei erlitt er eine Gehirnerschütterung, von der er sich bis zu seinem Tode nicht erholte.
Am 11. März 1942 wurde Pater Benninghaus in das KZ Dachau verlegt, wo die katholischen Priester im Sonderblock 26 zusammengezogen wurden. Von den Ordensleuten gehörte ein überdurchschnittlich hoher Anteil – etwa 25 Prozent – dem Jesuitenorden an.
P. Benninghaus war mit der Häftlingsnummer 29.373 im Block 24/1, dem zusätzlichen Invalidenblock, vorgesehen für die Vergasung in Schloß Hartheim.
Besonders hart traf ihn der Ausspruch des Lagerführers: „Das deutsche Volk hat euch ausgestoßen“. Er war doch Deutscher und überzeugter Diener Gottes zugleich.
Zeugen berichten, er habe am Karfreitag, dem 3.4.1942, auf die 3. Etage der Bettkiste steigen müssen. Von dort sollte er das Lied „O Haupt voll Blut und Wunden“ singen. Völlig entkräftet hat er es nach vielen Schlägen mit schwacher Stimme schließlich getan.
Infolge Hungers, ständiger Kopfschmerzen und Schwäche verschlechterte sich sein körperlicher und geistiger Zustand immer mehr, bis er schließlich in das Krankenrevier eingeliefert wurde. Am 20. Juli 1942 ist er dort verhungert, er war nicht ganz 62 Jahre alt.
Am 31. August 1942 fand eine Beisetzung mit einer Urne auf dem Ankumer Friedhof statt. Auf dem Grabmal stehen die Worte: „Märtyrertod Dachau“.
Die Gemeinde Ankum hat zu seiner Würdigung eine Straße am Ortseingang von Ankum nach Pater Benninghaus benannt. Im Artländer Dom erinnert eine Bronzeplatte an ihn. Die Ankumer Oberschule ist nach ihm benannt.
Der August-Benninghaus-Preis wird jährlich verliehen, in diesem Jahr am 20. Juli in Ankum.
Die Auszeichnung erhält der jüdische Komponist Dr. Moisei Boroda aus Georgien im Rahmen einer abendlichen Gedenk- und Feierstunde im Haus Kirchburg. Der seit langem in Herne lebende Autor (siehe Foto) engagiert sich seit langem für das Gedenken an die christlichen Märtyrer in der NS-Zeit. (Näheres dazu hier: https://charismatismus.wordpress.com/2018/11/26/muenster-juedischer-kuenstler-dr-mosei-boroda-wuerdigt-christliche-maertyrer-der-ns-diktatur/)
Die katholische Kirche hat Pater Benninghaus in ihr Martyrologium aufgenommen. Sein Gedenktag ist der 20. Juli.
Zur Debatte über „Seenotrettung“: Offener Brief von Klaus Hildebrandt an Phoenix-TV
Veröffentlicht: 5. Juli 2019 Abgelegt unter: Causa ASYL (Flüchtlinge/Migranten) | Tags: angela merkel, Asylpolitik, Flüchtlinge, Initiative Seebrücke, Italien, Klaus Hildebrandt, Migration, Mittelmeer, Nordafrika, Offener Brief, Phoenix-Sender, Prof. Dr. Patrick Sensburg, Seenotrettung, Talkshow 6 Kommentare
