Augsburg: Ernannter Bischof Meier zum „Gebetshaus“ und zur MEHR-Konferenz
Veröffentlicht: 29. Mai 2020 Abgelegt unter: Gebetshaus Augsburg (J. Hartl) | Tags: Augsburg, überkonfessionell, Bischof Bertram Meier, Bischofsweihe, charismatisch, Dr. Johannes Hartl, Event, Gebetshaus Augsburg, Interview, Mehr-Konferenz, Oberhirte 17 KommentareAm Samstag, dem 6. Juni 2020, wird der vom Papst zum Oberhirten von Augsburg ernannte Geistliche Bertram Meier zum Bischof geweiht. Der Termin war wegen der Corona-Pandemie verschoben worden. Der 59-Jährige kommt selber aus dem Bistum Augsburg und wird das südbayerische Bistum zukünftig leiten.
Auf der amtlichen Seite „Katholisch.de“ wurde heute in Interview mit ihm veröffentlicht: https://www.katholisch.de/artikel/25653-bertram-meier-vor-bischofsweihe-manchen-muss-ich-wohl-wehtun
Darin wird der ernannte Bischof auch über das charismatische Gebetshaus Augsburg befragt, das der katholische Theologe Dr. Johannes Hartl leitet. Er organisiert teils jährlich, teils zweijährlich die mit ca 10.000 Teilnehmern besuchte MEHR-Konferenz (siehe hierzu unsere kritischen Berichte: https://charismatismus.wordpress.com/category/visionen-und-charismatik-kritik/gebetshaus-augsburg-j-hartl/).
Betram Meier äußert sich folgendermaßen zu MEHR und Co.:
„Einerseits sind die Zahlen der Leute beeindruckend, die Johannes Hartl versammelt. Andererseits frage ich mich, wie nachhaltig ein Event wie die „Mehr“ ist.
Zudem sehe ich bei Hartl eine Schwebe in seinen theologischen Äußerungen. Er verortet sein Wirken mal als überkonfessionell, mal als ökumenisch. Das ist aber nicht dasselbe. „Überkonfessionell“ ist mir zu unverbindlich, erinnert an Freikirche.“
Sodann erklärt der Bischof, er hoffe auf ein „ehrliches und konstruktives Miteinander“ und fügt hinzu:
„Jedenfalls wollen wir uns als Diözese vom Gebetshaus nicht instrumentalisieren lassen. Wir müssen im Gespräch bleiben, um der Menschen willen einander im Blick behalten und darauf achten, dass aus dem Gebetshaus nicht eine neue Art von Kirche entsteht.“
Beten wir nur um Trost von oben oder auch um unsere Umkehr zu Gottes Geboten?
Veröffentlicht: 15. April 2020 Abgelegt unter: Causa CORONA-Virus-KRISE, Gebetshaus Augsburg (J. Hartl) | Tags: Anrufung, Bittgebet, Bußruf, charismatisch, Corona-Krise, Dr. Johannes Hartl, Gebetshaus Augsburg, Gebote Gottes, kath.net, Kranke, pfingstlerisch, prophetisch, Reich Gottes, Sanftheit, Sterbende, Trost, Umkehr, Zeitkritik 6 KommentareVon Felizitas Küble
Auf vielen Internetseiten von Pfarrgemeinden – und natürlich erst recht auf dem erscheinungsbewegten Portal „Kath.net“ – finden wir derzeit ein Gebet, das Dr. Johannes Hartl veröffentlicht hat, der katholische Theologe und Leiter des charismatisch-ökumenischen Gebetshauses Augsburg. In Münster entdeckte ich diesen Text auch in einer Kirche – als Flugblatt zahlreich ausgelegt neben Ostereiern und kleinen Kerzen.
In pfingstlerischen und charismatischen Kreisen gibt man sich gerne „prophetisch“, liebäugelt mit außergewöhnlichen „Geistesgaben“ wie etwa dem sogenannten „Wort der Erkentnis“ oder Visionen für die Zukunft.
Dabei wird gerne übersehen, daß die Aufgabe der biblischen Propheten weniger in auffälligen „Vorhersagen“ bestand, sondern vielmehr in der kräftigen Bußpredigt. Es ging darum, die Gläubigen und erst recht die Ungläubigen zur Umkehr zu rufen, aus ihrer Gleichgültigkeit herauszureißen und immer wieder an Gott und seine Gebote zu erinnern.
Diese herbe Zeit(geist)kritik, dieser unbequeme Dienst, der oft zu Verfolgung oder gar Tod führte, war das eigentliche „prophetische“ Wirken dieser mutigen Persönlichkeiten „von Gottes Gnaden“.
Im Vergleich dazu ist es viel behaglicher, Gott und seine „Zärtlichkeit“ anzurufen, ihn um „Trost“ für uns selber zu bitten und an seine „Sanftheit“ zu appellieren.
Nicht daß dies völlig falsch wäre, nicht daß das Bittgebet an sich ein Problem wäre (ganz im Gegenteil) – aber wir wäre es, wenn auch um die eigene Umkehr gebetet würde?
Auch die Gläubigen bedürfen immer wieder eine stärkeren Neuausrichtung auf Gott und seinen Willen – und erst recht in Notzeiten sollen sie durch „Bußrufe“ zur inneren Einkehr gelangen.
Doch gerade in charismatischen Bewegungen wird zwar viel vom „prophetischen Dienst“ geredet, aber damit nur selten ein wirklicher Bußaufruf verbunden.
Das zeigt sich bei Dr. Hartls Gebet angesichts der Corona-Krise ebenfalls. Schon der erste Satz ist charakteristisch: „Herr, wir bringen Dir alle Erkrankten und bitten um Trost und Heilung.“
Sodann die nächsten zwei Bitten (erneut wird darin um „Trost“ gefleht): „Sei den Leidenden nahe, besonders den Sterbenden. Bitte tröste jene, die jetzt trauern.“
Kein Wort davon, daß Gott die Sterbenden zur Umkehr führen möge – oder sind etwa alle Todgeweihten im „Gnadenstand“ und bereit für den Himmel?
Sodann wird für Politiker und Pfleger etc. gebetet, ebenso für Menschen „in Panik“ oder mit „materiellem Schaden“. Auch hierbei ist keinerlei „Bußruf“ damit verbunden.
In diesem Seufzer-Stil geht es dann weiter: „Guter Gott, wir bringen Dir alle, die in Quarantäne sein müssen, sich einsam fühlen, niemanden umarmen können. Berühre Du Herzen mit Deiner Sanftheit.“
Stellt schon der „liebe“ Gott eine gewisse Verniedlichung dar, so erst recht der „sanfte“ Gott….
Immerhin heißt es noch, daß wir „irgendwann sterben werden“ und Gott allein „ewig“ ist – aber erneut keine Bitte um eigene Heiligung und verstärkte Hinwendung zu Gott im Sinne des biblischen Wortes:
„Suchet zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit – und alles andere wird euch hinzugegeben werden.“ (Mt 6,33).
Quelle für die Zitate: https://johanneshartl.org/gebet-in-der-coronakrise/
Gebetshaus Augsburg lobt die brasilianische „Wundertäterin“ Maria de Oliveira
Veröffentlicht: 7. Januar 2020 Abgelegt unter: BÜCHER / Publikationen, Charismatik / Pfingstbewegung, Gebetshaus Augsburg (J. Hartl) | Tags: Anbetung, Autorin, Beschwörungsformeln, Brasilien, Buchempfehlung, Gebetshaus Augsburg, geistliche Kampfführung, heidnisch, Hl. Geist, im Sieg leben, Maria Emilia Baptista de Oliveira, pfingstlerisch, Prophetin, Spiritismus, Techniken, Totenerweckung Ein KommentarVon Felizitas Küble
Bereits im Februar des letzten Jahres haben wir eine Buch-Empfehlung aus dem Gebetshaus Augsburg – das die MEHR-Konferenz organisiert – kritisch beleuchtet: https://charismatismus.wordpress.com/2019/02/21/gebetshaus-augsburg-empfiehlt-eine-autorin-der-geistlichen-kampffuehrung/
Diese merkwürdige Schrift „Bete Gott an und lebe im Sieg“, verfaßt von einer brasilianischen „Wunderheilerin“, gehört zum Bereich der sogenannten „Geistlichen Kriegsführung“, die in gewissen pfingstlerischen Kreisen eine große Rolle spielt.
Deren Vertreter betrachten sich gleichsam als aktive Lobpreis-Akteure im irdischen Kampf zwischen Himmel und Hölle, wobei es letztlich um den Krieg gegen „dämonische Mächte“ geht, die angeblich auch „territorial“ herrschen (z.B. in bestimmten Städten oder Regionen), weshalb man diese Bezirke gleichsam „freibeten“ müse usw. (Heute wird der ursprüngliche Ausdruck „Kriegsführung“ bisweilen als „Kampfführung“ weichgespült.)
Offensichtlich scheut Dr. Hartls Bewegung nicht davor zurück, das reichlich verstiegene Buch „Bete Gott an und lebe im Sieg“ zu bewerben und zu verbreiten – und zwar nach wie vor: https://shop.gebetshaus.org/buecher/buecher/5029/bete-gott-an-und-lebe-im-sieg?c=11
Der Titel ist bereits bezeichnend für die Gefühlslage der Schwärmerbewegung: „…lebe im Sieg“.
Die Damen und Herren in diesem Spektrum leben nämlich – in ihrer eigenen Sichtweise – ständig „im Sieg“, der ihnen natürlich – wie könnte es anders sein – direkt von oben geschenkt wird. Man befindet sich in Halleluja-Stimmung und lechzt nach „Tabor“-Erlebnissen….
Die Autorin Maria Emilia Baptista de Oliveira lebt mit Mann und vier Kindern in São Paulo. Die brasilianische Metropole ist nicht nur eine Hochburg des heidnischen Spiritismus, sondern auch ein Eldorado extrem pfingstbewegter Gruppen (wobei die Gemeinsamkeiten zwischen beiden Bewegungen spirituell gesehen stärker ins Gewicht fallen als die Unterschiede).
Frau de Oliveira ist Gründerin und Präsidentin von MADADE – einer Organisation im Sinne der „Geistlichen Kampfführung“, die für Einsteiger gerne auch als „Dienst der Anbetung“ bezeichnet wird.
Die charismatische „Prophetin“ weiß natürlich genau, wie die Gläubigen an den Heiligen Geist „gelangen“, als ob er eine Art Besitztum wäre, wenn es etwa in ihrem Buch heißt:
„Atme tief ein und sage: „Heiliger Geist, ergreife jetzt Besitz von mir, in Jesu Namen!“ Wiederhole dies in aller Ruhe einige Male und schließe die Augen dazu, bis du die Gegenwart Gottes verspürst.“
Erstens klingt diese Anrufung eher wie eine fromm getarnte Beschwörungsformel, zweitens ist die „Gegenwart Gottes“ keine Angelegenheit, die man unbedingt „verspürt“, keine Sache des Gefühls also. Das „tiefe Einatmen“ ist sodann ebenso unwichtig wie das „Augen schließen“; davon ist in der Heiligen Schrift niemals die Rede, wenn es um den Heiligen Geist und seine Gaben geht.
Der Heilige Geist ist eine ehrfurchtsgebietende göttliche Person und keine übersinnliche Kraft, die sich der Mensch mit einigen „Techniken“ verfügbar und dienstbar machen könnte. Dies wäre letzlich ein magisches Mißverständnis des Glaubens.
Damit nicht genug, behauptet die Verfasserin sogar, ihren verstorbenen Mann mittels schein-religiöser Formeln aus dem Tod ins irdische Leben zurückbefördert zu haben:
„Die Kinder erkannten, dass er sich von uns verabschieden wollte. Sie begannen zu weinen und beteten, dass der Herr ihn nicht zu Sich holen möge, doch ganz plötzlich starb er. … Während ich im Zimmer auf und ab ging, an das dachte, was der Herr mir gesagt hatte, und gleichzeitig betete, sprach der Herr plötzlich zu mir: „Salbe ihn und rufe siebenmal mein Blut an.“
Ich verstand nicht, doch ich gehorchte – und nahm das Salböl. Ich salbte meinem Mann die Stirn, den Mund und das Herz, wie der Herr es angeordnet hatte. Als ich meine Hand auf seine Brust legte, fühlte ich keinen Herzschlag, er war kalt. Dann befahl mir der Heilige Geist: „Rufe das Blut Jesu siebenmal an.“
Ich gehorchte und sagte: „Durch das Blut des Lammes, Leben Jesu, komme in das Leben von Eliton.“… Zur Ehre und Herrlichkeit des Herrn Jesus kam er zum Leben zurück, als ich meinem Mann zum siebten Mal in dieser Weise diente!“
Zu diesem „Vorgang“ erübrigt sich jeder Kommentar.
Unsere Autorin Felizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Verlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt.
Hinweis zur Zitatenquelle (vgl. dort S. 5 und 6): https://www.alexanderseibel.de/buecher/Stellungnahme_zu_Heilt_die_Kranken_von_Willem_Ouweneel.pdf
BR bezeichnet MEHR-2020 als „Pop-Event“
Veröffentlicht: 7. Januar 2020 Abgelegt unter: Gebetshaus Augsburg (J. Hartl) | Tags: Bayerischer Rundfunk, Beatmesse, BR, charismatisch, emotional, Gebetshaus Augsburg, Johannes Hartl, konservativ, Krachmusik, Pop-Event 4 KommentareVon Felizitas Küble
Der Bayerische Rundfunk (BR) veröffentlichte an Dreikönig (6.1.) online einen Bericht über die charismatische MEHR-Konferenz in Augsburg.
Es mag durchaus aufschlußreich sein, wie dieses ökumenische Lobpreis-Spektakel sozusagen aus „weltlicher“ Sicht wahrgenommen wird: https://www.br.de/nachrichten/bayern/mehr-konferenz-kirche-als-pop-event,RmirM0g
Unter dem bezeichnenden Titel „Kirche als Pop-Event“ heißt es eingangs:
„Riesige LED-Leinwände und Lichtreflektionsflächen, Kunstnebel und dröhnender Bass – mehr als 12.000 Teilnehmer lobpreisen auf der „Mehr“-Konferenz mit modernsten Mitteln der Technik.“
Über den MEHR-Gründer und katholischen Theologen Dr. Johannes Hartl schreibt der BR: „In seinen Predigten greift Hartl aktuelle Themen auf und verkürzt sie zu emotionalen und einfachen Botschaften, flankiert mit Bibelzitaten. Von den Anhängern wird er bewundert, Theologen werfen ihm eine zu simple Einteilung der Welt in Gut und Böse vor.“
Sodann heißt es weiter:
„Lichtermeer, fetzige Gitarrenakkorde und eindringliche Melodien: Katholische Wissenschaftler wie der Augsburger Dogmatiker Thomas Marschler zweifeln, ob Massenevents wie die „Mehr“-Konferenz den christlichen Glauben authentisch vermitteln können: „Die Frage ist schon, ob die Teilnehmer am Ende vorwiegend den Eindruck mitnehmen, ein schönes Pop-Konzert gehört zu haben, oder ob die Botschaften, die durch die Texte vermittelt werden, auch tatsächlich ankommen.“
Die Kritik des Geistlichen Dr. Thomas Marschler trifft genau den Kern des Problems: Haben sich die Teilnehmer in erster Linie ein „schönes Pop-Konzert“ (natürlich in frommer Verkleidung) hereingezogen – oder geht es wirklich vorwiegend um den theologischen Inhalt?
Außerdem fällt doch folgendes Phänomen auf:
Das katholisch-konservative Lager hat sich früher oft mächtig aufgeregt, wenn in irgendeiner Dorfkirche eine „Beatmesse“ ablief oder sonstwie laute Rockmusik zu hören war. Dazu gab es – mit Recht – kritische Einwände zuhauf.
Aber seltsam, bei der MEHR ist alles g a n z anders, obwohl dort dasselbe sogar vor 12.000 Teilnehmern abläuft: Konservative Portale wie „Kath.net“ sind vor lauter Begeisterung ganz aus dem Häuschen. Offenbar muß die „Krachmusik“ nur im frommen Gewande einhergehen – und schon ist alles in bester Ordnung!
HIER unser Bericht über die Äußerungen einer Psychologin zu den Nachwirkungen der MEHR-Konferenz auf hochsensible Menschen: https://charismatismus.wordpress.com/2019/02/21/psycho-beraterin-ueber-die-mehr-konferenz-hochsensible-menschen-total-erschlagen/
MEHR-Konferenz: Weniger wäre MEHR…
Veröffentlicht: 7. Januar 2020 Abgelegt unter: Gebetshaus Augsburg (J. Hartl) | Tags: Cathwalk, charismatisch, Erfahrungsglaube, Gebetshaus Augsburg, Gefühl, Halleluja-Christentum, Hurra-Katholizismus, Jubelbericht, kath.net, Kritiker, MEHR-2020, Mehr-Konferenz, Peter Winnemöller, schwarmgeistig 11 KommentareVon Felizitas Küble



Theologin Hoffmann auf der MEHR-2020: Denkfaulheit contra Glaubenszweifel?
Veröffentlicht: 6. Januar 2020 Abgelegt unter: Gebetshaus Augsburg (J. Hartl) | Tags: "Katholisch.de", Bibel, Emotionen, Felizitas Küble, Gebetshaus Augsburg, Gefühle, Glaubensschwierigkeiten, Gotteserfahrungen, Heilige Schrift, Mehr-Konferenz, Schwärmerei, Theologie, Zweifel 18 KommentareVon Felizitas Küble
Heute geht die charismatisch-öumenische MEHR-2020 in Augsburg zu Ende. Erstmals wurden in die emotional geprägte Konferenz auch speziell theologische Impulsreferate eingebaut, um dem Vorwurf entgegenzuwirken, die Veranstaltung setze nur auf rauschhafte Gefühle und Schwärmerei.
Das bischöflich-katholische Internetportal „Katholisch.de“ berichtet aktuell über diesen Versuch des Gebetshauses Augsburg, das intellektuelle Profil der Konferenz zu stärken: https://www.katholisch.de/artikel/24106-theologin-auf-mehr-konferenz-zweifel-ist-fuer-glaeubige-wichtig
In dem erwähnten Artikel heißt es:
„Zweifel ist nach Ansicht der Theologin Veronika Hoffmann kein Zeichen eines schwachen Glaubens. „Wenn man Anbetung und Zweifeln gegenüberstellt, ist das nicht fromm, sondern denkfaul“…Die Dogmatik-Professorin äußerte sich beim Forum „Mehr Theologie“ auf der ökumenischen Christenkonferenz „Mehr“….Hoffmann erklärte weiter: „Ist Zweifeln gefährlich? Ja – für die eigene Bequemlichkeit, Naivität und heimliche Arroganz“ in Bezug auf das vermeintliche Wissen über Gott.“

Augsburg: MEHR verspricht mehr, als sie hält
Veröffentlicht: 4. Januar 2020 Abgelegt unter: Gebetshaus Augsburg (J. Hartl) | Tags: Abendmahl, Augsburg, ökumenisch, Bezahlschranke, charismatisch, Dr. Johannes Hartl, enthusiastisch, Eucharistie, Felizitas Küble, Gebetshaus Augsburg, kath.net, Leiter, Mehr-Konferenz, Pop-Rock-Festival, Spenden, Wolke 7 65 KommentareVon Felizitas Küble
Am Freitag (3. Januar) begann in Augsburg die viertägige charismatische MEHR-Konferenz, die im letzten Jahr ausgefallen war (laut Leiter Dr. Hartl benötigte er mehr „Besinnung“ in der Zwischenzeit).
Umso erfreuter ist man beim ökumenischen Gebetshaus Augsburg darüber, daß die Teilnehmerzahl sogar noch von 10.000 auf 12.000 gestiegen ist und damit der mit Pop- und Rockmusik begleitete Kongreß voll ausverkauft sei.
Das Leitwort der Veranstaltung ist „natürlich“ englischsprachig und lautet „Colours of Hope“ (Farben der Hoffnung).
Etwas befremdlich wirkt es freilich, wenn die MEHR auf ihrer Hompage mehr verspricht, als sie hält:
Auf der Startseite – https://mehrkonferenz.org/ – wird der Leser mit einem großen Button unten rechts zum „Livestream“ weitergeleitet. Unter dieser Rubrik – https://mehrkonferenz.org/livestream/ – heißt es dann:
„Liebe Freunde, wie schön, dass Sie über den Livestream an der #MEHR2020 teilnehmen!
Wir freuen uns, Ihnen diesen Dienst gratis anbieten zu können.
Allerdings kostet uns die Produktion des Streams etwa 120.000€. Zur Deckung dieser Kosten sind wir auf Spenden angewiesen. Bitte überlegen Sie, was Sie geben können. Je nachdem ob Sie alleine oder als Gruppe zusehen, schlagen wir folgende Spendenbeträge vor…“
Sodann folgen Spenden-Buttons mit der Empfehlung von 24,95 € für Einzelne und von 59,95 € für Gruppen.
Nun ist ein Unterstützungs-Aufruf grundsätzlich völlig unbenommen und stellt kein Problem dar, wenngleich die angeblichen Kosten von 120.000 € für diesen Service reichlich hoch erscheinen.
Allerdings heißt es eingangs, man freue sich, diesen Dienst „gratis“ (!) anbieten zu können.
Nicht nur ich, auch andere Leser des CHRISTLICHEN FORUMs, die nicht zu Spenden bereit waren, konnten diesen Livestream nicht nutzen, denn man kam auf diesem „Pfad“ schlicht nicht weiter – und wenn man sich auf die Startseite zurückschaltete, stand man erneut vor der Bezahlschranke.
Wäre es dann nicht aufrichtiger und fairer, gleich die Bezahlschranke zu erwähnen, statt von einem GRATIS-Angebot zu schreiben?
„Kath.net“ derzeit in Jubelstimmung:
Es liegt auf der Hand, daß sich das erscheinungsbewegte Nachrichtenportal „Kath.net“ jetzt auf Wolke 7 befindet und z.B. bis zum heutigen Nachmittag bereits vier Artikel über die MEHR-2020 veröffentlichte, darunter auch einen Bericht über die Pressekonferenz mit Dr. Johannes Hartl, dem katholischen Leiter des Gebetshauses, von dem das MEHR-Spektakel veranstaltet wird: https://www.kath.net/news/70240
Nun liegt der MEHR vor allem mehr Ökumene sehr am Herzen. Dagegen ist zunächst nicht unbedingt etwas einzuwenden, immerhin praktiziert unser CHRISTLICHES FORUM seit jeher eine Art „Ökumene auf konservativ“ – allerdings ohne Verwischung der theologischen und sakramentalen Unterschiede zwischen den Konfessionen.
In der euphorischen Lobeshymne von „Kath.net“ auf die MEHR-Konferenz heißt es jedoch:
„Auf die Frage, wie die Konferenz mit der Eucharistiefeier und der Feier das Abendmahls umgehe, betonte der Gebetshausleiter, dass man alle Christen zu beiden einladen. „Zum Empfang der Eucharistie ermutigen wir jeweils die Leute dort zu gehen, wo sie sich konfessionell verorten.“
Der katholische MEHR-Chef Dr. Hartl lädt also „alle Christen zu beidem ein“, doch immerhin „ermutigt“ er die Teilnehmer dazu, „zum Empfang der Eucharistie“ in die Feier der jeweils eigenen Konfession zu gehen.
Doch der katholische Theologe bezeichnet dabei ausdrücklich beides – nämlich die protestantische Abendmahlsfeier und den katholischen Kommunionempfang – unterschiedslos als „Eucharistie“.
Dabei ist der Eucharistie-Begriff typisch katholisch – und was noch wichtiger ist: Beide Gottesdienstformen sind wesentlich verschieden dadurch, daß die hl. Kommunion objektiv ein Sakrament darstellt, die evanglische Abendsmahlsfeier jedoch nicht.
Diese konfessionelle Vermischung könnte man leicht verhindern (zumindest erschweren), wenn nämlich beide Gottesdienste – Abendmahl / Messe – zur selben Zeit stattfinden würden (ggf. durch Teilung der Halle mit einem Vorhang oder wie auch immer).
Aber auf solche „Kleinigkeiten“ kommt es offenbar nicht an, wenn erlebnisorientierte Charismatiker aus katholischen, landeskirchlichen und freikirchlichen Kreisen sich zu MEHR versammeln ganz nach der charismatischen Devise: Die Lehre trennt, aber die Erfahrung vereint!
Man kann auch sagen: eine Ökumene auf der Gefühlsebene – alle zusammen fliegen sie enthusiastisch auf die Wolke 7.
Unsere früheren 17 Artikel über die MEHR-Konferenz und das Gebetshaus Augsburg hier: https://charismatismus.wordpress.com/category/visionen-und-charismatik-kritik/gebetshaus-augsburg-j-hartl/
Dr. Johannes Hartl spricht mit pfingstlerischen Starpredigern auf der Presence-Konferenz
Veröffentlicht: 30. Mai 2019 Abgelegt unter: Gebetshaus Augsburg (J. Hartl) | Tags: amerikanisch, Ben Fitzgerald, Bill Johnson, charismatisch, Dr. Johannes Hartl, Gebetshaus Augsburg, Genf, Gospel-Forum, Heidi Baker, Peter Wenz, Pfingstler, Presence-Konferenz, Redner, Reinhard Bonnke, Starprediger 27 KommentareMit Bonnke – Fitzgerald – Johnson – Baker – Wenz
Dr. Johannes Hartl, Leiter und Gründer des charismatisch-ökumenischen Gebetshauses Augsburg, hat gestern in einem Tweet auf englisch darauf hingewiesen, daß er auf der „Presence-Conference“ in Genf auftreten wird.
Die pfingstlerische Großveranstaltung in der Schweiz beginnt am heutigen 20. Mai und endet am 1. Juni.
Mit dem katholischen Theologen Dr. Hartl treten weitere bekannte Redner auf, meist seit Jahrzehnten international bekannte „Stars“ der protestantisch-charismatischen Szene, darunter folgende:
Reinhard Bonnke (per Skype): Das schwarmgeistige Urgestein ist Gründer von „Christus für alle Nationen“ (CfaN): https://charismatismus.wordpress.com/?s=reinhard+bonnke
Bill Johnson: Pastor der kuriosen US-amerikanischen Bethel-Gemeinde: https://charismatismus.wordpress.com/?s=Bill+Johnson
Heidi Baker, ultra-enthusiastische Charismatikerin: https://charismatismus.wordpress.com/?s=Heidi+Baker
Ben Fitzgerald, pfingstlerischer Star-Prediger: https://charismatismus.wordpress.com/?s=Ben+Fitzgerald
Markus Wenz (Stuttgart), bis vor kurzem Leiter des charismatischen Gospelforums (einer Mega-Gemeinde): https://charismatismus.wordpress.com/?s=Peter+Wenz
Gebetshaus Augsburg empfiehlt eine Autorin der „geistlichen Kampfführung“
Veröffentlicht: 21. Februar 2019 Abgelegt unter: Gebetshaus Augsburg (J. Hartl) | Tags: Anbetung, charismatisch, Dr. Johannes Hartl, Gebetshaus Augsburg, geistliche Kampfführung, Lobpreis, Maria Emilia Baptista de Oliveira, Mehr-Konferenz, pentekostal, pfingstlerisch, Segen, vollmächtig 9 KommentareVon Felizitas Küble
Das charismatische „Gebetshaus Augsburg“ wird von dem katholischen Theologen Dr. Johannes Hartl geleitet, der die jährlichen MEHR-Konferenzen mit viel Rockmusik und Lichtspektakeln organisiert (wobei das Festival in diesem Januar ausfiel).
Dr. Hartl arbeitet eng mit protestantischen Pfingstlern zusammen, auch solchen, die zum extrem-charismatischen Spektrum gehören, worüber hier im CHRISTLICHEN FORUM bereits ausführlich berichtet wurde.
Zur pentekostalen (pfingstlerischen) Bewegung zählt auch jene neuere Strömung, welche sich um die „Geistliche Kriegsführung“ oder „Kampfführung“ kümmert.
Dabei geht es um ein „Leben im Sieg“ und um „vollmächtigen Segen“ durch ekstatischen Lobpreis und Anbetung, vor allem durch Inanspruchnahme der „Verheißungen“, die Gott angeblich über seine Anbeter ausgießt.
Zugleich wird der Kampf gegen „Finsternismächte“ propagiert, die mit charismatischen Gebetseifer und außergewöhnlichen „Geistesgaben“ zu besiegen sind usw.
Zu den Vertreterinnen dieser Richtung gehört die brasilianische „Evangelistin“ Maria Emilia Baptista de Oliveira.
Deren Buch mit dem typisch charismatischen Titel „Bete Gott an und lebe im Sieg“ wird vom Gebetshaus Augsburg empfohlen und verbreitet: https://shop.gebetshaus.org/buecher/buecher/5029/bete-gott-an-und-lebe-im-sieg?c=11
Der Fortsetzungs-Titel der Buchreihe lautet bezeichnenderweise: „Anbetung – die höchste Ebene geistlichen Kampfes“
Ständig geht es bei diesen emotionalen Achterbahnfahrern um „Kampf“ und „Sieg“ und „vollen Segen“, unentwegt befinden sich diese Enthusiasten gleichsam auf der höchsten Wolke oder scheinen direkt an der Brust des Ewigen zu ruhen.
HIER sieht man mehrere Konferenz-Auftritte der Brasilianerin mit ihren langen „Predigten“: https://www.youtube.com/channel/UCBGbJ4zFkCaIUeASHoKxxgg
Psycho-Beraterin über die MEHR-Konferenz: Hochsensible Menschen „total erschlagen“
Veröffentlicht: 21. Februar 2019 Abgelegt unter: Gebetshaus Augsburg (J. Hartl) | Tags: Beraterin, Dr. Johannes Hartl, Erfolg, Gebet, Gebetshaus Augsburg, Gefühl, hochsensible Menschen, Körper, Lobpreis, Mehr-Konferenz, Musik, Psychologie, Sammlung, Stille, Teilnehmerzahlen, Verstand 9 KommentareVon Felizitas Küble
In dieser Sendung von „Radio Maria“ mit der österreichischen Lebensberaterin Dr. Margarethe Profunser geht es um die speziellen Vorzüge und Probleme hochsensibler Menschen: http://www.radiomaria.at/player3.php?s=18000
Bei den Fragen von Ratsuchenden am Schluß des Gesprächs beschwert sich eine Anruferin über allzu lautstarke Musik beim „Lobpreis“, damit könne sie nicht umgehen. Worauf Dr. Profunser antwortet, hochsensiblen Menschen würde eine „Reizüberflutung“ und „aufgebauschte Stimmung“ nicht gut tun, das beeinträchtige ihre innere Sammlung.
BILD: Dr. Johannes Hartl organisiert die charismatische MEHR-Konferenz in Augsburg
Laute Lobpreisveranstaltungen seien eine Glaubenserfahrung, die „auf der Ebene des Gefühls oder des Körpers“ verbleibe, „aber das Herz hat Gott nicht gefunden.“
Frau Profunser kam sodann von sich aus auf die „MEHR-Konferenz“ zu sprechen, die das Gebetshaus Augsburg bzw. der katholische Theologe Dr. Johannes Hartl mit großem äußeren Erfolg (hohe Teilnehmerzahlen) organisiert.
Dazu erklärte sie wörtlich: „Ich habe jetzt einige hochsensible Menschen in der Beratung, die dort waren, sie sind total erschlagen zurückgekommen.“ – Diese Personen würden sich fragen, ob sie noch normal seien. Eine von ihnen habe gesagt: „Ich habe Tage gebraucht, um wieder in die Ruhe und in die Stille zu finden.“
Die anrufende Frau fragte ein zweites Mal wie erleichtert: „Dann ist es normal, wie es mir ergeht?“, was die Beraterin bestätigte. Sie erklärte abschließend noch: „Diese Art von Spiritualität ist nicht dienlich, um in diese Begegnung mit Gott zu kommen.“
HIER 15 weitere Artikel über das Gebetshaus Augsburg und die MEHR-Konferenz: https://charismatismus.wordpress.com/category/visionen-und-charismatik-kritik/gebetshaus-augsburg-j-hartl/
Foto: https://gebetshaus.org/