Warum der Rosenkranz ein biblisches Gebet ist
Veröffentlicht: 7. Oktober 2019 Abgelegt unter: Maria in der Heiligen Schrift | Tags: Ave Maria, Betrachtung, biblisch, Christus, Elisabeth, Engel Gabriel, Erlöser, Heiliger Geist, Heilswerk, inspiriert, Lukas-Evangelium, Madonna, Neues Testament, Rosenkranz, Rosenkranzfest, Rosenkranzmonat, selige Jungfrau, Vaterunser Hinterlasse einen KommentarVon Felizitas Küble
Der Oktober gilt in der katholischen Kirche als „Rosenkranz-Monat“, der 7. Oktober wird schon seit Jahrhunderten als Rosenkranz-Fest begangen.
Aus diesem Anlaß wird der Rosenkranz heute weltweit von den Gläubigen um 15 Uhr gebetet, wobei direkt aus Rom eine Andacht aus der Kirche „Santa Maria Maggiore“ mit Kardinal Fernando Filoni übertragen wird. (Livesendung dieses Rosenkranzes hier: https://www.ewtn.de/liveuebertragungen_und_sondersendungen)
Viele Protestanten, aber auch katholische Christen fragen nach dem Sinn des Rosenkranzes: Stellt dieses Gebet nicht zu sehr die selige Jungfrau in den Vordergrund? Wird Christus hierdurch nicht gleichsam an den Rand gedrängt?
Wer so fragt, scheint den Rosenkranz kaum zu kennen, denn gerade dieses Gebet ist ganz aus den „Fäden“ des Neuen Testamentes gewoben: Mehr als 3/4 der Sätze des Rosenkranzes stammen wortwörtlich aus der Heiligen Schrift.
Der Rosenkranz besteht hauptsächlich aus dem Vaterunser und dem Ave Maria (Gegrüßet seist Du, Maria). Diese Anrufung wiederum enthält zunächst den Gruß des Engels Gabriels an Maria, danach folgen die Worte der hl. Elisabeth, die sie – „vom Heiligen Geist erfüllt“ (so das Lukasevangelium) – einst zu ihrer Verwandten sprach.
Nach diesen beiden biblischen Abschnitten folgt das zu betrachtende Geheimnis („Gesätz“), das sich auf die Heilsgeschichte Gottes bezieht, größtenteils auf das Leben unseres Erlösers:
Beim freudenreichen Rosenkranz steht die Verkündigung und Geburt Christi im Mittelpunkt, beim schmerzhaften Rosenkranz sein Leiden und Sterben, beim glorreichen Rosenkranz seine Auferstehung und Himmelfahrt.
Diese innere Konzentration auf das Heilswerk Gottes wird sodann ergänzt durch die Anrufung: „Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.“
Daß Maria heilig und die „Mutter Gottes“ ist, ergibt sich sowohl aus der Botschaft des Engels Gabriel wie auch aus dem erstaunten Ruf Elisabeths bei der Begegnung mit Maria: „Wie wird mir die Gnade zuteil, daß die Mutter meines HERRN zu mir kommt?“ – Der Titel „HERR“ bezieht sich sowohl im AT wie im NT stets auf Gott selbst. Um den „geschützten“ Jahwe-Namen zu vermeiden, haben Juden ihn durch andere Titel wie „der Ewige“, „der Allmächtige“ oder „der HERR“ ersetzt.
Zudem ergibt sich die Gottesmutterschaft Mariens allein schon aus dem Bekenntnis zur Gottheit Christi, denn Jesus ist Gott und Mensch zugleich – und Maria hat IHN als Gottmenschen geboren.
Es ist zudem nur gut, daß uns jedes Ave Maria daran erinnert, daß wir Sünder sind und daß uns der Tod bevorsteht. Genau diese beiden Grundbefindlichkeiten unseres Daseins werden leicht verdrängt, da sie dem Menschen unangenehm erscheinen und ihn ständig an die nötige Umkehr zu Gott erinnern.
So weist uns der Rosenkranz auf die Heilsgeschichte hin, die gleichsam „an der Hand Mariens“ betrachtet wird. Im Zentrum steht das Erlöserwirken Christi und die vom Heiligen Geist inspirierten Worte des Gabriels und Elisabeths an Maria.
Somit wird deutlich, wie stark dieses Gebet aus dem Geiste und Buchstaben des Neuen Testaments geprägt ist.
Zur Entwicklung des Rosenkranzgebetes
Veröffentlicht: 31. Oktober 2017 Abgelegt unter: Maria in Dogma und Kirche | Tags: Abendland, Ave Maria, Gebetsschnur, Glaube, Hanna Jüngling, Kirche, Legende, Papst Paul VI., Paternoster, Perlenkette, Rosenkranz, sensus fidelium, Vaterunser, Wort Gottes 10 KommentareVon Hanna Jüngling
Es gibt viele Legenden, die allesamt suggerieren, der Rosenkranz sei das Werk eines einzigen Mannes oder womöglich der Muttergottes selbst. Am bekanntesten ist die Legende, die Muttergottes habe dieses Gebet dem hl. Dominikus offenbart. Aber es sind Legenden.
Der Begriff „Rosenkranz“ taucht bei uns im 15. Jh erstmalig auf.
Der Ursprung der Praxis, anhand einer Perlenkette ein Gebet zu vollziehen, liegt in Indien, wo schon vor der Entstehung des Christentums im Hinduglauben wie im Buddhismus an Gebetsketten, Mala genannt, gebetet wurde.
Diese Mala-Ketten haben 108 Perlen und im hinduistischen Kontext auch noch eine zusätzliche Guruperle. Anhand der Perlen werden die Namen und Attribute einer Hindugottheit bzw. buddhistischer Mantras kontempliert. Direkt davon abgeleitet scheint die islamische Gebetsschnur, Misbaha genannt, die 33 Perlen hat und anhand derer dreimal die 99 Namen der Gottheit aufgesagt werden.
In manchen Regionen sprach man auch von einer „Paternoster-Schnur“ – übrigens gab es bis ins Spätmittelalter hinein, den Beruf des „Paternoster-Machers“, also des Herstellers solcher Gebetsketten.
Zuerst hat man anhand einer solchen Schnur einfach mehrere Paternoster gebetet. Später fügte man auch die wiederholende Betrachtung des Engelsgrußes an Maria hinzu.
Eine erste Erwähnung solcher Praxis in der weströmischen Kirche finden wir in England. In den „Gesta pontificum Anglorum“ beschreibt William of Malmesbury im 12. Jh, wie die adlige Lady Godiva, die im 11. Jh gelebt hatte, an Edelsteinen, die sie auf eine Schnur aufgezogen hatte, eine Gebetsregel erfüllte, die sie vor einer Marienstatue vollzog.
Im 12. Jh mit seinem immer gewaltiger anschwellenden Strom klösterlicher Reformbewegungen kam das Rosenkranzgebet für Laienbrüder und –schwestern und ungebildete Konversen auf, die des Lesens und Schreibens nicht kundig und daher nicht in der Lage waren, am Stundengebet teilzunehmen.
Anstelle der 150 Psalmen des hl. Offiziums der Mönche und Nonnen wurden 150 Ave-Marias in Zehnergruppen gebetet und jeder Zehnergruppe eines der Geheimnisse Christi beigefügt. Für eine solche Zehnergruppe hat sich der Begriff „Gesätz“ herausgebildet. Ein Gesätz sind 10 Ave-Marias, in die jeweils ein bestimmtes Geheimnis Christi eingefügt wird.
Dieses Gebet erhielt seine feste Form schließlich im Laufe des 15. Jh durch die Zisterzienser und Karthäuser. Es wurde üblich, die 150 Ave-Marias in drei Teile zu je 50 Gebeten zu unterteilen, den freudenreichen, schmerzreichen und glorreichen Rosenkranz. Diese 50 Gebete wiederum werden in je 5 Gesätze geteilt, und jedes Gesätz betrachtet ein Geheimnis Christi, das in das Ave-Maria eingeschoben wird.
Das Ave-Maria-Gebet war zunächst nur der englische Gruß, der mit dem Gruß Elisabeths an Maria kombiniert wurde. Petrus Damiani hatte ihm im 11. Jh die heute noch übliche Form gegeben, die er aus dem Lukas-Evangelium abgeleitet hatte: „Ave Maria, gratia plena, Dominus tecum. Benedicta tu in mulieribus.“ 1508 erst wurde dem Ave-Maria in dieser alten, biblischen Form noch der Zusatz „Sancta Maria, mater Dei, ora pro nobis“ hinzugefügt.
Man kann also mit einem gewissen Recht sagen, dass der Rosenkranz niemals „von oben herunter“ befohlen wurde, sondern sich in vielen kleineren Schritten aus dem gläubigen Volk, besonders auch durch das Gebet der Frauen, entwickelt hat. Es entspricht allerdings nicht den Tatsachen, wenn seit dem 20. Jh immer wieder behauptet wurde, der Rosenkranz sei gewissermaßen variabel und jeder könne einen neuen erfinden. Zwar kann jeder für sich ein Privatgebet entwickeln, aber deshalb ist der klassische Rosenkranz dennoch ein für allemal festgelegt worden:
Der endgültige Text des Rosenkranzes wurde 1569 von Pius V. im Breve „Consueverunt romani pontifices“ für alle Katholiken verbindlich festgelegt und war seither viele Jahrhunderte lang nicht mehr variabel.
„Diese Gebetsweise ist einfach und kann von jedermann befolgt werden…“ – schreibt Pius V. darin – ,„…und wird genannt „Rosenkranz“ oder der „Psalter der seligen Jungfrau Maria“. Er besteht aus einer Verehrung dieser gesegneten Jungfrau, indem man 150 der englischen Grüße spricht, dieselbe Anzahl also der Psalmen Davids, die man nach einer Zehnergruppe unterbricht durch das Gebet des Herrn, und dazwischen meditiert man die Geheimnisse, die das ganze Leben unseres Herrn Jesus Christus aufzeigen.“
Es war auch Pius V., der, auf den die tridentinische Messliturgie zurückgeht, der den Text des „Ave Maria“ festlegte auf den uns schon bekannten Teil und den Zusatz „Sancta Maria, Mater Dei, ora pro nobis peccatoribus, nunc et in hora mortis nostrae“.[1]
Der klassisch gewordene Rosenkranz ist Zeugnis des kollektiven „sensus fidelium“. Und selbst wenn er einsam gebetet wird, weiß der Beter sich verbunden mit dem kollektiven Rosenkranzgebet ebenso wie mit dem kollektiven Stundengebet der Kirche. Durch die Zersplitterung in eine Vielzahl neuer Rosenkranz-„Offenbarungen“ und Erfindungen ging diese Gemeinschaftlichkeit stückweise verloren.
Der klassische Rosenkranz garantiert die Nähe zum Evangelium und zum Psalmgebet Israels und der Kirche, während alle Erweiterungen und Veränderungen Vereinseitigungen des Glaubensgutes intendieren.
Ich möchte an dieser Stelle Paul VI. zitieren, der den Charakter des klassischen Rosenkranzes als letzter Papst seinem Sinn entsprechend noch einmal gekennzeichnet hat in „Marialis cultus“ von 1974:
„Es ist ferner leichter erkannt worden, wie der geordnete und graduelle Verlauf des Rosenkranzgebetes die Art selbst widerspiegelt, in der das Wort Gottes, da es nach gnädigem Ratschluß in die menschliche Geschichte eintrat, die Erlösung gewirkt hat.
Der Rosenkranz betrachtet nämlich von ihr in harmonischer Folge die wichtigsten Heilsereignisse, die sich in Christus zugetragen haben: von der jungfräulichen Empfängnis und den Geheimnissen seiner Kindheit bis zu dem erhabenen Geschehen von Ostern – des seligen Leidens und der glorreichen Auferstehung – und weiter bis zu deren Auswirkung auf die bildende Kirche am Pfingsttag und auf die Heilige Jungfrau an dem Tage, an dem sie nach Beendigung ihres Erdenlebens mit Leib und Seele in die himmlische Heimat aufgenommen wurde.
Es ist weiterhin bemerkt worden, wie die dreifache Aufteilung der Geheimnisse des Rosenkranzes nicht nur streng der zeitlichen Ordnung der Geschehnisse folgt, sondern vor allem das Schema der frühchristlichen Glaubensverkündigung widerspiegelt und das Geheimnis Christi auf dieselbe Weise vorstellt, wie es vom heiligen Paulus im berühmten ”Hymnus” des Briefes an die Philipper gesehen wird: Erniedrigung, Tod, Verherrlichung (2, 6 – 11). (45)“
Verformungen, Erweiterungen oder Einschübe in den klassischen Rosenkranz sind daher sachlich kritisch zu betrachten. Denn der Rosenkranz ist eine gewachsene, der Einmütigkeit des Gottesvolkes entstammende Form, deren Stabilität darin liegt, dass sie gerade so und nicht anders gewachsen ist. Ihren Wachstumsabschluss erhielt dieses Gebet im 16. Jh und nahm danach einen rasanten Weg durch die Geschichte der Kirche und des Abendlandes.
Unsere Gast-Autorin, Musikerin und Künstlerin Hanna Jüngling hat unlängst ein theologisches Buch veröffentlicht: http://zeitschnur.blogspot.de/2017/02/neuerscheinung-zum-thema-theologie-der.html
Ergänzender Artikel zur Geschichte des Rosenkranzes siehe hier: https://charismatismus.wordpress.com/2017/10/31/der-rosenkranz-ist-nicht-per-erscheinung-sondern-durch-ordensleute-entstanden/
[1] https://books.google.de/books?id=ez0VRbQi1i4C&pg=PA708&lpg=PA708&dq=pius+V.+consueverunt&source=bl&ots=a9BafPtcOP&sig=h0HTTMMFOZbnAbzcWTyDKHEZJC4&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjfq-Hh-uHPAhXrLMAKHd3fB0oQ6AEIVzAI#v=onepage&q=pius%20V.%20consueverunt&f=false
Der Rosenkranz ist nicht per Erscheinung, sondern durch Ordensleute entstanden
Veröffentlicht: 31. Oktober 2017 Abgelegt unter: Maria in Dogma und Kirche | Tags: Adolf von Essen, Ave Maria, Brevier, Dominikus, Entstehung, Erscheinung, Frömmigkeit, Gebetsschnur, Heilsgeheimnisse, Jesuitenpater Klinkhammer, Kartäuser, Legende, Maria, Mönche, Orden, Petrusbruderschaft, Rosenkranzgebet, Ursprung 23 KommentareVon Felizitas Küble
Viele Katholiken kennen jene frommen Gemälde, die den hl. Dominikus zeigen, wie er durch eine Marienerscheinung den Rosenkranz erhält.
Auch das „Informationsblatt“ der traditionsorientierten Petrusbruderschaft zeigt diesen angeblichen Ursprung des Gebets auf der Titelseite seiner Oktober-Ausgabe 2017 (siehe Foto).
Das würde im Falle einer bloßen Illustration keine Rolle spielen. Doch im Haupt-Artikel unter dem Titel „An dieser Kette scheiden sich die Geister“ befaßt sich Pater Dieter Biffart anläßlich des Fatima-Jubiläums mit der „Würde und Wirkungsgeschichte des Rosenkranzgebetes“ und preist dabei den „himmlischen Ursprung“ dieses Gebets.
Daran brauchen sich allerdings die Geister nicht scheiden, denn die Fabel von jener Marienerscheinung ist längst widerlegt – sie ist genau genommen nicht einmal eine Legende (bei der immerhin ein historischer Kern stimmen müßte).
Der Geistliche erinnert sodann daran: „Als beispielsweise der heilige Papst Pius V. im Jahr 1571 das christliche Abendland durch die türkische Flotte bedroht sah, forderte er das gläubige Volk zum Rosenkranz und die christlichen Herrscher zum Widerstand auf. Mit Hilfe der Beter konnte das christliche Bündnis am 7. Oktober gegen die feindliche Übermacht der Osmanen den Sieg bei Lepanto erringen“.
Man beachte hier die Jahresangabe, nämlich 1571. Der heilige Dominikus, dem der Rosenkranz angeblich visionär geoffenbart wurde, lebte aber nicht in der beginnenden Neuzeit, sondern im Hochmittelalter (1170 – 1221).
Die ersten Zeugnisse für gewisse Vorformen des klassischen Rosenkranzes stammen aus dem 15. Jahrhundert. (Gebetsschnüre für Vater-Unser und Ave-Marias gab es schon früher). Da es in den vorigen Jahrhunderten kein einziges Dokument für den Rosenkranz gibt, kann er nicht vom hl. Dominikus stammen – so einfach ist das.
Katholischerseits ist das amtlich längst bekannt und geklärt, unter Kirchenhistorikern und Mariologen sowieso. Im Brevier – dem Pflichtgebet der katholischen Priester – findet sich daher am Rosenkranzfest der frühere Hinweis auf jene Marienvision des Ordensgründers nicht mehr.
In Wirklichkeit ist dieses biblisch geprägte Gebet mit der Perlenkette, das sich in die Heilsgeheimnisse Christi vertieft, auf dem ganz normalen Wege der Frömmigkeit entstanden – und das ist letztlich auch eindrucksvoller, zeigt dies doch, wie sich Katholiken jener Zeit in ihren Gebeten auf die zentralen Glaubenswahrheiten konzentrieren wollten – und dies an der Hand Mariens und mit ihrer Fürsprache geschehen sollte.
Zunächst wurde an einer geknoteten Schnur das Vaterunser gebetet, später wurden die Gebetsreihen durch das Ave Maria (Gegrüßet seist Du, Maria) ergänzt, also durch den biblisch bezeugten Gruß des Engels Gabriel an die selige Jungfrau.
Der Trierer Kartäusermönch Adolf von Essen führte Anfang des 15. Jahrhunderts eine Vorform des Rosenkranzes unter dem Namen „Rosarium“ ein. Dabei wurde 50 x ein Ave Maria gesprochen und über das Leben Jesu meditiert. Er betete den Rosenkranz halb-öffentlich mit der jungen Herzogin Margareta von Bayern zusammen mit anderen Adeligen und dem Hofgesinde.
Sein Mitbruder Dominikus von Preußen ergänzte das Gebet dann weiter. Die Erscheinungsgeschichte entstand in jener Zeit, weil man damals den Ordensgründer Dominikus mit jenem gleichnamigen Kartäuserbruder verwechselte.
Im Jahre 1508 wurde dem Ave Maria schließlich der zweite Teil „Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder…“ angefügt.
Später wurde es durch Dominikaner strukturiert und im Kirchenvolk verbreitet. Papst Pius V. legte 1569 im wesentlichen die Gebetsweise fest, wie wir sie heute kennen.
Der bekannte Jesuitenpater Karl J. Klinkhammer hat schon in vorkonziliarer Zeit korrekt über die Entstehung des Rosenkranzes berichtet und zuvor gründliche Quellenforschung betrieben. Später veröffentlichte er das Buch „Adolf von Essen und seine Werke“ (1972), aus welchem der Ursprung des Rosenkranzes durch jenen spätmittelalterlichen Kartäusermönch im Detail hervorgeht.
Ergänzender Artikel dazu siehe hier: https://charismatismus.wordpress.com/2017/10/31/zur-entwicklung-des-rosenkranzgebetes/
Unser neues PLAKAT zum Rosenkranz-Monat
Veröffentlicht: 7. Oktober 2017 Abgelegt unter: POSTER (Plakatdienst ECCLESIA) | Tags: Ave Maria, Bibel, Christus, Ecclesia, Erlösung, KOMM-MiT-Verlag, Oktober, Plakat, Poster, Rosenkranzkönigin Hinterlasse einen KommentarPOSTER aus dem ECCLESIA-Plakatdienst in Münster:
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Foto: Dr. Bernd F. Pelz
Das Ave-Josefs-Gebet ist kirchlich abgelehnt
Veröffentlicht: 25. August 2016 Abgelegt unter: JOSEFs-Verehrung auf Abwegen | Tags: Ablaßbuch, Anna und Joachim, Ave Maria, Ave-Josefs-Gebet, Beringer, Christus, Erlöser, Gegrüßet seist Du Josef, Hl. Offizium, Joseph, Marienkult, Rosenkranz, Verehrung, voll der Gnaden 4 KommentareVon Felizitas Küble
Schon seit mindestens 150 Jahren gibt es in einigen frommen Kreisen, welchen die Verehrung des hl. Josef wichtig ist (wogegen an sich nichts einzuwenden wäre), eine Ave-Josefs-Gebet, das auf mehreren Webseiten zu finden ist, sogar auf dieser noch relativ gemäßt wirkenden Sammlung von Gebeten und Andachten mit dem Titel „Zeit zu beten“: https://zeitzubeten.org/gebete/gebete-zu-muttergottes-und-hl-josef/gebete-zum-hl-josef/
Diese Anrufung des Nährvaters Christi existiert in leicht veränderten Abwandlungen („Wir grüßen dich“ oder „Gegrüßet seist Du“), aber stets kommt nach dem Namen Josefs der Lobpreis „Voll der Gnade“ – und das geht offensichtlich entschieden zu weit.
Um dies zu wissen, benötigt man kein sonderliches theologisches Wissen. Es müßte schließlich bekannt sein, daß die Heilige Schrift allein die Gottesmutter Maria als die Gnadenvolle („voll der Gnade“) bezeichnet – und zwar durch den Engel Gabriel bei der Verkündigung des HERRN.
Auf der erwähnten Webseite heißt die Anrufung des Pflegevaters Jesu folgendermaßen:
Gruß an Josef
Wir grüßen dich, Josef, voll der Gnade,
Jesus und Maria sind mit dir;
du bist gebenedeit unter den Männern,
und gebenedeit ist Jesus, Gottes eingeborener Sohn.Heiliger Josef, Nährvater Jesu Christi und
Bräutigam der unbefleckten Jungfrau Maria,
bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes.
Amen.
Hier wurde das Ave Maria fast wörtlich auf den hl. Joseph umgedichtet bzw. nachgeahmt – und wie man sich vorstellen kann, hat die Kirche diesen theologischen Unfug schon vor 140 Jahren strikt abgelehnt.
Die frühere Glaubenskongregation, damals Hl. Offizium genannt, hat dieses Gebet am 26. April 1876 verworfen. Offenbar hat sich dies aber bis zum heutigen Tage nicht in allen frommen Kreisen herumgesprochen, weshalb wir nachdrücklich darauf hinweisen wollen.
Nachgelesen werden kann diese Auskunft auf S. 159 in dem Klassiker „Die Ablässe, ihr Wesen und Gebrauch“ von Franz Beringer, das 1915 erschienen ist (ein Standardwerk, das ausdrücklich vom Hl. Offizium gutgeheißen wurde).
„Rosenkranz der hl. Anna“ nicht genehmigt
Schon längst kirchlich abgelehnt wurde auch ein sog. „Rosenkranz der hl. Anna und Joachim“, also zu Ehren der Eltern Mariens (vgl. S. 155 im erwähnten Buch). Auch dieser Anna-Rosenkranz ist immer noch im Umlauf: http://www.barrierefrei.rosenkranzgebete.de/heilige/rosenkranz-zur-heiligen-mutter-anna-und-zum-hl-jo/index.php
Der Vatikan entscheidet freilich nicht allein gegen Übertreibungen in der Verehrung des hl. Joseph oder der Eltern Mariens, sondern auch hinsichtlich eines überzogenen Marienkultes. Das gilt zB. für folgendes Stoßgebet: „Heiliges Herz Mariä, du bist die große Königin, die ganze Welt neigt sich vor dir, errette gnädig meine Seele“. (Vgl. Ablaßbuch, S. 159)
Es liegt auf der Hand, daß die Madonna zwar Fürsprecherin ist, aber keine Seelenretterin sein kann, weil Christus allein unser Erlöser ist. Zudem stimmt es schlichtweg nicht, daß sich die ganze Welt vor ihr neige, denn das würde eine christlich-marienfromme Menschheit voraussetzen, die es aber nicht gibt.
Bei liturgischen Gebeten und kirchlichen Litaneien kann man den grundlegenden Unterschied zwischen der Anbetung des HERRN und der Verehrung Marias anhand der jeweiligen Antworten erkennen. Bei Marien-Litaneien heißt es: „Bitte für uns“ – Bei Litaneien zu Gott-Vater, Christus, dem Hl. Geist bzw. der Dreieinigkeit hingegen: „Erbarme dich unser“ – oder: „Erhöre uns, o HERR.“
Petrus, der erste Papst, erklärte in seiner bekannten Predigt nach der Heilung eines Gelähmten eindeutig jene Alleinerlöserschaft Christi, welche das ganze Zeugnis des NT prägt:
„In keinem anderen ist das Heil. Denn es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen“ (Apg 4,12).
Franziskus betont die Bedeutung von Petrus und Paulus für Rom und die Kirche
Veröffentlicht: 29. Juni 2013 Abgelegt unter: PAPST / VATIKAN aktuell | Tags: Ave Maria, Franziskus, Papst, paulus, Petrus, Rom Hinterlasse einen KommentarRom ist nach Worten von Papst Franziskus durch die Anwesenheit der Apostel Petrus und Paulus und durch ihr Martyrium zum Bezugspunkt der Weltkirche geworden. Die Stadt habe diesen Rang nicht durch die Macht des Kaiserreichs erhalten, sondern „sofort und spontan“ durch das Martyrium und durch das Zeugnis der Apostelfürsten für Christus.
Das sagte Franziskus am heutigen Samstagmittag beim Angelusgebet im Vatikan. Zuvor hatte er dort zum römischen Patronatsfest Peter und Paul eine hl. Messe gefeiert. Dieser Tag sei ein Festtag nicht nur für die Kirche von Rom, sondern für die Universalkirche, betonte der Papst.
Ein „Ave Maria“ für den orthodoxen Patriarchen
Einen besonderen Gruß richtete Franziskus an den orthodoxen Patriarchen Bartholomaios I., der zum Patronatsfest eine hochrangige Delegation in den Vatikan entsandt hatte. „Beten wir für ihn und für seine Kirche“, forderte Franziskus die Gläubigen auf dem Petersplatz auf. Dann sprach er mit ihnen gemeinsam ein Ave Maria.
Weiter erinnerte der Papst daran, daß der Apostel Andreas, der Patron Konstantinopels, ein Bruder des hl. Petrus war. Der hl. Andreas habe sogar als erster Christus kennengelernt und dann auch seinen Bruder zu IHM geführt.
Wie das Ave-Maria im „Paternoster“ miese Stimmung verhinderte…
Veröffentlicht: 22. Juni 2013 Abgelegt unter: ERZÄHLUNGEN, Anekdoten | Tags: Ave Maria, Gebete, Glaubensfreude, Paternoster Hinterlasse einen KommentarAn der Uni haben wir im alten Hauptgebäude immer noch „Paternoster“ laufen, also die alten Aufzüge, die immer durchfahren und in die man lebensgefährlich hineinspringen muss. Das Gebäude hat acht Stockwerke, davon werden sieben durch den Paternoster erschlossen.
Ich sitze meistens im Erdgeschoss. Bei der harten Arbeit störte mich jedoch vor einiger Zeit ein gewisses Bedürfnis, für das ich eine Toilette aufsuchen musste.
Der Herren-Ort war jedoch schon besetzt. Ich springe also in den Paternoster, um in den dritten raufzufahren, weil in den beiden Stockwerken drüber ist immer schlecht mit sowas. Und weil der Paternoster nach dem Rosenkranz heisst (früher auch Paternosterschnur genannt) dachte ich mir, bete ich ein paar Ave Maria. Pro Stockwerk eins, klappt super.
Ich also hoch in den dritten, Toilette besetzt. Also wieder rein in den Aufzug, ein Stockwerk, ein Ave Maria. Wieder besetzt. Und ich lach so in mich hinein und denk: Da soll ich wohl noch ein paar mehr beten.
Fünfter, wieder nix. Im sechsten bin ich dann fündig geworden. Auf dem Rückweg nach unten wurde dann natürlich wieder jedes Stockwerk ein fröhlich befreites Ave Maria gebetet.
Denken wir uns die Situation mal ohne Gebet: Erdgeschoss nix, na gut. 3. Stock nix *brummel*. 4. Stock nix *grummel*. 5. Stock nix *muffel*. 6. Stock na endlich, hat auch lang genug gedauert. Aber jetzt muss ich wieder die gaaanzen Stockwerke runterfahren *moser*.
Fazit: Ist toll, katholisch zu sein. Danke an Gott für seine Gnade – und danke an Maria für das schöne Erlebnis.
Quelle dieser fromm-heiteren Story:http://demut-jetzt.blogspot.de/2013/06/ave-maria-im-paternoster-oder-gute.html
Foto: Bistum Regensburg
Das AVE-MARIA-Gedicht von Karl May aus dem Jahre 1898
Veröffentlicht: 1. April 2012 Abgelegt unter: LYRIK: Gedichte / Gebete / Lieder | Tags: Ave Maria, Karl May Ein Kommentar- Der berühmte Winnetou-Schriftsteller und evangelische Vikar Karl May starb vor 100 Jahren, am 30.3.1912. Aus diesem Anlaß veröffentlichen wir eines seiner Marien-Gedichte:
- AVE MARIA
- Sei gegrüßt, Du Heil’ge, Reine!
- Sei gegrüßt, gegrüßt seist Du,
- Keine Liebe gibt wie Deine
- Meinem Herzen selge Ruh.
- Sei gegrüßt, Du voller Gnaden,
- Du mein Heil zu jeder Zeit,
- Komm ich zu Dir schmerzbeladen,
- Nimmst auf Dich Du all mein Leid.
- Sei gegrüßt, von Dir gerufen,
- Steig ich immer höher auf,
- Bis vor Deines Thrones Stufen
- Ich vollende meinen Lauf.
- Sei auch dann gegrüßt, und breite
- Ob mir Gottes Gnade aus,
- Nimm mich an der Hand und leite
- Mich zu ihm ins Vaterhaus.