Korruption in Brasilien: Pastor Elveraldo Perreira und seine Pfingstbewegung
Veröffentlicht: 7. September 2020 Abgelegt unter: Charismatik / Pfingstbewegung | Tags: Assemblies of God, Brasilien, charismatisch, Dachverband, Everaldo Perreira, Festnahme, Korruption, Pastor, pentekostal, Pfingstkirche, Politiker, Präsident Jair Bolsonaro, protestantisch 3 KommentareVon Felizitas Küble

Brasilien: Sieg für die Lebensrechtler
Veröffentlicht: 28. April 2020 Abgelegt unter: LEBENSRECHT (Abtreib./Euthanasie) | Tags: Bischofskonferenz, Brasilien, Lebensrechtler, Oberstes Gericht, Richter, selektiv, Unverletzlichkeit, Zika-Virus 2 Kommentare
Sechs der elf Richter votierten gegen den Antrag. Die Urteilsverkündung ist zwar erst in ein paar Tagen angesetzt, doch angesichts der bisherigen Voten ist das Nein bereits sicher.
Der nationale Verband von Strafverteidigern hatte den Antrag für eine Aufweichung des Abtreibungsverbots 2016 eingereicht. Die katholische Kirche und Lebensschutz-Verbände wandten sich vehement dagegen.
„Es ist nicht Aufgabe der Behörden, Menschen selektiv ein Recht auf Leben zu- oder abzusprechen“, schrieb die Führung der Bischofskonferenz unlängst in einem Statement.
Die brasilianische Verfassung schreibt „die Unverletzlichkeit des menschlichen Lebens“ ausdrücklich fest. Eine deutliche Mehrheit der Brasilianer spricht sich in Umfragen deutlich gegen Abtreibung aus.
Brasilien: Bischof Rifans Brief an die Gläubigen
Veröffentlicht: 23. März 2020 Abgelegt unter: Causa CORONA-Virus-KRISE, KIRCHE + RELIGION aktuell | Tags: altrituell, apostolisch, Bischof Fernando Areas Rifan, Brasilien, Campos, CIC, Corona-Krise, Gebete, Hinweise, Hl. Schrift, Instruktion, Kirchenrecht, Kodex des Kanonischen Rechts, Messe, Personaladministration Ein Kommentar

HINWEIS: Inzwischen gibt es eine weitere Erklärung des Bischofs mit restriktiveren Vorgaben: https://www.adapostolica.org/comunicado-aos-sacerdotes-e-ao-povo-de-deus/
Gebetshaus Augsburg lobt die brasilianische „Wundertäterin“ Maria de Oliveira
Veröffentlicht: 7. Januar 2020 Abgelegt unter: BÜCHER / Publikationen, Charismatik / Pfingstbewegung, Gebetshaus Augsburg (J. Hartl) | Tags: Anbetung, Autorin, Beschwörungsformeln, Brasilien, Buchempfehlung, Gebetshaus Augsburg, geistliche Kampfführung, heidnisch, Hl. Geist, im Sieg leben, Maria Emilia Baptista de Oliveira, pfingstlerisch, Prophetin, Spiritismus, Techniken, Totenerweckung Ein KommentarVon Felizitas Küble
Bereits im Februar des letzten Jahres haben wir eine Buch-Empfehlung aus dem Gebetshaus Augsburg – das die MEHR-Konferenz organisiert – kritisch beleuchtet: https://charismatismus.wordpress.com/2019/02/21/gebetshaus-augsburg-empfiehlt-eine-autorin-der-geistlichen-kampffuehrung/
Diese merkwürdige Schrift „Bete Gott an und lebe im Sieg“, verfaßt von einer brasilianischen „Wunderheilerin“, gehört zum Bereich der sogenannten „Geistlichen Kriegsführung“, die in gewissen pfingstlerischen Kreisen eine große Rolle spielt.
Deren Vertreter betrachten sich gleichsam als aktive Lobpreis-Akteure im irdischen Kampf zwischen Himmel und Hölle, wobei es letztlich um den Krieg gegen „dämonische Mächte“ geht, die angeblich auch „territorial“ herrschen (z.B. in bestimmten Städten oder Regionen), weshalb man diese Bezirke gleichsam „freibeten“ müse usw. (Heute wird der ursprüngliche Ausdruck „Kriegsführung“ bisweilen als „Kampfführung“ weichgespült.)
Offensichtlich scheut Dr. Hartls Bewegung nicht davor zurück, das reichlich verstiegene Buch „Bete Gott an und lebe im Sieg“ zu bewerben und zu verbreiten – und zwar nach wie vor: https://shop.gebetshaus.org/buecher/buecher/5029/bete-gott-an-und-lebe-im-sieg?c=11
Der Titel ist bereits bezeichnend für die Gefühlslage der Schwärmerbewegung: „…lebe im Sieg“.
Die Damen und Herren in diesem Spektrum leben nämlich – in ihrer eigenen Sichtweise – ständig „im Sieg“, der ihnen natürlich – wie könnte es anders sein – direkt von oben geschenkt wird. Man befindet sich in Halleluja-Stimmung und lechzt nach „Tabor“-Erlebnissen….
Die Autorin Maria Emilia Baptista de Oliveira lebt mit Mann und vier Kindern in São Paulo. Die brasilianische Metropole ist nicht nur eine Hochburg des heidnischen Spiritismus, sondern auch ein Eldorado extrem pfingstbewegter Gruppen (wobei die Gemeinsamkeiten zwischen beiden Bewegungen spirituell gesehen stärker ins Gewicht fallen als die Unterschiede).
Frau de Oliveira ist Gründerin und Präsidentin von MADADE – einer Organisation im Sinne der „Geistlichen Kampfführung“, die für Einsteiger gerne auch als „Dienst der Anbetung“ bezeichnet wird.
Die charismatische „Prophetin“ weiß natürlich genau, wie die Gläubigen an den Heiligen Geist „gelangen“, als ob er eine Art Besitztum wäre, wenn es etwa in ihrem Buch heißt:
„Atme tief ein und sage: „Heiliger Geist, ergreife jetzt Besitz von mir, in Jesu Namen!“ Wiederhole dies in aller Ruhe einige Male und schließe die Augen dazu, bis du die Gegenwart Gottes verspürst.“
Erstens klingt diese Anrufung eher wie eine fromm getarnte Beschwörungsformel, zweitens ist die „Gegenwart Gottes“ keine Angelegenheit, die man unbedingt „verspürt“, keine Sache des Gefühls also. Das „tiefe Einatmen“ ist sodann ebenso unwichtig wie das „Augen schließen“; davon ist in der Heiligen Schrift niemals die Rede, wenn es um den Heiligen Geist und seine Gaben geht.
Der Heilige Geist ist eine ehrfurchtsgebietende göttliche Person und keine übersinnliche Kraft, die sich der Mensch mit einigen „Techniken“ verfügbar und dienstbar machen könnte. Dies wäre letzlich ein magisches Mißverständnis des Glaubens.
Damit nicht genug, behauptet die Verfasserin sogar, ihren verstorbenen Mann mittels schein-religiöser Formeln aus dem Tod ins irdische Leben zurückbefördert zu haben:
„Die Kinder erkannten, dass er sich von uns verabschieden wollte. Sie begannen zu weinen und beteten, dass der Herr ihn nicht zu Sich holen möge, doch ganz plötzlich starb er. … Während ich im Zimmer auf und ab ging, an das dachte, was der Herr mir gesagt hatte, und gleichzeitig betete, sprach der Herr plötzlich zu mir: „Salbe ihn und rufe siebenmal mein Blut an.“
Ich verstand nicht, doch ich gehorchte – und nahm das Salböl. Ich salbte meinem Mann die Stirn, den Mund und das Herz, wie der Herr es angeordnet hatte. Als ich meine Hand auf seine Brust legte, fühlte ich keinen Herzschlag, er war kalt. Dann befahl mir der Heilige Geist: „Rufe das Blut Jesu siebenmal an.“
Ich gehorchte und sagte: „Durch das Blut des Lammes, Leben Jesu, komme in das Leben von Eliton.“… Zur Ehre und Herrlichkeit des Herrn Jesus kam er zum Leben zurück, als ich meinem Mann zum siebten Mal in dieser Weise diente!“
Zu diesem „Vorgang“ erübrigt sich jeder Kommentar.
Unsere Autorin Felizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Verlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt.
Hinweis zur Zitatenquelle (vgl. dort S. 5 und 6): https://www.alexanderseibel.de/buecher/Stellungnahme_zu_Heilt_die_Kranken_von_Willem_Ouweneel.pdf
Brasilien anerkennt Jerusalem als Hauptstadt Israels und verlegt seine Botschaft dorthin
Veröffentlicht: 16. Dezember 2019 Abgelegt unter: ISRAEL / Judentum / Nahost | Tags: Amazonas, Binyamin Netanyahu, Bolsonaro, Botschaft, Botschaftsverlegung, Brasilien, Handelsbüro, Hauptstadt, Jerusalem, Präsident, Unterstützung Hinterlasse einen KommentarBrasilien eröffnete gestern (15.12.) eine Handelsvertretung in Jerusalem.
Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu und Eduardo Bolsonaro, Sohn des brasilianischen Präsidenten und Vorsitzender des Komitees für internationale Angelegenheiten im brasilianischen Unterhaus, waren bei der Eröffnungsfeier anwesend.
Eduardo Bolsonaro erklärte: „Ich habe mit Präsident Jair Bolsonaro gesprochen… Er wird die Botschaft nach Jerusalem verlegen… Wir wollen die Verlegung nach Jerusalem, nicht nur für Brasilien, sondern als Vorbild für den Rest Lateinamerikas.“
Ministerpräsident Netanyahu sagte:
„Diese Handelsvertretung ist die Speerspitze einer dynamischen Entwicklung, denn die Zukunft gehört denen, die innovativ sind.
Ich möchte zum Ausdruck bringen, wie sehr ich die Unterstützung Israels durch Präsident Bolsonaro in internationalen Foren schätze. Er hat sofort die Politik verändert und gesagt ‚Wir stehen an der Seite Israels. Wir stehen an der Seite der Wahrheit.‘
Wir unterstützen Brasilien, wo wir können, so auch nach dem tragischen Dammbruch und den Bränden im Amazonas. Israel war dort und wird immer bereit stehen für die Bewohner Brasiliens und für unsere gemeinsame Freundschaft.“
Quelle: Amt des israelischen Premierministers
Israel mit Super-Löschflugzeug im Amazonas
Veröffentlicht: 26. August 2019 Abgelegt unter: ISRAEL / Judentum / Nahost | Tags: Amazonas, Benjamin Netanjahu, Bolsonaro, Brasilien, Brände, Hilfe, Israel, israelischer Ministerpräsident, Präsident, spezielles Löschflugzeug 4 KommentareDer israelische Premierminister Benjamin Netanyahu telefonierte am Sonntag (25.8.) mit Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro.
Er bot ihm an, unverzüglich ein spezielles Löschflugzeug zur Bekämpfung der Brände im Amazonas zu entsenden.
Präsident Bolsonaro bedankte sich für das Hilfsangebot und nahm es an.
Quelle: Israelische Botschaft in Berlin
Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro wurde „herzlichst“ in Israel empfangen
Veröffentlicht: 1. April 2019 Abgelegt unter: ISRAEL / Judentum / Nahost | Tags: Abkommen, Benjamin Netanjahu, bilaterale Beziehungen, Bolsonaro, Brasilien, Empfang, Hauptstadt Israels, Israel, Jerusalem, Präsident Ein Kommentar
Brasilien verläßt den UN-Migrationspakt
Veröffentlicht: 11. Januar 2019 Abgelegt unter: Globaler MIGRATIONSPAKT der UNO | Tags: Ausstieg, Bolsonaro, Brasilien, Einwanderung, Migrationspakt, Souveränität, UNO, Vereinte Nationen 2 KommentareBrasilien ist laut Angaben der Vereinten Nationen aus dem UN-Migrationspakt ausgestiegen. „Es ist immer bedauernswert, wenn ein Mitgliedstaat sich von einem multilateralen Prozeß löst, vor allem von einem, der nationale Eigenheiten so sehr respektiert“, sagte UNO-Sprecher Stéphane Dujarric am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa.
Unter seinem ehem. Präsidenten Michel Temer hatte Brasilien den Pakt im Dezember zusammen mit mehr als 150 Ländern noch angenommen. Sein Amtsnachfolger Jair Bolsonaro hatte die Vereinbarung bereits am Mittwoch auf Twitter kritisiert.
„Brasilien entscheidet selbst, ob Migranten akzeptiert werden oder nicht“, schrieb der neue Präsident. Sein Land würde „Hilfe für Bedürftige niemals ablehnen, aber Migration kann nicht willkürlich sein“.
Quelle und Fortsetzung der Meldung hier: https://jungefreiheit.de/politik/ausland/2019/brasilien-steigt-aus-dem-un-migrationspakt-aus/
Warum Bolsonaro kein Hoffnungsträger ist
Veröffentlicht: 26. Oktober 2018 Abgelegt unter: AKTUELLES | Tags: Abtreibung, Bolsonaro, Brasilien, Charismatik, Evangelikale, Freikirche, Gender, Homo-Ehe, kath.net, Korruption, Lynchmorde, Militärdiktatur, Parteiensystem, pentekostal, Pfingstler, Präsidentschaft, Sekte, Universalkirche 8 KommentareVon Felizitas Küble
Für manche Konservative sieht die Welt ganz einfach aus, nämlich schwarz und weiß. Wenn ein Politiker gegen Abtreibung, Homo-Ehe und Genderwahn auftritt, kann er nur gut sein – seine sonstigen Ansichten und Hintergründe spielen dann offenbar keine Rolle. Mit dieser simplen „Logik“ könnte man aber auch zum Islam überlaufen….
Derzeit wird viel über den Wahlzirkus in Brasilien geschrieben. Der erfolgreiche Kandidat Bolsonaro (er bekam kürzlich beim Rennen um die Präsidentschaft 46% der Stimmen) tritt am kommenden Sonntag zur Stichwahl gegen seinen linken Kontrahenten (oder eher Konkurrenten?) Haddad an, der 29% erhielt. Die Chancen für den sogenannten „rechtspopulistischen“ Jair Messias (!) Bolsonaro stehen entsprechend gut.
Doch das Links-Rechts-Schema aus Deutschland läßt sich nicht eins zu eins auf Brasilien übertragen. Die dortige „linke“ Arbeiterpartei regierte auch schon mit ultrarechten Gruppierungen, das Parteiensystem ist völlig zersplittert und fast unüberschaubar.
Korruption ist im größten Staat Lateinamerikas an der Tagesordnung, Lynchmorde gibt es zu tausenden. Die Arbeitslosigkeit ist gestiegen, die Wirtschaftslage unsicher – alles ein geeigneter Nährboden für selbsternannte „Hoffnungsträger“ wie Bolsonaro, der sich nicht ohne Grund in seinem zweiten Vornamen als „Messias“ bezeichnet.
Konservative Meiden sollten sich genauer informieren, bevor sie in einen voreiligen Bolsonaro-Jubel ausbrechen, zumal der 63-jährige Politiker ausdrücklich die frühere brasilianische Militärdiktatur samt ihren Folter-Praktiken befürwortet.
Mehr nüchterne Vorsicht wünscht man auch dem charismatisch orientierten Nachrichtenportal Kath.net, das den vermeintlich „konservativen“ Präsidentschaftskandidaten am 22.10.2018 gar nicht genug loben konnte: http://www.kath.net/news/65586
Vielleicht fühlt man sich Bolsonaro auch deshalb verbunden, weil es sich bei ihm um einen schwarmgeistigen Pfingstler handelt, einen aktiven Vertreter der „Universalkirche vom Königreich Gottes“ mit ihrer kruden Lehre vom „Wohlstandsevangelium“ und ihren extrem-charismatischen Praktiken.
Leider werden diese pentekostalen (pfingstlerischen) Mega-Sekten in deutschen Medien oft als „evangelikal“ oder als „Freikirchen“ verharmlost.
Dabei handelt es sich bei bibelorientierten Evangelikalen doch seit jeher um die klassischen Kritiker der Charismatischen Bewegung (siehe „Berliner Erklärung“ schon Anfang des 20. Jahrhunderts). Folglich sollte man Pfingstler und Evangelikale – wenngleich beide Richtungen zum Protestantismus gehören – fein säuberlich auseinanderhalten.
Das dokumentiert auch der kritische Artikel des evangelikalen PRO-Medienmagazins über diese extrem-charismatische „Universalkirche des Königreichs Gottes“ in Brasilien, die Bolsonaro mit ihren finanzkräftigen Kampagnen und ihren fanatischen Aktivisten politisch nach vorne brachte: https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/weltweit/2018/08/15/geld-macht-medien-das-imperium-des-selbsternannten-bischofs-der-universalkirche/
Brasilien: „Reporter ohne Grenzen“ üben scharfe Kritik am Wahlkampf Bolsonaros
Veröffentlicht: 26. Oktober 2018 Abgelegt unter: AKTUELLES | Tags: Arbeiterpartei, Bolsonaro, Brasilien, Einschüchterung, Gewalt, Hassreden, Journalisten, Medien, Präsidentschafts-Kandidat, Pressefreiheit, Reporter ohne Grenzen, ROG, Stichwahl, Wahlkampf Hinterlasse einen KommentarDie Organisation „Reporter ohne Grenzen“ (ROG) blickt in einer Pressemeldung angesichts der bevorstehenden Präsidentschafts-Stichwahl alarmiert auf die Zukunft von Pressefreiheit und Demokratie in Brasilien:
Klarer Favorit für die Wahl am Sonntag, 28. Oktober, ist Jair Bolsonaro, dessen Wahlkampf in den vergangenen Wochen von Hassreden, Desinformation und Gewalt gegen Journalisten geprägt war.
„Die Attacken Bolsonaros und seiner Anhänger sind eines Präsidentschaftskandidaten unwürdig. Wenn Bolsonaro am Sonntag zum Präsidenten gewählt wird, stehen für die Pressefreiheit und damit für die Demokratie in Brasilien düstere Zeiten an”, sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr.
Frei über das politische Geschehen in Brasilien zu berichten, wird Journalisten seit Beginn des Wahlkampfs auf vielerlei Weise erschwert. Durch permanente Hassreden herrscht ein Klima der Aggression und Einschüchterung.
Da zwei Drittel der Brasilianer ihre Nachrichten über Soziale Netzwerke beziehen und WhatsApp für 61 Prozent von Bolsonaros Wählern die bevorzugte Informationsquelle ist, sei ein immenser Einfluss dieser Kampagne zu vermuten. Das Oberste Wahlgericht des Landes Ermittlungen aufgenommen, da diese Art der Wahlkampffinanzierung in Brasilien illegal ist.
Die renommierte Journalistin Miriam Leitão wurde zur Zielscheibe von beleidigenden und gewaltverherrlichenden Posts, nachdem sie am 5. Oktober vor der Gefahr von Bolsonaros Kandidatur für die Demokratie in Brasilien gewarnt hatte.
Teilweise kam es auch zu körperlicher Gewalt gegenüber Journalisten: Eine Reporterin der Newsseite NE10 wurde von Bolsonaro-Anhängern tätlich angegriffen und mit Vergewaltigung bedroht.
Bereits im März wurde ein Bus mit 28 Journalisten von Unbekannten beschossen, verletzt wurde niemand. Die Brasilianische Vereinigung für Investigativen Journalismus (ABRAJI) zählte bis Donnerstag, 25. Oktober, 141 Fälle von tätlichen Angriffen und Online-Attacken auf Journalisten, die im Umfeld der Wahlen stattfanden und deren Urheber aus unterschiedlichen Lagern kamen.
Auch Anhänger der Arbeiterpartei sollen Reporter belästigt und geschlagen haben.
Auch wenn sich die Aggressionen in den vergangenen Monaten zuspitzten: Gewalt gegen Journalisten bis hin zu Morden ist kein neues Phänomen in Brasilien. Allein in diesem Jahr wurden bereits drei Radio-Journalisten ermordet, nachdem sie zuvor bedroht worden waren. Ein weiterer überlebte einen Mordversuch knapp.