Sievernich: Seherin bietet neues Mirakel
Veröffentlicht: 22. Februar 2021 Abgelegt unter: Sievernich (Manuela) | Tags: Bistum Aachen, Erscheinungen, GsJC, Hostie, Kommunionempfang, Mirakel, Seherin Manuela Strack, Sievernich, Wundersucht, Zeichen 9 KommentareAuch Sievernich gehört zu den deutschen „Erscheinungsstätten“ der jüngeren Zeit, die zum Dauerbrenner werden (wenn sie auch keine 40 Jahre wie Medjugorje vorweisen können), die zugleich kirchlich nicht anerkannt sind, was aber die Fangemeinde wenig zu stören scheint.

Manuela Strack heißt die „Seherin“ von Sievernich, einer kleinen Pfarrei im Bistum Aachen unweit der Grenze zum Bistum Köln.
Glaubt man der Visionärin, so sind ihr ab der Jahrtausendwende fünf Jahre lang Erscheinungen des Himmels gewährt worden, vor allem die „Madonna“ gab sich gerne ein Stelldichein bei ihr.
Ab dem Ende der Serie im Jahre 2005 wurde es stiller um den vielbesuchten Pilgerort, doch Frau Strack will weiterhin viele „Zeichen und Wunder“ erlebt haben, die auf der Homepage des Verehrerkreises „dokumentiert“ werden.
Am 3. Februar 2021 gab es wieder ein frisches Ereignis, allerdings nicht hinsichtlich des Blasius-Segens (das wäre vielleicht für eine große Seherin nicht aufregend genug), denn sie geht gerne aufs Ganze – diesmal schildert sie ein Mirakel nach ihrem Kommunionempfang, das sie in einer neuen „Botschaft“ verbreitet: https://maria-die-makellose.de/botschaften/2021/2021_02_03.html
So bemerkte Manuela, dass die Hostie nicht wie sonst auf ihrer Zunge zerging (eigentlich schluckt man sie). Sie nahm diese unübliche Abweichung zum Anlass, so schreibt sie, den HERRN in aller Stille weiter anzubeten.
Irgendwann im weiteren Verlauf stellte Manuela fest, dass die Hostie einfach nicht zergehen wollte. Den Kommunionempfang muss sie zeitlich festgehalten haben, denn zu ihrem Erstaunen erkannte sie, dass seitdem bereits zehn Minuten vergangen waren.
Mit Blick auf die Uhr stellten sich weitere Phänomene ein, die Manuela auf ihrer Zunge wahrnehmen konnte. Fassungslos spürte sie, wie sich die Hostie wölbte, gegen ihren Gaumen schlug und sie ein Pochen verspürte, welches sie als Herzschlag deutete. Obwohl sich die Seherin noch in stiller Anbetung befand, konnte sie acht Herzschläge zählen.

Selbstverständlich und wie es sich für ein braves Schäfchen gehört, ist Manuela bereit, das Urteil über diese „Botschaft“ der römisch-katholischen Kirche zu unterwerfen. Die Visionärin scheint zu hoffen, dass sich die Kirche irgendwann mit ihrem Unsinn und seltsamen Wahrnehmungen beschäftigt.
In der Sache ist der „Botschaft“ nicht viel zu entnehmen. Dass Manuela bis acht zählen kann, ist jedoch nicht gering zu schätzen und hoffentlich noch entwicklungsfähig, denn bis zehn ist es nicht mehr weit. Eine weitere Gabe, die durchaus als Empfehlung für die Szene taugt: Konzentriert sich Manuela, so hält sie den Mund geschlossen.
Dieser Beitrag stammt von einem bewährten Leser und Familienvater aus dem Bistum Köln mit dem Nicknamen „GsJC“, der sich seit rund 10 Jahren kritisch mit abergläubischen Geschehnissen und Privatoffenbarungen befaßt.
Medjugorje zwischen Zuckerbrot und Peitsche
Veröffentlicht: 19. Oktober 2020 Abgelegt unter: AKTUELLES, Kennzeichen der FALSCHMYSTIK, Medjugorje | Tags: Drohungen, Erscheinungen, Friedensschalmeien, Ivan, Medjugorje, Panikmache, Peitsche, Satan, Seher, Visionär, Weltrettung, Zuckerbrot Hinterlasse einen KommentarVon Felizitas Küble
In der Erscheinungsszene gibt es einige typische Merkmale, die mit leichten Veränderungen immer wieder zu beobachten sind:

So sind fast alle „Botschaften“ von Zuckerbrot und Peitsche geprägt: Einerseits süßliche Worte und Verheißungen für die Erscheinungsfrommen, andererseits Drohungen bis hin zu Strafgerichten für die Skeptiker bzw. jene, die dieser oder jener Privatoffenbarung nicht nachlaufen – oder auch allgemein hinsichtlich des Laufs der Welt.
Dabei sind die Schwerpunkte verschieden gesetzt: Während etwa in Medjugorje reichlich Zuckerbrot (in Form gefühlsseliger Anmutungen) verteilt wird, setzen andere Erscheinungen (etwa früher in Heroldsbach oder San Damiano, Garabandal etc) stärker auf Panikmache und/oder Weltuntergangsankündigungen.
Neuerdings ist die Situation in Medjugorje gemischter, vielleicht stimmungsmäßig bedingt durch die Corona-Krise. In den jüngeren Botschaften rückt neben dem unvermeidlichen Zuckerbrot die „Peitsche“ stärker ins Zentrum der angeblichen Himmelsoffenbarungen seitens der Madonna.
In der sog. „Monatsbotschaft“ vom 25. März hieß es: „Meine lieben Kinder, lasst zu, dass Gott zu eurem Herzen spricht, denn Satan herrscht und will eurer Leben und die Erde zerstören.“

Es ist lange her, nämlich am 25. Januar 1991 (zu Beginn des 2. Golfkriegs), als die Erscheinugsmaria ähnlich sprach: „Satan ist stark und möchte nicht nur Menschenleben zerstören, sondern auch die Natur und den Planeten, auf dem ihr lebt.“
Das klingt nicht schön in den Ohren, ist aber trotzdem theologischer Unsinn, denn Satan hat überhaupt keine Möglichkeit, die Erde zu „zerstören“, da er nicht ihr Schöpfer und zudem nicht allmächtig ist. Vielmehr sorgt GOTT selber dafür, daß die „Gestalt dieser Welt vergehen“ wird, wie die Heilige Schrift mehrfach betont. Das scheint sich noch nicht bis nach Medjugorje herumgesprochen zu haben.
Passenderweise gibt es aber auch Tröstliches in der jüngsten Monats-Botschaft vom 25. September 2020 zu erfahren: „Alles, was ihr tut, soll zur Ehre Gottes sein und dann wird der Himmel euer Herz mit Freude erfüllen und ihr werdet fühlen, dass Gott euch liebt und mich sendet, um euch und die Erde, auf der ihr lebt, zu retten.„
Das ist derselbe Unsinn wie vorhin, nur spiegelverkehrt: Weder kann Satan die Welt zerstören (selbst wenn er es wollte), noch ist uns angekündigt worden, daß Gott die Welt, auf der wir leben, „retten“ will – vielmehr wird sie einst zu Ende sein, doch Gottes Reich bleibt bestehen. Christus selbst sagte, daß das Firmament („Himmel“) und unser Planet nicht ewig existieren werden, aber sehr wohl sein Wort: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.“

Zudem kommt es nicht darauf an, ob wir den Frieden Gottes in unserem Herzen „fühlen„, sondern daß wir daran glauben. Echter Glaube ist aber mehr als ein Gefühl, er geht vor allem vom Verstand und von unserem freien Willen aus, das Emotionale kann gerne dazukommen, ist aber nicht das Fundament.
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Natürlich sind die Medjugorje-Jünger von den jüngsten Friedensschalmeien überaus angetan. In der neuesten Medjugorje-Zeitschrift „Oase des Friedens“ wird die erwähnte Weltrettungsbotschaft vor lauter Begeisterung gleich dreimal hintereinander zitiert (S. 3,4 und 5).
Ganz auf dieser Wellenlänge befindet sich auch die Grußbotschaft des Medjugorje-Sehers Ivan anläßlich der entsprechenden Veranstaltung im Wiener Stephansdom mit Kardinal Schönborn. Ivan Dragicevic ermutigt die Versammelten mit folgenden Worten, die er aus einer Medju-Botschaft zitiert: „Durch euch wird der Friede in die Welt kommen und fließen.“ (S. 8)
Der Visionär äußert also nicht etwa nur einen solchen Wunsch, sondern kündigt den Weltfrieden an („er wird kommen…“).
Mit solch einer klaren Ansage widerspricht Ivan bzw. seine Erscheinungs-„Maria“ allerdings der Heiligen Schrift, die von einem Friedensreich auf Erden nichts weiß, sondern im Gegenteil einen zunehmenden Glaubensabfall ankündigt, der dem Kommen des Antichristen vorausgehen werde.
Unsere Autorin Felizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Verlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt.
Anne Mewis und die (un)heilige Vierfaltigkeit
Veröffentlicht: 1. September 2020 Abgelegt unter: Anne-Botschaften | Tags: Anne Mewis, Anne-Botschaften, Apostasie, Erscheinungen, Göttin, Gott-Vater, Häresie, Heidentum, Heroldsbach, Leidensblume, Passionsblume, Rosenkönigin, Sühneseele, Trinität, Vierfaltigkeit 9 KommentareVon Felizitas Küble
Aufmerksame Leser des CHRISTLICHEN FORUM reagierten mit interessanten Hinweisen auf unseren aufklärenden Artikel über die unsinnigen Botschaften der Seherin und „Passionsblume“ Anne Mewis aus Göttingen: https://charismatismus.wordpress.com/2020/08/31/goettingen-suehneseele-anne-mewis-leidet-fuer-die-erfuellung-der-weltensendung/
Zudem haben wir auch selber weiter recherchiert.
Diese selbsternannte Sühneseele hat an mehreren katholischen Wallfahrts- und Gebetsstätten mit ihrem auffälligen Verhalten für erheblichen Wirbel gesorgt, weshalb sie sogar im schwarmgeistig geprägten Heroldsbach ein Hausverbot erhielt.
Die von ihrem Erscheinungs-Jesus als „Leidensblume“ gewürdigte Visionärin verbreitet seit vielen Jahren auf einer eigenen Internet-Seite mit dem Titel „Anne-Botschaften“ ihre Sonderoffenbarungen, die sie – eigenen Angaben zufolge – direkt aus dem Himmel erhält, teils von Jesus, Maria oder gar direkt von Gott-Vater.
Allerdings sind dabei dem theologischen Irrsinn keine Grenzen gesetzt. So bezeichnete z.B. der angebliche „himmlische Vater“ am 29. Juni 2015 die Madonna als „meine geliebte Mutter“ und lobte einen süddeutschen Marienwallfahrtsort.
An anderer Stelle gibt es folgende Botschaft für Anne vom 20. Januar 2013:
„Ich, der Himmlische Vater, spreche jetzt, in diesem Augenblick, durch Mein williges, gehorsames und demütiges Werkzeug und Tochter Anne, die ganz in Meinem Willen liegt und nur Worte spricht, die aus Mir kommen.
Geliebte kleine Schar, geliebte Gefolgschaft, geliebte Gläubige von nah und fern, heute, an diesem zweiten Sonntag nach Erscheinung, werde Ich euch eine wichtige Botschaft mitteilen.
Ja, Meine Geliebten, die Zeit rückt immer näher, dass Meine liebste Mutter mit Meinem Sohn Jesus Christus am Firmament erscheinen werden.“
Erstens ist Maria nicht die Mutter Gott-Vaters, zweitens wird sie nicht zusammen mit Christus am Firmament erscheinen, sondern der wiederkommende Erlöser allein als Richter der Welt.
Hier wird also eine heidnische „Vierfaltigkeit“ propagiert, die aus den drei göttlichen Personen und zusätzlich aus Maria als der Mutter des „himmlischen Vaters“ propagiert.
Dieser horrende Unfug ist nicht nur irgendeine Häresie (religiöse Irrlehre), wie es viele gibt, sondern sogar Apostasie, also Abfall vom christlichen Glauben und Hinwendung zu heidnischen Muttergottheits-Vorstellungen.
Am 7. Juli 2019 würdigte der visionäre „Gott-Vater“ in einer Botschaft ausdrücklich die „Rosenkönigin von Heroldsbach“ (kirchlich strikt abgelehnt), die „nicht vergessen werden“ solle „in der Dreieinigkeit“ – somit erfolgte erneut eine „Hineinnahme“ Mariens in die göttliche Trinität.
Ähnlicher Vierfaltigkeits-Wahnsinn wurde einst schon in den Heroldsbacher Erscheinungen kundgetan, allerdings etwas versteckter und verdeckter – Näheres dazu siehe hier:
1.Gemälde: Evita Gründler
Garabandal-Erscheinungen und die Prophetie von der weltweiten „Warnung“
Veröffentlicht: 22. April 2020 Abgelegt unter: Botschaften "Die WARNUNG" (Kritik), Garabandal | Tags: Albrecht Weber, bischof, Conchita Gonzales, Endzeit, Erscheinungen, Garabandal, kath.net, Kirche, Maria, Michael Hesemann, Papst Paul VI., Pater Pio, Seherinnen, Visionen, Zeigefinger Gottes 17 KommentareWie ein roter Faden zieht sich seit Jahrzehnten die an der kirchlich nicht anerkannten Erscheinungsstätte Garabandal angekündigte „Warnung“ durch die erscheinungsbewegte Szene.
So verarbeitete der bekannte Historiker Dr. h.c. Michael Hesemann dieses zukünftige Geschehnis auf dem Internetportal Kath.net wohlwollend unter dem derzeit besondere Aufmerksamkeit erregenden Titel: „Marienerscheinungen und die Corona-Krise!“
Der Beitrag Hesemanns erfuhr hier im CHRISTLICHEN FORUM (CF) ein paar kritische Anmerkungen durch die CF-Leiterin Felizitas Küble: https://charismatismus.wordpress.com/2020/04/20/trevignano-romano-corona-botschaften-bewegen-das-fromme-spektrum/
Der Garabandal-Fan Hesemann meldete sich mit einem Leserommentar zu Wort und nannte dabei (freilich ohne jeden Beleg) sogar Papst Paul VI. sowie Pater Pio und den spanischen Ortsbischof Osoro als Zeugen für diese angeblich „authentische“ (echte) Erscheinung Anfang der 60er Jahre. So schreibt Hesemann:
„Die „Warnung“ wurde in Garabandal angekündigt, einer authentischen Erscheinung, die von Papst Paul VI., Pater Pio und dem Ortbischof Osoro für echt gehalten wurde (nur nicht von Frau Küble).“
Diese Behauptung des Historikers verlangt danach, kritisch hinterfragt zu werden. So lässt sich an Hand von Expertenveröffentlichungen nachweisen, dass eine gesunde Skepsis gegenüber Garabandal angebracht ist.
So ist bekannt, dass es der im November 2014 verstorbene und in der Szene bis heute als Garabandal-Experte gelobte Albrecht Weber selber war, der die Seherin Mari Loli (ebenfalls verstorben) bzw. die sog. Hauptseherin Conchita Gonzales ungewollt einer unwahren Aussage überführt hat.
So schrieb Albrecht Weber über die WARNUNG („Aviso“):
„Am Tag nach der letzten Erscheinung, am 14. Nov. 1965 fragte ich Conchita: „Hast Du die heilige Jungfrau Maria gefragt, wann wir die Warnung (aviso) erwarten?“ – „Ja“, antwortete sie: „Sie hat mir aber darauf geantwortet: ‚das weiß ich nicht’. Das weiß nicht einmal mein Sohn Jesus, weil es im Willen des Vaters verborgen ist!““
Diese Aussage der „Hauptseherin“ Conchita steht aber im Widerspruch zu dem, was A. Weber im Jahr 1993 in seinem Buch „Der Zeigefinger Gottes“ mitteilt. Dort heißt es auf Seite 126 der Erstauflage, dass Mari Loli das Datum der „Warnung“ kennt (!), aber die „Heilige Jungfrau“ ihr streng befohlen habe, es niemandem zu sagen.
Die Äußerung Conchitas von 1965 zum Datum der „Warnung“ machte Weber nach 1993 im Internet öffentlich.
Allein schon an diesem Punkt sollte es zünden und die Frage gestellt werden, wer hier wen getäuscht hat und warum Weber diesen Widerspruch im Jahre 1993 wider besseres Wissen in seinem Buch veröffentlichte.
Der Verfasser wusste doch seit dem 14. Nov. 1965 durch Conchita, dass das Datum der „Warnung“ im Willen (!) des VATERS verborgen und nicht einmal dem SOHN bekannt ist.
Warum Weber als begeisterter Anhänger der Ereignisse diesem erheblichen Widersprüchen in den Aussagen der „Seherinnen“ nicht nachgegangen ist, die er selbst veröffentlicht hat, erschließt sich nicht.
Faktum ist: Eine der „Seherinnen“ hat gelogen oder beide Damen sind von der angeblichen „Erscheinung“ betrogen worden. Aber dies wird wohl weiter von denen ignoriert werden, die wie verblendet auf dem „Warnung- und Wunderzug“ durch die erscheinungsbewegte Szene fahren möchten.
Zum Thema Garabandal und ihren Irrtümern, Zahlenspielereien, Geheimniskrämereien usw. finden sich hier im CF etwa ein dutzend weiterer Beiträge: https://charismatismus.wordpress.com/category/irrgeistige-erscheinungen/garabandal/
Unser Autor ist Konvertit und katholischer Familienvater aus dem Rheinland, der seit vielen Jahren unter dem Nicknamen „GsJC“ im CHRISTLICHEN FORUM schreibt
Trevignano Romano: Corona-„Botschaften“ bewegen das fromme Spektrum
Veröffentlicht: 20. April 2020 Abgelegt unter: Causa CORONA-Virus-KRISE, Trevignano Romano (Italien) | Tags: blutende Madonna, Botschaften, Engel, Erscheinungen, Himmelskundgaben, Italien, kath.net, Kirche, Medjugorje, Michael Hesemann, Panik, TREVIGNANO ROMANO, Visionen, Warnung, Wunder 12 KommentareVon Felizitas Küble
Die neuesten Visionen aus Trevignano Romano bei Rom verunsichern und erregen derzeit das erscheinungsbewegte katholische „Lager“. Auch das charismatische Portal „Kath.net“ hat sich mit diesen Himmelskundgaben bereits wohlwollend befaßt – kein Geringerer als der Historiker Michael Hesemann präsentierte positiv die dortigen „Botschaften“ von oben, die scheinbar wie der Topf auf den Deckel zur derzeitigen Corona-Krise passen.
Die außerordentlichen Phänomene begannen mit einer Pilgerfahrt des Ehepaars Gisella und Gianni nach Medjugorje, die dort viele „Zeichen und Wunder“ erlebt haben wollen.
Es gab danach „blutige Tränen“ an einer dort gekauften Madonnenfigur, sodann „Tränenwunder“ bei einem Faustyna-Jesus, ab Juni 2016 folgten Marienerscheinungen. (Original-Fanseite bzw. Internetpräsenz hier: https://www.lareginadelrosario.com/)
Autor Hesemann erinnerte z.B. an folgende Botschaft vom 10.10.2016 an das erwähnte Ehepaar: „Bete, dass eine Krankheit, für die es keine Heilung gibt, ausgerottet werden kann.“
Der Bezug zu Corona ist freilich an den Haaren herbeigezogen, denn die meisten Infizierten werden sehr wohl geheilt, sogar die Mehrzahl der konkret Erkrankten.
Es läßt sich in diesem Spektrum alles steigern, denn inzwischen gibt es sogar Offenbarungen direkt von „Jesus“. Am 8. April erklärte das Erscheinungsphänomen der Ehefrau:
„Heute war der Tag, an dem ich von Judas mit einem Kuss verraten wurde. Als ich durch die Stadt ging, blickten die Pharisäer mit Stolz und Arroganz auf mich herab. Meine Kirche verrät mich auch heute noch, indem sie mich oberflächlich ansieht. Selbst große Theologen verbarrikadieren die Kirchen, indem sie meine Herde zerstreuen.
Meine Tochter, das ist die Geschichte des Karwochenendes und dieser Zeiten; bald wird die Warnung auf euch zukommen, die Euch die Wahl gibt, mich oder Satan zu lieben. Danach werden Feuerbälle auf die Erde herabfallen, und das wird die schlimmste Zeit für Euch sein, denn alle möglichen Katastrophen werden kommen.
Meine Mutter wird Euch beschützen, indem sie Euch unter ihren gesegneten Mantel nimmt, fürchtet Euch nicht. Ich segne Euch alle im Namen des Vaters, in meinem Namen und im Namen des Heiligen Geistes, Amen.“
Soviel Unfug auf einmal findet man selten in wenigen Sätzen:
1. Es ist ausgeschlossen, daß der wahre Christus behauptet: „Meine Kirche verrät mich auch heute noch, indem sie mich oberflächlich ansieht“ – Das hat „die“ Kirche nie getan und wird es nie tun, sondern immer nur einzelne Vertreter derselben. Die Kirche als Heilsinstanz ist vom HERRN selbst gegründet, ER ist ihr Haupt, also kann „seine“ Kirche IHN nie in ihrer Gesamtheit „verraten“ – zudem ist die Begründung, die Kirche würde IHN „oberflächlich ansehen“, nichtssagend und banal.
2. Typisch für diese Szenerie folgt nun die Ankündigung der sog. „Warnung“ – eine alte Irrlehre, die seit Jahrzehnten immer wieder neu aufgewärmt wird und die nicht zuletzt auf die „Erscheinungen“ von Garabandal zurückgeht (kirchlich nicht anerkannt). Infos über den Unsinn der Warnung findet man im CHRISTLICHEN FORUM zuhauf (Stichwort eingeben).
3. Daß danach „Feuerbälle auf die Erde herabfallen“, steht nicht in der Heiligen Schrift (natürlich auch nichts vom Phänomen der „Warnung“), so daß man dies als übliche Schauerbotschafts-Story ansehen kann.
4. Warum sollte Christus als GOTT zum Schutz der Gläubigen auf seine Mutter verweisen, obwohl sie doch sein Geschöpf ist – und ER ihr HERR, die Madonna also gleichsam unter seinem Schutz steht. Natürlich kann die Gottesmutter gut und gerne als „Schutzmantelmadonna“ verehrt werden – aber Christus selbst als oberster Schutzherr hat es nicht nötig, auf ein von IHM geschaffenes Geschöpf zu verweisen, wenn ER schon angeblich selber spricht (was aber hier ohnehin nicht der Fall ist).
Damit nicht genug, wurde vor zwei Tagen – am 18. April – ganz frisch folgende Marienbotschaft aus Trevignano Romano gemeldet:
„Liebe Kinder, kämpft für eure Freiheit, Ihr werdet bald von bösen Diktatoren in die Sklaverei geführt werden. Vorsicht vor Impfstoffen und allen damit verbundenen Verpflichtungen, denn sie werden nicht von Gott kommen, sondern von Satan, der euer Leben und euren Geist beherrschen will…Meine Engel und Erzengel werden immer bei euch sein, seid nicht lau.“
Diese „Erscheinung“ hat wohl die neuesten „Alternativmeldungen“ aus dem Internet gelesen. Dabei benötigen wir keine „Offenbarungen“ von oben, um mit dem bloßen Verstand zu erkennen, daß die Corona-Krise von einigen politische Eliten dazu (aus)genutzt wird, um eine wachsende Kontrolle über die Bürger einzuführen und Freiheitsrechte über das gebotene Maß hinaus zu beschneiden.
Entsprechende kritische Beiträge finden sich seit vielen Wochen hier im CF.
Allerdings ist eine pauschale Ablehnung von Impfstoffen verfehlt, denn der mögliche Mißbrauch einer Sache (Vereinnahmung von Impfungen für eine nachfolgende Digitalisierung zur Kontrolle der Bürger) spricht nicht gegen die Sache selbst. Es muß hier also differenziert werden, statt nur Panik zu schüren.
Sodann fragt man sich, wie diese Marienerscheinung denn gerazu anmaßend verkünden kann: „Meine Engel und Erzengel….“ – Die Engelwelt wurde von GOTT erschaffen, es handelt sich um seine Engel – und auch die Mutter des HERRN ist ein Geschöpf ähnlich der Engel – und selbst keine Schöpferin.
Unsere Autorin Felizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Verlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt