Veröffentlicht: 11. Februar 2020 | Autor: Felizitas Küble | Abgelegt unter: VORTRÄGE - FILME - VIDEOS... | Tags: (Aus-)Weg, Berlin, CDU/CSU-Bundestagsfraktion, deutschland, Deutschlands Zukunft, Forum Mittelstand, Friedrich Merz, Sprechergruppe, Vortragsabend, Wirtschaftsexperte, Zukunft |
Als Auftaktveranstaltung in diesem Jahr lädt das Berliner Forum Mittelstand zusammen mit der Sprechergruppe der Mitarbeiterschaft der CDU/CSU
-Bundestagsabgeordneten zu einem Vortragsabend mit Friedrich Merz – dem ehem. Fraktionsvorsitzenden von CDU/CSU – ein.
Unter dem Titel „Was nun Deutschland? – (Aus-)Wege in eine gute Zukunft!“ wird der Wirtschaftsexperte Merz über seine aktuellen Vorstellungen referieren und mit den Gästen diskutieren. Die Veranstaltung findet statt:
am Donnerstag, den 13. Februar 2020, um 18.30 Uhr (Einlass ab 17.30 Uhr),
im Ballhaus Berlin (www.ballhaus-berlin.de), Chausseestr. 102 in 10115 Berlin-Mitte.
Folgender Ablauf erwartet Sie:
• Begrüßung: Stefan Friedrich, Leiter von Forum Mittelstand / Gregor Strabel, Sprecher der Mitarbeiterschaft der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
• Vortrag: Friedrich Merz „Was nun Deutschland? – (Aus-)Wege in eine gute Zukunft!“
• Talkrunde Friedrich Merz u. Nikolaus Harbusch, Chefreporter BILD
• Moderierte Fragerunde
Es gibt ca. 250 Sitz- und Stehplätze und es werden keine Eintrittskarten verteilt. Es gilt das Windhundprinzip (Wer zuerst kommt, mahlt zuerst).
Infos zu den beiden Veranstaltern:
Die Sprechergruppe ist die Vertretung der Beschäftigten der CDU/CSU-Bundestagsabgeordneten. Der Schwerpunkt der internen Arbeit bildet die Personalvermittlung und die Schlichtung in Streitfällen. Als Teil des überfraktionellen MdB-Mitarbeiterbeirats verfolgen wir das Ziel, die Informations-, Mitwirkungs-, und Beteiligungsrechte aller Beschäftigten der Bundestagsabgeordneten zu verbessern und durchzusetzen.
Das Forum Mittelstand versteht sich als überparteilich, transatlantisch und bürgerlich-ordnungspolitisch verortet. Es bekennt sich explizit zur westlichen Wertegemeinschaft und den Ideen der Freiburger Schule. In regelmäßigen Abständen finden Veranstaltungen zur kritischen Begleitung der Tagespolitik statt. Stefan Friedrich aus Berlin ist der Leiter von Forum Mittelstand.
www.forummittelstand.net
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Veröffentlicht: 3. Juli 2019 | Autor: Felizitas Küble | Abgelegt unter: AKTUELLES | Tags: Bundeswehr, EZB, Friedrich Merz, Jens Weidmann, Kabinettsumbildung, Kommissionspräsident, Ministeramt, Ministerin von der Leyen, Postengeschacher, Verteidigung, Werte-Union |
Ursula von der Leyen wird als künftige EU-Kommissionspräsidentin gehandelt. Die WerteUnion sieht in einem solchen Verhandlungsergebnis ein Indiz für das erneute Versagen der Außenpolitik der Bundeskanzlerin. 
Denn durch das Befördern einer Vertrauten, aber erfolglosen Ministerin wird für den Spitzenkandidaten der CDU/CSU, Manfred Weber, der Weg verbaut.
Unglücklich ist das Ergebnis auch in Hinblick auf die Präsidentschaft für die EZB (Europäische Zentralbank), die eigentlich mit dem hochqualifizierten Jens Weidmann besetzt werden müsste.
Sollte es tatsächlich zur Besetzung mit von der Leyen kommen, würde in Deutschland eine Kabinettsumbildung notwendig. Diese böte aus Sicht der WerteUnion aber zumindest zwei Chancen:
Ein neuer Bundesverteidigungsminister könnte und sollte sich des dringend notwendigen Wiederaufbaus der Bundeswehr annehmen. Unter Ministerin von der Leyen wurde die Bundeswehr ihrer europäischen und internationalen Verantwortung nicht im entferntesten gerecht.
Die WerteUnion fordert künftig die Einhaltung des NATO-Ziels, zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung auszugeben. Ein „Weiter so“ darf es im BMVg nicht geben. Dazu gehört auch ein personeller Neuanfang. Der neue Verteidigungsminister darf nicht aus dem Umfeld der Frau von der Leyen, sondern muss von außerhalb des Ministeriums kommen.
Gleichzeitig bietet eine Kabinettsumbildung die Chance, Friedrich Merz endlich Regierungsverantwortung zu übertragen, im Idealfall im Wirtschaftsministerium.
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Veröffentlicht: 8. Dezember 2018 | Autor: Felizitas Küble | Abgelegt unter: AKTUELLES | Tags: AKK, Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU, CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, international, Jens Spahn, Kanzlerin, Merkel, Parteitag, Peter Helmes, Wirtschaft |
Von Peter Helmes
Wer die Diskussion um die Nachfolge Merkels aufmerksam begleitete, konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, daß dieser Vorgang für manche eher einem Spiel zu gleichen schien – ode
r dem Ziehen der Blätter an den Gänseblümchen. Wird er´s? Wird er´s nicht? Wird sie es? Wird sie´s nicht? usw.
Es sah nicht immer so aus, als ob die CDU, ihre Repräsentanten und „Steuermänner“ den Ernst der Lage begriffen hätten. Die Welt – und wir gehören eben (noch) zu den „Global Players“ – tickt nicht nach Parteifreunden, sondern nach den Mächtigen dieser Erde, denen man wenigstens auf Augenhöhe begegnen können muß.
Um was ging und geht es hier? Es geht um den Repräsentanten eines wirtschaftlich und wissenschaftlich (noch) führenden Landes – das sich allerdings bereits auf der (Ab-) Rutschbahn befindet.
Da hilft es wenig, bei seinem Landesverband beliebt zu sein oder innerparteiliche Netzwerke vorweisen zu können. Dies gilt zumindest so weit, als die Union wohl die stärkste Partei bleiben dürfte und damit ihr Vorsitzender der „geborene“ Kanzlerkandidat ist.
Und da sei mir – ganz am Rande – z. B. eine provozierende Bemerkung erlaubt: Können Sie sich das Leichtgewicht Spahn souverän agierend zwischen Trump, Xi oder Putin vorstellen? Oder paßt er nicht eher in den parteipolitischen Sing- und Spielkreis der Laschets & Freunde?
Anders ausgedrückt: Deutschland braucht gerade jetzt eine starke Führung. Die braucht auch dringend die CDU, die unter Merkel zu nichts anderem als zu einer Erfüllungsgehilfin bei der „Öffnung“ des Landes verkümmert ist – einer Öffnung, die der Zerschlagung der eigenen Identität gleichkommt. 
Ob ich will oder nicht, der einzige der Kandidaten, der überhaupt im Weltmaßstab gemessen werden könnte, wäre Friedrich Merz gewesen. Ein Mann, dem man nicht erst erklären muß, wie Weltwirtschaft geht, also wer hinter den Kulissen agiert. Und der einzige, der in international üblichen Sprachen verhandlungssicher mitreden kann! Da kommen Jens – er darf ja durchaus noch wachsen – und die Saarmutti Annegret einfach nicht mit.
Aber die CDU hat es anders – wenn auch äußerst knapp – gewollt. „Ich kann, ich will, und ich werde“ – mit diesem Dreisatz ist Annegret Kramp-Karrenbauer Anfang des Jahres Generalsekretärin der CDU geworden. „Wir können, wir wollen, und wir werden“ – mit diesem Dreiklang hat AKK heute in Hamburg die Mehrheit für sich gewonnen. Und damit ist die Richtungsentscheidung getroffen: Weiter nach links!
AKK´s Rede war packend und klang „echt“. Für Friedrich Merz, auf den viele, vor allem Konservative – auch ich – ihre Hoffnung gesetzt hatten, war es nicht sein bester Tag. Er wirkte zurückhaltend, so als habe er Angst, sich zu weit aus dem Fenster zu lehnen.
So bleibt dieser Parteitag eine bittere Enttäuschung für all die vielen, die noch so etwas wie eine nostalgische Zukunftshoffnung für die vielen Christdemokraten in ihrem Herzen pflegten, denen Angela Merkel zu „links“, zu liberal war, zu moderat und zu moderativ. Die sich wieder klare, auch konservative, Positionen wünschen und mehr Kampfgeist, mehr Konfrontation im Wettstreit mit dem politischen Gegner.
All das bekommen die Christdemokraten jetzt. Die CDU wird sich weiter verändern – aber nach links; denn mit all ihren Kampfansagen an die AfD haben die führenden CDU-Politiker jeden Spielraum in der Mitte-Rechts-Wählerschaft verloren. Die CDU bleibt eine andere Variante der SPD. 
Der Ehrgeiz von Friedrich Merz, die AfD-Wähler zurückzugewinnen, indem auch er auf sie draufhaut, kann als letzter Versuch gesehen werden, zu verhindern, daß die Rechtspartei stärker werden und Einfluß auf die Regierungsbildung bekommt. Der Versuch wäre legitim; denn natürlich ist auch die AfD wie jede andere Partei ein Wettbewerber der CDU.
Merz´ Angriff kann aber auch als eine Annäherung an die AfD gesehen werden; denn die CDU wird sich einen anderen Koalitionspartner suchen müssen, da die SPD zur Kleinpartei verkümmert ist. Es ist klar, daß die Richtungswahl in der CDU nicht nur eine interne Parteiangelegenheit ist. Sie hat Bedeutung für die politische Zukunft Deutschlands und indirekt dafür, wo der politische Schwerpunkt in Europa liegen soll.
Ob damit auch die „letzten konservativen Christdemokraten ihren Kampf verloren und in der Union keine politische Heimat mehr“ haben, wie die AfD-Frontfrau Dr. Weidel süffisant bemerkte, will ich heute noch nicht beantworten. Aber ich neige ihrer Auffassung zu. 
Der Blick zur CDU muß auch nach innen gehen: Nur sehr wenig mehr als die Hälfte haben AKK gewählt, fast die Hälfte Merz. Das führt zu einer nüchternen Diagnose:
- Der Riss geht mitten durch die Partei. Und dieser Riß bleibt, zumal sich Friedrich Merz nicht als Vizevorsitzender einbinden lassen möchte. Kramp-Karrenbauer wird mit dem Frust der Konservativen in der CDU zu kämpfen haben, also mit dem „Wutbürgertum“ ihrer eigenen Partei.
- Es wird zwischen CDU, SPD und Grünen zu einem Verdrängungswettbewerb kommen, der als „Kampf um die Mitte“ kaschiert werden soll. Aber nix „Mitte“. Hinfort kämpfen drei unterschiedlich rote Parteien um ihre Zukunft. Die AfD ist damit der heutige Gewinner.
Und denen, die „AKK“ jetzt als neue Heilsbringerin feiern – Martin Schulz läßt grüßen – sei deutlich gesagt: Es wird mit Annegret Kramp-Karrenbauer weder einen „Ruck durchs Land“ noch durch die CDU geben.
– Wie soll sie die Flügel der Partei wieder zusammenführen, wenn man gleichzeitig die Tür zur konservativen Alternative zuschlägt?
– Und wie soll sie, die bisher der Kanzlerin treu gedient hat, nun eigenes Profil mit bzw. auch gegen Merkel aufbauen? In den Kernfragen – mit wenigen Nuancen – stimmt sie mit der Kanzlerin überein.
Der Drahtseilakt, der CDU ein schärferes, auch konservatives Profil zu geben, ohne dabei die Regierungsarbeit zu sehr zu stören, an dieser Aufgabe muß sich die neue CDU-Parteivorsitzende messen lassen. Und dazu müßte sie (zumindest innerlich) „Tschüß Merkel“ sagen.
Unser Autor Peter Helmes ist Ex-Bundesgeschäftsführer der Jungen Union, politischer Publizist und er betreibt die liberal-konservative Webseite www.conservo.wordpress.com
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Veröffentlicht: 30. März 2014 | Autor: Felizitas Küble | Abgelegt unter: BÜCHER / Publikationen | Tags: angela merkel, Buch Die Patin, Buchbesprechung, Cordula Mohr, DDR-Sozialismus, Deutschland umbauen, EU-Politik, Friedrich Merz, Gertrud Höhler, Helmut Kohl, Kanzlerin, Machtstrategie, Norbert Röttgen, Parteienlandschaft, Parteitaktik, Rezension |
Rezension von Cordula Mohr
Buch-Daten: Die Patin. Wie Angela Merkel Deutschland umbaut. Gebundene Ausgabe: 296 Seiten, Preis 21,95 €, Verlag Orell Füssli; Auflage: 2. Auflage. (August 2012) – ISBN-10: 328005480X – ISBN-13: 978-3280054802 
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Die Literaturwissenschaftlerin Gertrud Höhler, die sich u.a. in der strategischen Kommunikation einen Namen machte und in ihrem Buch „Die Patin“ viele Hintergründe und Sprachbausteine der Bundeskanzlerin entlarvt, veröffentlichte mit dieser fundierten Analyse ein einzigartiges Werk.
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Die liberal-konservative Autorin kennt die CDU seit Jahrzehnten und kritisierte den zunehmenden Linksdrall der Partei bereits in den 80er Jahren.
Prof. Dr. Gertrud Höhler kennt zahlreiche Fakten und Zusammenhänge, die wohl den meisten Lesern fehlen, aufs genaueste.
Was in diesem Buch sehr deutlich hervortritt, ist die Werte-Abstinenz und das Schweigen Merkels hinsichtlich wesentlicher Kerngedanken eines christdemokratischen Politikverständnisses.
Sprachliche Wendungen sind kein Zufall
Erwähnt seien einige Beispiele über die Kanzlerin, die auch mich stutzig machten. So ist z.B im 1. Kapitel davon die Rede, daß schon Merkels Ausdrucksweise beim Fall der Mauer aufhorchen läßt, wenn zB. vom „Torschluss“ die Rede ist. Für Millionen Menschen ging es hier aber um eine „Toröffnung“.
Offenbaren sich hier gedankliche Rückstände ihres Lebens und Anpassens im sog. „real existierenden Sozialismus“?

CORDULA MOHR
Der Vater der Kanzlerin, ein evangelische Pastor, war politisch sehr links orientiert und ist einst aus Westdeutschland freiwillig in die kommunistische DDR zurückgekehrt.
Angela Merkel war ebenfalls systemtreu; sie gehörte keineswegs zu den freiheitsliebenden Bürgerrechtlern, auch nicht zu den hunderttausenden Menschen, die für den Mauerfall und die deutsche Einheit ausdauernd auf die Straße gingen.
Auf Seite 20 des Höhler-Buches findet sich eine Episode, die typisch erscheint für das denkwürdige Schweigen der einstigen DDR-Anhängerin:
Der Theologe Christopher Frey bemerkte keinerlei Regung bei Angela Merkel, als der Pfarrer in einer aufrüttelnden Predigt Israels 40- jährige Wüstenwanderung ansprach.
Ansonsten ging erkennbar viel innere Bewegung und Raunen durch die Reihen der Zuhörer. Die Menschen in der Kirche dachten an die 40 Jahre währende DDR-Diktatur, auch eine Art „Wüstenwanderung“.
Doch Merkel reagiert nicht, sie schwieg und zeigte keinerlei Regung.
Dieses Schweigen, das in Prof. Höhlers Analyse öfter erwähnt wird, brachte Angela Merkel politisch nach vorne.
Von der „Schweigerin“ zur Kanzlerin aufgestiegen
Für westliche CDU-Politiker war diese Unbekannte eine fast geheimnisvoll anmutende Frau aus „Anderland“; sie waren offenbar damit überfordert, dieses Schweigen passend einzuordnen.
Kein Politiker fragte sie gezielt nach einem inhaltlichen Bekenntnis oder nach ihrer politischen Orientierung. Erstaunlich schnell war sie „das Mädchen“ an der Hand von Kanzler Helmut Kohl. 
„Tarnkappen-Politikerin“ ist ein häufig bis zum Buchende benutztes Höhler-Wort für die Kanzlerin. Später schreibt die Verfasserin auch von den „westlichen politischen Lemmingen“, denen es an kritischem Sinn mangelt.
Höhler berichtet von der wesentlichen Rolle der CDU-Politikerin Merkel bei der Entmachtung Kohls. Für den Leser ist dies sehr interessant, da man die damaligen Vorgänge leicht aus den Augen verliert.
Die Autorin schreibt sodann von jenen „Ausnahmezuständen“, die Merkels Aufstieg begünstigten, an die sich der Wähler allmählich gewöhnte, so daß vieles für ihn zur Normalität wurde.
Es ist gut zu wissen, wie alles begann, um ein umfassendes Bild der gegenwärtigen Merkelschen Politik zu gewinnen.
Konservative CDU-Parlamentarier kaltgestellt
In weiteren Kapiteln wird Merkels Absetzung bzw. das Kaltstellen einiger werteorientierter CDU-Politiker geschildert, wie z.B bei dem in CDU und Volk sehr beliebten Wirtschaftsexperten Friedrich Merz.
Immer wieder wurden Rückkehrwünsche an den kompetenten ehem. Parlamentarier herangetragen.
Auf Seite 46 erhält der Leser die Antwort, denn Merz erklärte: „Nicht unter Frau Merkel.“
Prof. Höhler befaßt sich sodann mit der Eurokrise und dem mangelnden Sachverstand der Kanzlerin. Auf diesen Seiten erfährt der Leser, wie prinzipienlos A. Merkel auch in der Europapolitik vorgeht.
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Das Kanzlerinnenwort von der „Alternativlosigkeit“ zur Euro-Rettung wird hierzulande immer wieder beschworen. „Europa ist ohne den Euro nicht denkbar“, sagte Merkel. Doch es geht um die Einhaltung der sog. No-bailout-Klausel (keine gemeinsame Haftung für Schulden einzelner EU-Staaten).
Die CDU-Chefin erprobte auch auf ungeheuerliche Weise den Griff nach Macht in der EU:
Auf Seite 260 wird berichtet, wie Merkel den griechischen Staatspräsidenten drängen wollte, zu den dort vorgesehenen Parlamentswahlen auch eine Volksabstimmung über den Verbleib des Landes in der Euro-Zone durchzuführen.
Man ist dort irritiert über diese „Bevormundung“. Offizielle Reaktion aus Athen: Ein Referendum werde grundsätzlich nicht vom Ausland vorgeschlagen.
Machtstrategie statt Werte und Verläßlichkeit
Die Autorin beschreibt zudem, daß sich die Kanzlerin auch in anderen Zusammenhängen nicht an Vereinbarungen und Abmachungen hält, die ihrer Machtposition schaden könnten.
Dr. Höhler betont, wie wichtig in einem demokratischen Rechtsstaat Tugenden wie Verlässlichkeit, Aufrichtigkeit und ein klarer Wertekonsens ist.
Für Merkel ist das Wertesystem anscheinend verschiebbar: je nach Wählergunst und Interessenlage; sie entmachtet die herkömmliche Parteilandschaft, indem sie Themen aus den anderen Parteien aufgreift und sich
zwecks Machterhalt zu eigen macht.
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Diese Strategie läuft letztlich auf eine Einheitspartei hinaus. Dabei denkt man doch sehr an die sozialistische DDR, die ebenfalls keine wirklich vielfältige Parteienlandschaft zuließ.
Natürlich agiert Merkel geschickter als die frühere DDR-Führung. Manchmal spricht sie von der Abwendung von Schaden und vom Wohl für das Volk, so auch bei dem für die Unionsparteien überraschenden Ausstieg aus der Kernkraft:
Der „Ernstfall“ war eine Landtagswahl
Merkels Begründung bei der Regierungserklärung orientierte sich an einem Paragraphen, der allein für den Ernstfall (Notstand) gedacht ist: Die Pflicht zur staatlichen Aufsicht erlaube es dann dem Bund, anzuordnen, dass ein „Zustand beseitigt wird“, der eine unmittelbare Gefährdung darstellt.
Dieser „Ernstfall“ war zum damaligen Zeitpunkt aber die bevorstehende Landtagswahl in Baden-Württemberg – und keineswegs eine reale Gefahr für Deutschland.
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Gut zu lesen sind auch die Seiten des Kapitels „Präsidentendämmerung – Drama in drei Akten“.
Erster Akt:Das Amt als Beute der Politik
Hieraus ein Zitat:
„Ihre Geringschätzung des höchsten Staatsamtes besiegelt Merkel unmittelbar nach der Neuwahl-Forderung durch SPD-Chef Müntefering, die der verlorenen Wahl in NRW 2005 folgte. Ohne das Votum des Bundespräsidenten abzuwarten, der das Verlangen nach Neuwahlen im Lichte der Verfassung zu prüfen hatte, ließ Angela Merkel sich zur Kanzlerkandidatin ihrer Partei ausrufen.“
Und wieder hat sich Merkel an Vorgaben nicht gehalten, erneut fehlte es ihr an „Respekt vor dem Amt“.
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Zweiter Akt: Nicht nur die Kandidaten, auch das Amt entmachten
Dritter Akt:Das Gauck-Paradox: Unsterbliche Werte, die im Sterben liegen.
Gertrud Höhler lässt den Leser auf den Seiten 218 bis 230 nicht in Unkenntnis darüber, warum Merkel Joachim Gauck zunächst nicht als Bundespräsidenten wollte.
Gaucks Wahl war ein Sieg der Demokraten (besonders der FDP) über das um sich greifende, zentralistische System der Kanzlerin und Schweigerin.
Gauck antwortete zum Führungsstil Merkels mit dem denkwürdigen Satz: Er vermisse Erkennbarkeit: „Ich respektiere sie, aber ich kann sie nicht richtig erkennen.“
Bei Entscheidungen den Ausstieg offenhalten
Im Kapitel „Demokratie im Stresstest“ stellt die Autorin fest, welche Führungsphilosophie die Kanzlerin kombiniert: Halte dir bei jeder Entscheidung den Ausstieg offen und deklariere zugleich jede Entscheidung als bindend. – Dies entspricht im wesentlichen einer Herrschaft ohne ethische Maßstäbe und ohne wirkliche Werteorientierung.
Merkel scheint auch mit der grundgesetzlich garantierten Gewissensfreiheit der Abgeordneten ihre Probleme zu haben, nachzulesen auf Seite 235 in Höhlers Buch:
Die Kanzlerin nimmt sich Freiheiten, die andere schon laut Parteisatzung gar nicht beanspruchen können.
Die CDU-Chefin schreddert Werte, kippt Kabinettsbeschlüsse und räumt feste Vorgaben gleich im Dutzend ab.
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Aber die Literaturwissenschaftlerin „haut nicht nur drauf“, sondern nimmt die Kanzlerin bis zu einem gewissen Grad auch in Schutz, war sie doch bereits als Kind in einem sozialistischen Unrechtsstaat aufgewachsen, mit dem sich ihre Eltern identifiziert hatten, vor allem ihr Vater trotz seines Berufs als protestantischer Pastor.
Von daher lassen sich einige „Bausteine“ aus dem System Merkel durchaus aus ihrer Biographie erklären bzw. nachvollziehen.
Norbert Röttgen: ebenfalls abserviert
Im drittletzten Kapitel heißt es: „Plötzlich und unerwartet: Einer wagt den offenen Kampf“.
Das Buch beschreibt darin die Geschichte um den von Merkel abservierten CDU-Politiker Norbert Röttgen. Superspannend schildert Höhler das Duell der beiden Kontrahenten. Der Leser wird gleichsam wie in eine mittelalterliche Saga geführt und kann das Buch kaum zur Seite legen.
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Auch das letzte Kapitel ist ein unbedingtes „Muß“ für den Leser. Unmissverständlich fragt Prof. Höhler: Wer wollen wir morgen sein? – Der Tag der Entscheidung kommt womöglich überraschend wie ein Dieb in der Nacht.
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Der ganze egomanische Politikstil Merkels wird glasklar analysiert – und die Autorin entläßt den Leser mit einer „entzauberten“, einer „entlarvten“ Sichtweise auf die Kanzlerin.
Dieses faktenstarke und aufschlußreiche Sachbuch sollte vor allem für Mitglieder und Anhänger der CDU/CSU eine Pflichtlektüre sein.
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Unsere Autorin Cordula Mohr ist dreifache Familienmutter, engagierte katholische Lebensrechtlerin und Kreisvorsitzende der ALFA (Aktion Lebensrecht für Alle) von Rheine, einer Stadt im nördlichen Münsterland.
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Veröffentlicht: 22. April 2012 | Autor: Felizitas Küble | Abgelegt unter: THEMEN der Zeit | Tags: angela merkel, Friedrich Merz, Wolfgang Schäuble |
Für „Quatsch“ hält der CDU-Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble die in seiner Partei verbreitete Meinung, Angela Merkel sei ein männermordendes Wesen, weil so viele Vertreter des männlichen Geschlechtes an ihrer Seite auf der Strecke blieben.
In einem Video-Interview mit der „Leipziger Volkszeitung“ vom Samstag sagte Schäuble: „Die ist einfach stark. Aber dass sie ihre Partner alle vernichtet, das kann ich nicht sehen.“
Man beachte: sie vernichtet „nicht alle„…
Die Kanzlerin und CDU-Chefin müsse nun mal den Laden zusammenhalten, so Schäuble: „Und was da auch gesagt wird, das Männermordende, das ist doch alles Quatsch.“
Dabei erinnerte Schäuble an den ehem. Unions-Fraktions-Chef Friedrich Merz. „Er hat halt einen Wettbewerb gegen Angela Merkel nicht gewonnen. Aber muss man das dem Sieger vorwerfen?“
Nicht der Sieg als solcher war und ist hier wohl das Problem, sondern einige Methoden des „Wettbewerbs“, die der beim Volk beliebte CDU-Finanzexperte Friedrich Merz als unfair empfand, weswegen er entnervt das Handtuch warf – und er ist nicht der einzige „Vertreter des männlichen Geschlechts“, dem es so erging (wir erinnern zB. an die Fälle Kirchhoff oder Hohmann, ganz zu schweigen von der Causa Kohl).
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