Die Heiligen sind die „Knechte unseres Gottes“
Veröffentlicht: 1. November 2019 Abgelegt unter: BIBEL bzw. liturgische Lesungen | Tags: Bedrängnis, Engel, Gott, Heilige, Kleider weiß gewaschen, Knechte Gottes, Lamm, lebendiger Gott, Rettung, Siegel, Thron Ein KommentarHeutige liturgische Lesung der kath. Kirche: Offb. 7,2-4.9-14:

Sie riefen mit lauter Stimme: Die Rettung kommt von unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und von dem Lamm.
Ich erwiderte ihm: Es sind die, die aus der großen Bedrängnis kommen; sie haben ihre Gewänder weiß gewaschen im Blut des Lammes.
Die Gläubigen sind Mitbürger der Heiligen
Veröffentlicht: 28. Oktober 2019 Abgelegt unter: BIBEL bzw. liturgische Lesungen | Tags: Epheserbrief, Gläubige, Haus Gottes, Hausgenossen Gottes, Heilige, Mitbürger, Tempel 2 KommentareHeutige liturgische Lesung der kath. Kirche: Eph 2,19-22:
Ihr seid auf das Fundament der Apostel und Propheten gebaut; der Schlußstein ist Christus selbst.
Durch IHN wird der ganze Bau zusammengehalten und wächst zu einem heiligen Tempel im HERRN.
Durch IHN werdet auch ihr im Geist zu einer Wohnung Gottes erbaut.
„GOTT hat euch Anteil geschenkt am Los der Heiligen, die im Lichte sind“
Veröffentlicht: 5. September 2019 Abgelegt unter: BIBEL bzw. liturgische Lesungen | Tags: Anteil, Ausdauer, Einsicht, Erlösung, Geduld, Heilige, Herrlichkeit, Kraft, Licht, Vergebung der Sünden, Weisheit Ein KommentarHeutige liturgische Lesung der kath. Kirche: Kol 1,9-14:
Pilgerfahrt von Münster nach Herzfeld zum ältesten Wallfahrtsort Westfalens
Veröffentlicht: 23. Juni 2019 Abgelegt unter: BRAUCHTUM, Folklore (relig.), VORBILDER und HEILIGE | Tags: altrituelle, überlieferte Messe, Basilika, Christianisierung, Ekbert, Franken, Frühmittelalter, Heilige, Herzogin, Ida von Herzfeld, Karl der Große, Krypta, Lippetal, Münsterland, Pater Dr. Chrysostomus Ripplinger, Pilgergruppe, Sachsen, Wallfahrtsstätte, Westfalen Hinterlasse einen KommentarVon Felizitas Küble
Herzfeld liegt im östlichen Münsterland und ist der älteste Wallfahrsort Wesfalens. Dort gab es zugleich die älteste Kirche des Bistums Münster, deren Grundmauern z.T. heute noch erhalten sind bzw. im Jahre 1975 unter der St.-Ida-Basilika ausgegraben wurden.
Die älteste Pfarrgemeinde Westfalens und zugleich das erste Gotteshaus weit und breit wurde von einer adeligen Ehefrau und Mutter erbaut, der heiligen Ida von Herzfeld, einem Städtchen, das ursprünglich als sächsisches Dorf „Hirschfelder“ (Hirutfeldun) hieß.
BILD: Idas Steinkirche im ländlichen Lippetal begründete die erste christliche Gemeinde Westfalens
Ida, diese frühmittelalterliche „Mutter der Armen“ – wie sie verehrt wird – war die Nichte von Kaiser Karl dem Großen und zugleich die Ehefrau des Sachsenherzogs Ekbert; er war einer der ersten bekehrten Gläubigen aus dem heidnischen Stamme der Sachsen, die sich lange der Christianisierung widersetzt hatten.
Doch während Kaiser Karl die „Sachsenkriege“ führte, gab es gottlob auch friedliche Wege, die zur allmählichen Evangelisierung dieses hartnäckigen Germanenstammes führten.
BILD: Darstellung der hl. Ida und der von ihr gestifteten Kirche im Altarraum der Herzfelder Basilika
Eine ganz herausragende Rolle spielt dabei die heilige Ida von Herzfeld, denn sie war volksverbunden, tiefgläubig und zugleich von tätiger Nächstenliebe erfüllt.
Dabei war zwar ihr Mann ein Sachse, sie selber jedoch eine fränkische Grafentochter, im Jahre 765 im Raum Köln geboren; sie gehörte als Verwandte von Kaiser Karl zum Stamm der Franken, der als erster den katholischen Glauben angenommen hat. Es gab zwar schon vorher christianisierte Germanen wie die Westgoten oder Vandalen, doch diese waren arianisch geprägt (die Arianer verehrten zwar Christus als höheres Wesen, leugneten jedoch seine Gottheit).
Herzfeld ist der älteste Wallfahrtsort in Westfalen. Bereits seit 825 pilgern Gläubige von nah und fern zum Grab der hl. Ida. Am 15. Oktober 2011 wurde die Pfarrkirche sogar zur päpstlichen Basilika erhoben.
Dieses Gotteshaus ist der dritte Kirchbau an dieser Stelle: erst gab es das frühmittelalterliche Kirchlein, das von der Herzogin Ida gestiftet wurde, danach einen romanischen Bau im Hochmittelalter – und zuletzt im Jahre 1903 eine neugotische Kirche aus hellem Stein, weshalb sie auch als „weißer Dom an der Lippe“ bezeichnet wird.
Die alt-rituelle Gottesdienstgemeinschaft St. Aegidii in Münster pilgerte am Samstag, den 22. Juni, mit rund 30 Teilnehmern zur hl. Ida von Herzfeld. Pater Dr. Chrysostomus Ripplinger feierte in der Basilika die heilige Messe im überlieferten Ritus (siehe Foto).
Der Benediktiner aus der Abtei Gerleve organisiert seit Jahren Pilgerreisen mit seinen Gläubigen zu altehrwürdigen und bewährten Wallfahrtsstätten im Münsterland.
Nach der hl. Messe erklärte ein freundlicher Ehrenamtlicher aus der Gemeinde der Gruppe aus Münster die Krypta der Kirche, denn unterhalb der Basilika liegen die Gebeine der Herzogin Ida in einem wertvollen Schrein hinter Glas (siehe Foto).
Unter dem Sarkophag befinden sich der Original-Sarg der Heiligen, die am 4. September 825 starb. Die Wallfahrer dürfen den fast 1200 Jahre alten Steinsarg mit der Hand berühren.
Ida wurde neben ihrem schon früher verstorbenen Mann Ekbert beigesetzt. Nach seinem Tod wohnte sie in einem Vorbau direkt an der von ihr gestifteten Kirche, kümmerte sich um die Armen und widmete sich dem Gebet und der weiteren Bekehrung des Volkes. Zugleich wirkte sie als Friedensstifterin zwischen Franken und Sachsen.
Das BILD zeigt einige Gläubige aus der Pilgergruppe; sie hören aufmerksam den Worten des Kirchenführers zu
Schon bald nach ihrem Tod setzte ein wachsender Pilgerstrom zu ihrem Grabe ein. Die Verehrung der hl. Ida begann aus der Mitte des Kirchenvolkes, so daß Bischof Dodo von Münster sie im Jahre 980 zur „Ehre der Altäre“ erhob. (Damals wurde eine Heiligsprechung noch nicht vom Papst vorgenommen, sondern vom jeweiligen Oberhirten des Bistums, indem die Gebeine der/des Heiligen in die Kirche – meist in den Altar – übertragen wurden.)
Eindrucksvoll ist auch das uralte Kreuz in der Krypta, von dem überliefert wird, es enthalte einen Splitter vom Kreuz Christi (siehe Reliquien-Kästchen unter der Brust des Kruzifixes).
Nach der Kirchenführung stärkten sich die Pilger aus Münster in einem nahegelegenen Cafe, wo sie gemeinsam ihre Eindrücke austauschen konnten.
Danach wurde in der Lippe-Au unweit der Basilika gemeinsam der Kreuzweg gebetet. Allerdings waren die einzelnen Stationen, die sich als Holzdarstellungen in den Bäumen entlang der Allee befanden, meist derart stark von Efeu umrankt, daß zwei Männer jeweils vorausgingen, um den Kreuzweg mit Handarbeit überhaupt sichtbar zu machen.
BILD: Zwei Teilnehmer beim Freimachen einer Kreuzwegstation – hinter ihnen Pilgerleiter Pater Chrysostomus Ripplinger. Das weitere Bild zeigt die Grablegung Jesu
Beim gemeinsamen Beten des Kreuzwegs wurde auch die hl. Ida als Fürsprecherin für die Anliegen von heute angerufen.
Sie ist eine zeitlose Heilige, weil sie als Ehefrau, Mutter und Witwe die Gottes- und Nächstenliebe beispielhaft lebte und zugleich mit Mut und Demut der Kirche diente. So hat sie einst diese Region im Zeichen des Kreuzes Christi wesentlich mitgeprägt.
Beim Gang zu den einzelnen Kreuzwegstationen fiel der Pilgerschar auf den umliegenden Wiesen ein großes, hochgelegenes Storchennest auf, in dem sich eine Storchenfamilie (in der Mitte sieht man den Abkömmling) aufhielt.
Unser neues PLAKAT für Marienmonat MAI
Veröffentlicht: 1. Mai 2019 Abgelegt unter: POSTER (Plakatdienst ECCLESIA) | Tags: Fürsprecherin, Heilige, Königin, KOMM-MIT-Jugendverlag, Magd des Herrn, Mai, Maria, Marienmonat, Plakatdienst, Poster Hinterlasse einen KommentarPOSTER aus dem KOMM-MIT-Verlag:
Dieses PLAKAT kann beim KOMM-MIT-Verlag bestellt werden. Es ist im großen Din-A-2-Format erschienen (60 x 40 cm) und kostet 3 € inkl. Versandkosten (Betrag bitte vorweg in Briefmarken beilegen), vier Stück kosten nur 6 € inkl. Porto (gegen Rechnung). – Per Tel. 0251-616768 oder Mail: felizitas.kueble@web.de
Foto: Dr. Bernd F. Pelz
Ranis: Fastennachmittag mit Dr. Boroda würdigt sechs christliche Märtyrer der NS-Zeit
Veröffentlicht: 26. März 2019 Abgelegt unter: ISRAEL / Judentum / Nahost, VORBILDER und HEILIGE | Tags: Autor, Dietrich Bonhoeffer, Dr. Mosei Boroda, Edith Stein, Fastennachmittag, Franz Reinisch, gottloses System, Heilige, Johannes Heibel, Karl Leisner, Märtyrer, Musikwissenschaftler, Nationalsozialismus, NS-Zeit, Pfarrer Werner Ciopcia, Priester, Ranis, Stephan Breid, Thüringen, Vorbilder 2 KommentareJüdischer Autor über „Leidenswege in einem gottlosen System“
Beeindruckende Zeugnisse von Menschen, die für ihren Glauben ein Martyrium auf sich nahmen, legte Dr. Moisei Boroida am zweiten Fastensonntag in der katholischen St.-Elisabeth-Kirche in Ranis (Thüringen) vor.
Der Musikwissenschaftler und Autor zeichnete die Lebenswege von sechs christlichen Märtyrern des 20. Jahrhunderts nach, die „dem gottlosen System der Nationalsozialisten zum Opfer fielen“.
Dabei verwob der 1947 in Georgien als Kind jüdischer Eltern geborene Künstler die Biographien mit Briefen, Zitaten und emotionalen Szenen zu einem Gesamtkunstwerk, ergänzt von der Musik der Schola der katholischen Gemeinde.
BILD: Mit den zwei Bänden des „Deutschen Martyrologiums“ bedankte sich Johannes Heibel (rechts) vom Kirchenvorstand der Pfarrgemeinde Ranis bei Dr. Moisei Boroda in der St.-Elisabeth-Kirche.
Alle Märtyrer vereint die Bereitschaft, für ihren Glauben den Tod auf sich zu nehmen. Wie sich bei einzelnen Theologen des vergangenen Jahrhunderts diese Erkenntnis geradezu herausbildete, stellte Dr. Moisei Boroda eindrücklich vor.
Seine Texte – von den Lektoren der Raniser katholischen Gemeinde gelesen – ließen die Gäste aus Ranis, Pößneck, Neustadt/Orla, Auma, Weida und Saalfeld an den letzten Stationen des Lebens von Karl Leisner, Alois Andritzki, Edith Stein, Alfons Maria Waxmann, Franz Reinisch und Dietrich Bonhoeffer teilhaben.
Während Edith Stein, laut Boroda „eine der faszinierendsten Persönlichkeiten des christlich-jüdischen Glaubens“, und der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer sicherlich den meisten Gästen vertraut waren, erschloss der Wissenschaftler mit den anderen vier Priestern Neuland. Alle kamen während des Zweiten Weltkrieges, zumeist in Konzentrationslagern oder in Gefängnissen, oder kurz danach ums Leben.
Drei von ihnen sind seliggesprochen (Leisner, Andritzki, Stein), für einen hat der Prozess dazu begonnen (Reinisch), Edith Stein wurde außerdem 1989 heiliggesprochen. Damit wird sie als Heilige in der katholischen Kirche besonders verehrt.
Johannes Heibel von der Raniser Gemeinde, der Dr. Moisei Boroda eingeladen hatte, sagte zur Begrüßung: „Uns erscheint es heute fremd, dass Menschen wegen ihres Glaubens verfolgt und hingerichtet wurden.“ – In vielen Ländern der Welt sei dies jedoch auch heute noch zu beobachten.
Gleichzeitig schlug er den Bogen vom Pallotinerpater Franz Reinisch – einem der vorgestellten Märtyrer – zur Region: Zwei aus der weltweiten Gemeinschaft waren viele Jahrzehnte auch hier als Priester tätig, Pater Ewald Rieg in Ranis und Pater Remigius Unmüßig in Ziegenrück.
Als „sehr ansprechend und sehr prägnant“ würdigte Pfarrer Werner Ciopcia aus Neustadt/Orla im Gespräch mit dieser Zeitung den Fastennachmittag in Ranis. Ihn habe vor allem das Zusammenspiel der Lebens- und Leidenswege der sechs Märtyrer sehr angesprochen.
„Das 20. Jahrhundert hat uns gezeigt, in welchen Abgrund der Staat kommen kann, wenn er und seine Anführer sich von Gott lossagen“, gab Dr. Moisei Boroda den Gästen am Ende der Veranstaltung mit auf den Weg.
Wenn Edith Stein gesagt habe, dass kein Weg am Kreuz vorbeiführe, so erweitere er diese Aussage zu: „Kein Weg führt an Gott vorbei“, so der Schriftsteller, Komponist und Musikwissenschaftler.
Autor dieses Artikels und Fotograf des ersten Bildes ist Stephan Breidt aus Ranis, dem wir für die Abdruckgenehmigung herzlich danken.
Gemälde: Evita Gründler