Christus ist gekommen, um sein Leben als Lösegeld für viele hinzugeben
Veröffentlicht: 25. Juli 2019 Abgelegt unter: BIBEL bzw. liturgische Lesungen | Tags: Diener, himmlischer Vater, Jünger, Jesus, Kelch des Leidens, Lösegeld, Macht, Mächtige, Platz zur Rechten, Sklave, Völker Ein KommentarHeutige liturgische Lesung der kath. Kirche: Mt 20,20-28:

ER fragte sie: Was willst du? – Sie antwortete: Versprich, dass meine beiden Söhne in deinem Reich rechts und links neben dir sitzen dürfen.
Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? – Sie sagten zu ihm: Wir können es.
Da antwortete er ihnen:
Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über die beiden Brüder.
Da rief Jesus sie zu sich und sprach:
Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.
Der Film „Die Passion Christi“ im Zwielicht
Veröffentlicht: 3. April 2018 Abgelegt unter: Mel Gibson (Passion Christi), VORTRÄGE - FILME - VIDEOS... | Tags: Auferstehung, Dolorismus, Film, Gottheit Christi, Grausamkeit, himmlischer Vater, Hingabe, Jesus, Kassenschlager, Liebe, Madonna, Maria, Mel Gibson, Mitleid, Opfer, Passion Christi, Pilatus, Sühne, Schmerzensmann 10 KommentareVon Felizitas Küble
Immer wieder erhält unsere Redaktion Anfragen von Lesern über Mel Gibsons Kassenschlager „Die Passion Christi“. Der Film, der nach seinem Kino-Erfolg auch in einigen TV-Sendern ausgestrahlt wurde, erntete im frommen Spektrum (ob katholisch oder evangelisch) größtenteils Zustimmung.
Der evangelikale Hänssler-Verlag brachte sogar einen großformativen Bildband mit farbigen Film-Szenen heraus, außerdem Videos, DVDs, Buchbroschüren etc.
Vielleicht war der Wunsch hier Vater des Gedankens, durch diesen Film möglichst an jene „Massen“ heranzukommen, die zwar gerne in die Kinos strömen, aber selten in die Kirchen. Der große Erfolg gab dieser Erwartung durchaus recht – doch die Frage bleibt: Erfüllte der Film als solcher jene theologischen Maßstäbe, die aus christlicher Sicht unabdingbar sind?
Zunächst könnte man positiv festhalten, daß es gerade im Zeitalter eines allzu weich gezeichneten Jesus-Bildes, in dem unser Erlöser vorwiegend als Softy, Feminist, Weisheitslehrer und Sozialromantiker vorgestellt wird, nur gut sein kann, wenn die weniger „weichen“ Seiten der biblischen Botschaft zur Sprache kommen, vor allem der Opfertod Christi, sein Gehorsam bis zum Tod am Kreuz, das stellvertretende Sühneleiden Christi.
Gerade dieser Opfergedanke – und allgemein die Kreuzes-Theologie – wird in Katechese, Predigt und Liturgie leider immer mehr verdrängt, so daß hier tatsächlich Nachholbedarf besteht.
Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht
Insofern ist die Konzeption des Films, sich auf die Passion des HERRN zu konzentrieren, nicht unbedingt fehl am Platze sein. Gleichwohl enthält dieser Ansatz eine Reihe von „system-immanenten“ Gefahren und Schieflagen, denen der Gibston-Streifen auch tatsächlich zum Teil erlag.
Er wird vor allem dem inhaltlichen Anspruch des christlichen Glaubens nicht ausreichend gerecht. Mit einer kurzen Einblendung der messianischen Jesaja-Stelle („Er starb für unsere Sünden“) zu Beginn des Films ist es nicht getan. Insgesamt wird durch Ablauf und Gestaltung zu wenig verdeutlicht, w a r u m Christus so grausam leiden mußte. Das „Wie“ des Leidens steht vor allem im Vordergrund, weniger das „Warum“.
Der Film „ertrinkt“ geradezu in ausgewalzten Szenen voller Grausamkeiten, nicht allein beim Kreuzestod, vor allem bei der Geißelung Christi, die kein Ende zu nehmen scheint.
Man braucht kein „Sensibelchen“ sein, um die Frage zu stellen: Ist das „Zuglotzen“ bei dieser Zurschaustellung des Leidens Jesu mit der Ehrfurcht vor Gott noch vereinbar? Nicht ohne Grund hält sich das Neue Testament bei der „Berichterstattung“ über die Passion des Gottmenschen sehr zurück, sie verzichtet auf jede detaillierte Schilderung. Das gilt für alle vier Evangelien, ebenso für die Apostelbriefe usw.
Konnte Regisseur Mel Gibson, der zahlreiche Actionfilme gedreht hat, hier seinem persönlichen Hang nach gewalttätigen Szenen nicht widerstehen?
Zu viele außerbiblische Einflüsse
Das erwähnte Problem mag auch damit zusammenhängen, sich Gibson in seinem Passionsfilm nicht in erster Linie auf die Evangelien stützt, sondern auf Visionen der Ordensfrau Anna Katharina Emmerich sowie auf eigenen Einfälle und Einblendungen , die zum Teil magisch-düster anmuten (zB. eine merkwürdige Mann-Weib-Teufelsgestalt als Versucher am Ölberg oder Christi „Beobachtung“ des sich versteckenden Verräters Judas).
Der Regisseur wäre gut beraten gewesen, sich strikt an die biblischen Vorgaben zu halten und eine Art Evangelien-Harmonie vorzunehmen – also das Wesentliche darzustellen, das sich aus den vier Evangelien ergibt.
Die Zeit, die durch den Verzicht auf ausgewalzte Grausamkeiten eingespart worden wäre, hätte Gibson sinnvoll einsetzen können, indem er die Auferstehung am Schluß nicht auf wenige Sekunden beschränkt, wie dies im Passionsfilm leider geschah. Nicht durch seinen Kreuzestod hat Christus sich als Gott erwiesen, sondern durch seine Auferstehung.
An einem Kreuz gestorben sind damals tausende von Opfern, aber auferstanden ist nur einer.
Was die Kritik betrifft, die von jüdischer Seite gegen den Film laut wurde, so ist diese teils berechtigt, teils überzogen. „Die Passion Christi“ ist durchaus nicht anti-semitisch, zumal durchaus ein differenziertes Bild der damaligen Juden – auch des Hohen Rates – gezeigt wird.
Pilatus zu freundlich dargestellt
Gleichwohl können sowohl Juden wie Christen mit Recht daran Anstoß nehmen, daß der Film die Person des römischen Statthalters zu freundlich zeichnet. Überspitzt gesagt erscheint nicht so sehr der Schmerzensmann Jesus, sondern eher Pilatus als der heimliche und eigentliche Held des Films.
Christus wird als das bedauernswerte Opfer, als „Leidensknecht“ dargestellt, Pilatus hingegen fast als edler Philosoph, der sich tiefsinnig mit der „Wahrheitsfrage“ befaßt. In Wirklichkeit war er ein eiskalter, gewalttätiger Machtpolitiker – und seine Frage „Was ist Wahrheit?“ nicht philosophisch, sondern sarkastisch motiviert.
Auch die Gestalt der Gottesmutter erscheint in Gibsons Film nicht ganz gelungen: Positiv ist zweifellos, daß Maria in ihrem Mitleid mit dem göttlichen Sohn hervorgehoben wird, daß sie durch ihre Mütterlichkeit die Grausamkeit des Geschehens etwas ausgleicht. Doch ihre geheimnisvolle Bemerkung „Es geschehe also“ zu Beginn der Passion erweckt den Eindruck, als wisse sie über den Heilsplan Gottes zu diesem Zeitpunkt bereits bestens Bescheid.
Zudem ist es Christus selbst, der im Garten Gethsemane sein FIAT spricht: „Vater, nicht mein, sondern Dein Wille geschehe!“ – Diese einzigartige Hingabe des Gottessohnes an den Vater bedarf keiner „Bestätigung“ durch die Madonna. Unbiblisch ist auch jene Szene, in welcher Maria dem Apostel Petrus seine Verleugnung Jesu vergibt und ihm versöhnend die Hand reicht. In Wirklichkeit war es der Auferstandene selbst, der seinem sündigen Jünger verzeiht.
Auch die Persönlichkeit des Johannes wirkt nicht besonders überzeugend; der Apostel erscheint als bleicher Jüngling ohne Format.
Göttliche Erhabenheit Christi wenig erkennbar
Abschließend stellt sich die Frage, ob der Film geeignet ist, im Zuschauer die Liebe zu Christus zu wecken. Dies darf bezweifelt werden. Bestenfalls mag eine Mischung aus Mitleid und „Betroffenheit“ hervorgerufen werden.
Die göttliche Erhabenheit und Würde Christi kommt in dem blutgetränkten Streifen nicht genügend zum Vorschein. Es wird auch nicht ausreichend deutlich, daß der Kreuzestod Jesu vor allem die Konsequenz seiner völligen Hingabe an den himmlischen Vater darstellt – und zugleich eine heilsmächtige Liebe zur verlorenen Menschheit ausdrückt.
Die Liebe des HERRN – und nicht der Schmerz des Gekreuzigten – ist die Mitte des Christentums. Der christliche Glaube beruht nicht auf einem düsteren Dolorismus (Schmerzensfixiertheit), er basiert auf dem allgemeinen Heilswillen Gottes für alle Menschen. Christus hat der Menschheit das Tor zum Himmel geöffnet – aber nicht erzwungen: eintreten in der Nachfolge Christi muß jeder selber.
Keine Frage: gefühlsbedingte Schnell-„Bekehrungen“ mögen durch diese Filmvorführung durchaus vorgekommen sein, diese besagen jedoch wenig. Unser christlicher Glaube beruht jedenfalls nicht auf Angst und Schrecken, auch nicht auf Schwärmerei und Gefühlsüberschwang, sondern auf den Heilslehren, die uns Bibel und Kirche verkünden – dazu gehört zweifellos auch die klare und nüchterne Warnung vor der Hölle, aber keine dramatisierende Panikmache.
Es mutet zudem etwas merkwürdig an, daß Gibsons Film auch in einigen muslimischen Staaten erlaubt war, dort sogar die Massen anzog. Was mag die rabiaten Christenhasser, die in jenen Ländern das Sagen haben, dazu bewogen haben, ihren Untertanen ausgerechnet „Die Passion Christi“ vorzuführen? Schließlich bestreitet der Koran schlichtweg, daß Christus überhaupt am Kreuz gestorben ist.
Hat man dort diesen Film vielleicht in seiner „Ambivalenz“, in seiner Zwiespältigkeit und Problematik besser erkannt als so mancher schnell begeisterte Christ?
Felizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Verlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt.Kontakt-Mail: felizitas.kueble@web.de
Christus verwirft die irrgeistigen Wundertäter
Veröffentlicht: 23. Juni 2016 Abgelegt unter: BIBEL bzw. liturgische Lesungen, Charismatik / Pfingstbewegung | Tags: Übeltäter, Christus, Dämonen, Exorzisten, himmlischer Vater, irrgeistig, Jesus, Propheten, Wundertäter Hinterlasse einen KommentarHeutige liturgische Lesung der kath. Kirche: Mt 7,21-25:
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Nicht jeder, der „HERR, HERR“ zu mir sagt, wird in das Himmelreich eingehen, sondern nur, wer den Willen meines himmlischen Vaters erfüllt.
Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: HERR, HERR, sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten, haben wir nicht mit deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mit deinem Namen viele Wunder vollbracht?
Dann werde ich ihnen antworten: Ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Übeltäter!
Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten!
Veröffentlicht: 2. Oktober 2013 Abgelegt unter: BIBEL bzw. liturgische Lesungen | Tags: Engel, Himmelreich, himmlischer Vater, Jesus, kinder Hinterlasse einen KommentarHeutige liturgische Evangelienlesung der kath. Kirche: Mt 18,1-5.10:
In jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist im Himmelreich der Größte?
Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte und sprach zu ihnen:
Und wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf.
Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen allzeit das Angesicht meines himmlischen Vaters.