Buchtip: Kardinal Newman, ein Wegbereiter der Erneuerung in der Kirche
Veröffentlicht: 14. Oktober 2019 Abgelegt unter: BÜCHER / Publikationen | Tags: Buchvorstellung, Charles Stephen Dessain, John-Henry Newman, Kardinal, Kirchenlehrer der Neuzeit, Konvertit, Media-Maria-Verlag, Neuerscheinung, Oxford, Theologe Ein KommentarZur Neuerscheinung von Charles S. Dessain im Media Maria Verlag:
John Henry Newman (1801-1890) war anglikanischer Theologe und Professor am Oriel College in Oxford. Er gehörte zu den Protagonisten der Oxford-Bewegung, die das geistliche Leben in der Staatskirche Englands erneuern wollten.
Nach Jahren intensiven Ringens und Betens konvertierte er 1845 zum katholischen Glauben.
Newmans Leben nach der Konversion war von Anfeindungen auf anglikanischer und Misstrauen auf katholischer Seite geprägt.
Er wurde 1879 von Papst Leo XIII. zum Kardinal ernannt.
John Henry Newman hat die geistesgeschichtliche Entwicklung seiner Zeit durch sein akademisches und literarisches Wirken beeinflusst und wesentliche Voraussetzungen für die Theologie unserer Tage geschaffen.
Er gehört zu den bedeutendsten Theologen und Glaubensgestalten der Neuzeit und wird von vielen auch als „Kirchenvater der Neuzeit“ bezeichnet.
Das gebundene Buch von Pater Charles Stephen Dessain umfaßt 352 Seiten.
Weitere Infos und Bestellung hier: https://www.media-maria.de/buecher/heilige-selige/6990/john-henry-newman-erscheint-10.09.2019?number=5819
Über den Autor: Charles Stephen Dessain (1907-1976) war lange Zeit für das Newman-Archiv im Oratorium in Birmingham verantwortlich. Er kannte nicht nur den gesamten Nachlass Newmans, sondern auch den geschichtlichen Hintergrund der Oxford-Bewegung. Während seiner Tätigkeit im Archiv gab er Newmans Predigten, Briefe und Tagebücher heraus.
Pater Charles Stephen Dessain gilt als einer der besten Kenner von John Henry Kardinal Newmans Leben und Werk.
Kardinal Newman und die Marienverehrung
Veröffentlicht: 12. Oktober 2019 Abgelegt unter: Maria in Dogma und Kirche, VORBILDER und HEILIGE | Tags: Auswüchse, Bibel, Christus, Erlöser, Fürsprecherin, Fehlformen, Gottesmutter, Heiligsprechung, John Henry Newmann, Kardinal, Konvertit, Lukas-Evangelium, Marienlob, Marienverehrung, Mittler, papst benedikt, Seligpreisung, Seligsprechung, Theologe, Vatikan, Volksfrömmigkeit, Volksglaube 9 KommentareVon Felizitas Küble
Am Sonntag, dem 13. Oktober, wird Kardinal John Henry Newman im Vatikan zur Ehre der Altäre erhoben. Auch Prinz Charles – seine Mutter ist formal das Oberhaupt der Anglikaner, der britischen „Staatskirche“ – wird an der Heiligsprechung teilnehmen.
Am 19. September 2010 wurde Newmann von Benedikt XVI. – der ihn schon vor seiner Papstzeit als Theologe sehr geschätzt hat – seliggesprochen.
Der künftige Heilige – geboren am 21. Februar 1801 in London – ist einst als Schriftsteller und anglikanischer Pfarrer in die katholische Kirche übergetreten, was in den gebildeten Kreisen Englands für großes Aufsehen sorgte – und dies umso mehr, als Newman sich zuvor sehr kritisch über Lehren und Frömmigkeitsformen der Katholiken äußerte, die sich in seinem Land ohnehin in einer benachteiligten Minderheitenposition befanden.
Newman neigte zunächst zu einer biblizistisch-evangelikalen Frömmigkeit. Später wurde ihm die Wichtigkeit der Sakramente und der Tradition stärker bewußt und er fühlte sich der hochkirchlich-anglikanischen Oxford-Bewegung verbunden, die teilweise das spirituell-theologische Erbe des katholischen Glaubens weiterführt, vor allem hinsichtlich der Marien- und Heiligenverehrung.
Gleichwohl behielt Newman seine Distanz zur katholischen Kirche bei. Aber vor allem durch das intensive Studium der Kirchenväter änderte sich seine Meinung grundlegend.
Zunächst hatte er geglaubt, katholische Dogmen mit Hilfe der Patristik (Kirchenväterlehre) widerlegen zu können.
Doch der gelehrte Theologe der „Church of England“ (Staatskirche von England) erkannte immer klarer, daß schon die Kirchenväter der ersten christlichen Jahrhunderte durch und durch katholisch waren. Besonders deutlich wurde dies beim heiligen Augustinus von Hippo, dem größten Kirchenlehrer der Antike (Altertum), dessen Mutter Monika ebenfalls als Heilige verehrt wird.
Hinsichtlich der Marienverehrung stand er einem biblisch geprägten Marienlob bereits in seiner anglikanischen Zeit durchaus positiv gegenüber; er ermutigte seine Glaubensgenossen, die Ankündigung der Madonna aus ihrem Magnificat ernst zu nehmen: „Siehe, von nun an werden mich seligpreisen alle Geschlechter“ (Lk 1,48).
Somit entspricht eine fehlende Wertschätzung Mariens nicht dem Geist und Buchstaben des Neuen Testaments.
Bereits in seiner ersten Predigt als anglikanischer Vikar würdigte er im Jahr 1826 die „makellose Reinheit“ der Gottesmutter. Auf dem biblisch geprägten Rosenkranzgebet stand er wohlwollend gegenüber.
Newman vertiefte sodann seine mariologischen Ansichten durch seine Beschäftigung mit den frühchristlichen Lehrern der Kirche. Seine wachsende Verehrung für die Mutter des HERRN war ein wesentliches Motiv für seine Konversion.
Ihm wurde nun aber gerade in dieser Hinsicht entgegengehalten, es gäbe übertriebene Formen des Marienkultes bei den Katholiken.
Der Konvertit hat dieses Problem keineswegs bestritten (wie sollte er dies auch?! – Er, der aufrichtige Kämpfer für die Wahrheit!), aber darauf hingewiesen, daß der Mißbrauch nicht gegen die Sache selbst spricht. Volkstümliche Auswüchse sind bedauerlich, aber kein Argument gegen die amtliche kirchliche Lehre, die solche Entgleisungen nicht abdeckt.
Er schrieb hierzu: „Sollen wir etwa, weil ein Teil der Christen in der Andacht übertreibt, die Ehrfurcht vor ihr verlieren?“ – Es sei doch der Heilige Geist selbst, so Newmann, der Maria durch Elisabeth als die „Gesegnete unter den Frauen“ gepriesen habe und sie zuvor als „Gnadenvolle“ durch den Engel Gabriel begrüßte.
Für Kardinal Newman war die Marienverehrung keine Konkurrenz, sondern eine angemessene Begleitmusik zur Gottesliebe.
Sein Marienlob war christozentrisch – und er erkärte gegenüber anglikanischen Kritikern, daß sich die mariologischen Dogmen der Kirche ebenfalls auf Christus beziehen.
Vor allem der Titel „Gottesgebärerin“ (Theotokos) verdeutlicht dies, denn damit bekennen die Gläubigen die göttliche Natur ihres Erlösers, der GOTT und Mensch zugleich ist. Es geht hier um das Glaubensgeheimnis der Inkarnation (Menschwerdung) der zweiten Person der göttlichen Dreieinigkeit.
Alle Vorzüge Mariens sind gnadenhaft, von GOTT in seiner Huld verliehen und ihr im Hinblick auf Christus geschenkt.
Wenn dies in privaten Andachten oder überzogenen Formen des „Volksglaubens“ – auch hinsichtlich der weitverbreiteten Sucht nach „Erscheinungen“ und „Botschaften“ – aus dem Blick gerät, muß dies korrigiert werden, doch stellen solche Auswüchse nicht die Berechtigung der kirchlichen Marienverehrung infrage.
Zu gewissen Fehlformen im Volksglauben erklärte Johannes Paul II., gewiß ein „marianischer“ Papst, in einer Ansprache vom 21.9.2001 an die vatikanische Gottedienstkongretation u.a. folgendes:
„Zuweilen scheinen Ausdrucksformen der Volksfrömmigkeit durch Elemente verunreinigt zu sein, die mit dem katholischen Glauben unvereinbar sind. In solchen Fällen müssen sie mit Besonnenheit und Geduld gereinigt werden, und zwar durch Kontakte zu den Verantwortlichen sowie eine aufmerksame und respektvolle Katechese, sofern grundsätzliche Unstimmigkeiten nicht sofort klare und direkte Maßnahmen nötig machen.“
Fehlentwicklungen gibt es vor allem dort, wo Christus fast nur als der „strenge Herrscher“ erscheint, der am Jüngsten Tage als Richter der Lebenden und Toten wiederkommt. Dabei wird zu wenig erkannt, daß Jesus uns vor allem den Zuspruch Gottes verkündigt hat – nicht allein seinen Anspruch. ER als Erlöser ist unser eigentlicher Beistand und Mittler beim Vater, seine menschliche Mutter ist unser Vorbild und unsere Fürsprecherin.
Im Jahre 1849 stellte Newman klar, daß Mariens Stellung eine dienende ist – und daß sie ihre Gnadenvorzüge „um Jesu willen“ erhalten hat:
„Maria ist erhöht um Jesu willen. Es war geziemend, dass sie als Geschöpf, wenngleich das erste unter den Geschöpfen, eine dienende Aufgabe haben sollte. Gleich anderen ist auch sie in die Welt gekommen, ein Werk zu tun; sie hatte eine Mission zu erfüllen; ihre Gnade und ihre Herrlichkeit sind ihr nicht für sie selbst gegeben, sondern um ihres Schöpfers willen.“
Auch beim Rosenkranz erkannte er, wie christozentrisch und biblisch geprägt dieses betrachtende Gebet ist. Er erläuterte, seine „große Kraft“ liege darin, „dass er das Glaubensbekenntnis zu einem Gebet macht; natürlich ist das Credo als solches schon Gebet und eine große Ehrbezeugung Gott gegenüber.
Aber der Rosenkranz stellt uns die großen Wahrheiten des Lebens und Sterbens Christi vor Augen und bringt sie unserem Herzen näher. Wir betrachten so all die großen Geheimnisse seines Lebens: von seiner Geburt in der Krippe bis zu seinem Leiden und zu seinem Leben in Herrlichkeit.“
Kardinal Newman hat seine Marienverehrung in der Autobiographie „Geschichte meiner religiösen Überzeugungen“ (Apologia pro vita sua) dargelegt, worin er 20 Jahre nach der Konversion seine Standpunkte begründet hat – und vor allem in seiner Schrift „Die heilige Maria. Eine Apologie und historische Begründung des Marienkults“.
WEITERE INFOS:
Päpstliche Klarstellungen zur Volksfrömmigkeit: https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/veroeffentlichungen/verlautbarungen/VE_160.pdf
Studien zu Newmans Mariologie von Prof. Dr. Joseph Schumacher: http://www.theologie-heute.de/NewmanMaria.pdf
Seine theologische Laufbahn vor der Konversion: https://www.grin.com/document/171169
Kardinal Newman, Maria und der Rosenkranz: https://de.zenit.org/articles/kardinal-newman-ein-grosser-rosenkranzbeter-und-lehrer-des-gebetes/
Ist Kardinal Müller eine „störrische Brut“?
Veröffentlicht: 8. September 2019 Abgelegt unter: Kardinal Gerhard MÜLLER | Tags: Domradio, Glaubenspräfekt Gerhard L. Müller, Hardliner, Ingo Brüggenjürgen, Kardinal, Kölner Domradio, konservativ, Papst Franziskus, progressiv, störrische Brut, stur, Toleranz, trotzköpfig, wie ein Kind, Wochenkommentar 13 KommentareVon Felizitas Küble
Das kirchenamtliche Kölner Domradio ist seit vielen Jahren auf einem linksprogressiven Kurs. Das zeigte sich wieder einmal beim Wochenkommentar von Ingo Brüggenjürgen: https://www.domradio.de/video/papst-heiratet-wuppertal-maria-20
Wenn der Chefredakteur des Papstes umstrittene Äußerung, Kardinal Müller habe gute Absichten, sei aber „wie ein Kind“, ganz toll findet („was für ein wunderbarer Satz“), so kann er das halten wie ein Dachdecker bzw. wie einen Blumenstrauß, also egal, ob so herum oder anders herum.
Doch danach wird es merkwürdig. Zunächst informiert Brüggenjürgen seine Hörer und Leser darüber, daß Müller einer der „mächtigsten Männer der Weltkirche war“ (was auch zutrifft) und zudem „als konservativer Hardliner gilt“ – und das läßt dann wohl Schlimmstes befürchten?
Der Domradio-Chef lobt Franzisus, weil er Müller von seinem Posten als oberster Glaubenswächter „souverän abservierte“. Was daran „souverän“ sein soll, einen theologisch hochkompetenten Gelehrten loszuwerden, nur weil er nicht völlig stromlinienförmig mitschwimmt, erschließt sich nicht ohne weiteres.
Doch für Brüggenjürgen ist der „verdiente große Kurienkardinal“ immer noch für „verrückte Schlagzeilen“ gut und gibt sich „stur und trotzköpfig“. Klar doch: Was bei linken Zeitgenossen Beweis für einen herrlich kritischen, unabhängigen Geist ist, das gerät bei Konservativen ins Zwielicht.
Noch einmal lobt er das Papst-Zitat („herrlich“) – und fügt dann hinzu:
„Der Papst als Papa, der seine störrische Brut nicht vom Hof jagt, sondern – nun ja – liebevoll den Spiegel vorhält.“
Ob es wirklich sonderlich „liebevoll“ ist, eine theologische Kapazität wie Müller öffentlich lächerlich machen zu wollen („wie ein Kind“), sei dahingestellt. Daß es aber unverfroren ist, den einstigen Chef der Glaubenskongregation nur seiner kritischen Gedanken wegen als „störrische Brut“ zu bezeichnen, liegt auf der Hand.
Ja, so sieht sie aus – die besondere „Toleranz“ der Reformkatholischen!
Kardinal Müller reagiert auf die Aussage des Papstes, er sei „wie ein Kind“
Veröffentlicht: 5. September 2019 Abgelegt unter: Kardinal Gerhard MÜLLER | Tags: Glaubenshüter, Glaubenspräfekt Gerhard Müller, Gott, Gotteskindschaft, gut, Jesus, Kardinal, kath.net, Kritik, Papst Franziskus 7 Kommentare
Auch Kardinal Müller setzt sich für den verurteilten Kardinal George Pell ein
Veröffentlicht: 7. März 2019 Abgelegt unter: KIRCHE + RELIGION aktuell | Tags: Australien, Beweise, George Pell, Juristen, Kardinal, Kardinal MÜller, Melbourne, Missbrauch, Sakristei, Schuldspruch, Urteil 14 KommentareVon Felizitas Küble

Die Anschuldigungen gegen Pell seien daher – wie bereits von anderer Seite festgestellt wurde – „ohne Beweis und gegen alle Wahrscheinlichkeit“.
Foto: Bistum Regensburg