Kath. Kirchgängerzahlen weiter rückläufig
Veröffentlicht: 19. Januar 2021 Abgelegt unter: KIRCHE + RELIGION aktuell | Tags: DBK, Deutsche Bischofskonferenz, Gottesdienstbesuch, Kirchgänger, Messe, Rückgang, Sonntag, Statistik 2 KommentareDurchschnittlich etwa zwei Millionen Menschen in Deutschland haben im Jahr 2019 sonntag einen katholischen Gottesdienst besucht. Laut DBK (Deutsche Bischofskonferenz) lauschten seit 2010 rund eine Million Katholiken weniger der Predigt eines Priesters.

Die Anzahl der Meßbesucher ging in den letzten 70 Jahren stetig zurück – in den 1950er und 60er Jahren versammelten sich landesweit sonntags über elf Millionen Menschen in einer katholischen Kirche.
Während die Anzahl der Katholiken in Deutschland seit 1950 nur um etwa eine Million gesunken ist und ihren Höchstwert mit rund 28 Millionen im Jahr 1990 erreicht hat, besuchen dennoch immer weniger den Gottesdienst.
Die Kirchgänger werden jeweils am zweiten Fastensonntag und am zweiten Sonntag im November gezählt, also an möglichst „normalen“ Sonntagen des Kirchenjahres.
Quelle (Text / Grafik): https://de.statista.com/infografik/23944/durchschnittliche-anzahl-der-katholischen-gottesdienstbesucher/
Kardinal Sarah: Eine Internet-Messe ersetzt keine persönliche Teilnahme
Veröffentlicht: 12. September 2020 Abgelegt unter: Causa CORONA-Virus-KRISE | Tags: Coronapandemie, Eucharistie, Gemeinschaft, Gott, Gottesdienst-Kongregation, Heiden, Internet-Messen, Kirche, Kurienkardinal Robert Sarah, Messe, persönliche Teilnahme, Sakramente, Tempel, Vatikan 5 Kommentare
Keine Übertragung sei mit einer persönlichen Teilnahme vergleichbar oder könne sie ersetzen.
Das Schreiben Sarahs hat den Titel „Kehren wir mit Freude zurück zur Eucharistie!“
Der Text, der an die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen der katholischen Kirche gerichtet ist, wurde am 3. September von Papst Franziskus gebilligt.
Die Pandemie aufgrund des neuen Corona-Virus habe nicht nur in der sozialen und familiären Dynamik, sondern auch im Leben der Kirche Umwälzungen hervorgerufen, bedauert der afrikanische Kurienkardinal.
Er erinnert daran, dass die gemeinschaftliche Dimension eine theologische Bedeutung habe. Gott rufe alle Menschen zur Beziehung zu ihm auf.
Während also „die Heiden Tempel bauten, die nur der jeweiligen „Gottheit“geweiht waren und zu denen die Menschen keinen Zugang hatten, bauten die Christen, sobald sie die Freiheit des Gottesdienstes genießen konnten, sofort Orte, die domus Dei et domus ecclesiae (Haus Gottes und Haus der Kirche) waren, wo die Gläubigen sich als eine Gemeinschaft Gottes erkennen konnten“.
Aus diesem Grund setzte „das Haus des HERRN die Gegenwart der Familie der Kinder Gottes voraus“. Die christliche Gemeinschaft habe nie die Isolation verfolgt und die Kirche nie zu einer Stadt mit geschlossenen Türen gemacht.
Das Kirchengebäude sei das Zuhause und die Feier der Liturgie, insbesondere der Eucharistie, der „Gipfel, auf den das Handeln der Kirche zustrebt, und zugleich die Quelle, aus der all ihre Kraft entspringt“, zitiert Kardinal aus dem Konzilsdokument Sacrosanctum Concilium.
Quelle und vollständiger Text hier: https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2020-09/vatikan-brief-sarah-wortlaut-deutsch-offiziell-corona.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=NewsletterVN-DE
Wie sieht die „kulturelle DNA“ der Kirche aus?
Veröffentlicht: 7. September 2020 Abgelegt unter: KIRCHE + RELIGION aktuell | Tags: Aktionen, Bibel, Innerlichkeit, Jugend, Kirche, kulturelle DNA, Messe, Nächstenliebe, Reinhard Dörner, spirituell, Unterweisung 13 KommentareVon Reinhard Dörner
Die kulturelle DNA der Kirche hängt von zwei Faktoren ab: Da ist einerseits der Kern, das offenbarte Wort Gottes und unsere Antwort darauf als Glaube oder Ablehnung.
Andererseits manifestiert sich die DNA in äußeren Formen, um nicht zu sagen in Äußerlichkeiten. Wenn keine „Techno-Messen“ angeboten werden, interessiert manche die Kirche herzlich wenig. Es scheint aber wenig Menschen zu geben, die sich vom Kern der DNA angesprochen fühlen:
Es ist eben leichter, seinen „Glauben“ durch rhythmische Ausdrucksformen, Klatschen und emotionale Beteiligung in der Kirche zum Ausdruck zu bringen, als sich spirituell-innerlich auf das Wesen des Glaubens oder Gottesdienstes – das Wort Gottes – zu besinnen.
Als Religionslehrer wurde mir des öfteren gesagt: Wenn die Kirche keine die Jugend interessierenden Gottesdienste anbietet, muss sie sich nicht wundern, wenn die Jugend nicht kommt. Damit meinten die Schüler eben nicht spirituelle Innerlichkeit, sondern Aktionismus. Alles andere sei „langweilig“. – „Kultur“?
Wer die Bibel liest und ernst nimmt, findet viele Stellen, in denen es heißt, dass Jesus die Menschen „lange lehrte“. Es gibt aber keine, in der es ausdrücklich heißt, dass Jesus seine Zuhörer zu „Aktionen“ aufruft außer zur Nächstenliebe – aber mit Konsequenzen. Die wichtigste: „Ändert euer Leben!“
Ist es Zufall oder Tragik, dass im Falle der gestalterischen Möglichkeiten des Gottesdienstes heute die Menschen keine Symbolhandlungen mehr mögen und der hl. Messe lieber fernbleiben oder statt dessen eine Kultur suchen, die ihnen das Heiligste verspricht und bietet?
Wäre es nicht an der Zeit, dass die Geistlichen sich ihrer Verantwortung bewusst werden und auf Show- und sonstige Einlagen verzichten und die Menschen wirklich zur Glaubenskultur führen?
Unser Autor Reinhard Dörner aus Stadtlohn ist Vorsitzender des Kardinal-von-Galen-Kreises und er leitet den Zusammenschluß petrustreuer Vereinigungen
Pfarrer während der Messe niedergeschlagen
Veröffentlicht: 31. August 2020 Abgelegt unter: KIRCHE + RELIGION aktuell | Tags: -Joseph-Kirche, antireligiös, Berlin, Gewalt, Messe, Pfarrer, Polizeimeldung, Priester, St, Verletzung, Wedding 6 Kommentare
Kardinal Müller kritisiert die „Verbannung der Liturgie“ als Beleg für Verweltlichung
Veröffentlicht: 13. Mai 2020 Abgelegt unter: Causa CORONA-Virus-KRISE, Kardinal Gerhard MÜLLER | Tags: Bischöfe, Corona-Pandemie, Eucharistie, Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard L. Müller, Liturgie, Messe, oberster Hirte, säkul.ares Denken, Schutzmaßnahmen, Staatsbeamte, Verbannung, Verweltlichung 7 KommentareWie das Kölner Domradio berichtet, hat sich Kurienkardinal Gerhard Müller gegen Gottesdienstverbote in der Corona-Pandemie ausgesprochen. Das sei inakzeptabel, zumal die Kirche „keine dem Staat untergeordnete Behörde“ sei, betonte er im Interview mit dem italienischen Portal „Daily Compass“.
Gerade angesichts der jetzigen Nöte vieler Menschen sei die Kirche verpflichtet, eine „Perspektive des ewigen Lebens im Lichte des Glaubens“ anzubieten.
Mit einem Messverbot werde man dieser Aufgabe aber nicht gerecht; die Kirche dürfe nicht zu einer bloßen Abhängigen des Staates gemacht werde, kritisierte der frühere Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation.
Vorsichtsmaßnahmen zur Virus-Eindämmung seien berechtigt, aber die „Verbannung der Liturgie“ betrachte er als Beleg für ein „säkularistisches Denken“, das nun auch inmitten der Kirche angekommen sei. Kein Oberhirte habe das Recht, die Eucharistie derart einzuschränken.
Bischöfe hätten sich nicht als Staatsbeamte zu verhalten, ihr „oberster Hirte“ sei vielmehr Christus selbst.
Foto: Bistum Regensburg
Bistum Regensburg: Erste öffentliche Messfeier am 4. Mai um 0,05 Uhr in Eschenbach
Veröffentlicht: 1. Mai 2020 Abgelegt unter: Causa CORONA-Virus-KRISE, KIRCHE + RELIGION aktuell | Tags: bistum regensburg, Corona-Maßnahmen, Dekan Thomas Jeschner, Eschenbach, Freude, Gemeinschaft, Gläubige, Kirchenvolk, Kommunion, Messe, Mitternacht, Oberpfalz, Ostern, Pfarrgemeinde St. Laurentius Ein KommentarDie Freude über die wiedererlangte Möglichkeit, mit den Gläubigen Gottesdienst in der Öffentlichkeit zu feiern, ist derart groß, dass der erste Gottesdienst im Bistum Regensburg gleich am Montag um 5 Minuten nach Mitternach beginnt: in Eschenbach in der Oberpfalz.
Bereits in der Nacht des Montag, 4. Mai, um 0.05 Uhr feiert Dekan Thomas Jeschner in der Pfarrkirche St. Laurentius Eschenbach den ersten Gottesdienst mit zugelassener Öffentlichkeit. Dies war seit Sonntag, 15. März, nicht mehr möglich gewesen.
BILD: Dekan Jeschner feiert den ersten Gottesdienst mit Öffentlichkeit in Bayern
Sieben Wochen lang wurden keine Gottesdienste mit der physischen Präsenz der Öffentlichkeit und der Gläubigen mehr gefeiert. Ab dem Augenblick, da dies wieder möglich ist, wird es im Bistum Regensburg unmittelbar vollzogen.
Dekan Jeschner erklärte, insbesondere bei den Gläubigen sei die Vorfreude im Vorfeld des Gottesdienstes enorm zu spüren:
„In die Dunkelheit, in die wir uns wochenlang versetzt gefühlt haben, gehen wir hinein und feiern genau hier, in der hell erleuchteten Kirche unseren öffentlichen Gottesdienst.“
Jetzt wird das erlebt, was bei der Auferstehungsfeier an Ostern bedauerlicherweise ohne die gläubigen Gottesdienstbesucher gefeiert wurde.
Die Vorbereitungen der hl. Messe entsprechen den Vorgaben des Bistums. Insbesondere die Spendung der heiligsten Kommunion sei hier von großer Bedeutung, erklärte der Dekan. Es wird die Orgel gespielt werden, gesungen werden soll etwas leiser als in früheren Zeiten. Ohnehin werden die anwesenden Gläubigen Masken tragen.
Worauf sich Pfarrer Jeschner am meisten freut? „Auf die Begegnung mit den Gläubigen zusammen im Gottesdienst.“ – Zunehmend war gefragt worden, erklärt Jeschner: „Wann feiern wir wieder Gottesdienst?“ Diesem Wunsch lässt sich jetzt wieder freudig nachkommen, stellte er froh fest.
Quelle: Bistum Regensburg – Fotos: Robert Dotzauer
Vatikan: Kurienkardinal Becciu verurteilt Polizeieingriff bei unerlaubter Meßfeier
Veröffentlicht: 24. April 2020 Abgelegt unter: Causa CORONA-Virus-KRISE, KIRCHE + RELIGION aktuell | Tags: Bedauern, Bistum Cremona, Carabinieri, Coronakrise, Gläubige, Kurienkardinal, Meßfeier, Messe, Pandemie, Polizei, Priester, Rom, Vatikan, Verbot, Zelebrant 4 Kommentare
„Wenn der Zelebrant sich einer Übertretung schuldig gemacht hat, soll er nachher und nicht währenddessen belangt werden“, schrieb der Kardinal auf Twitter. In Italien ist das Feiern von Gottesdiensten mit Gläubigen wegen der Corona-Pandemie seit Wochen nicht erlaubt.
In dem Dorf Gallignano im Bistum Cremona verwies der Pfarrer Lino Viola dennoch nicht die wenigen Gläubigen vom Platz, die sich zur Feier der Messe eingefunden hatten. Die Carabinieri schritten während der Messe ein, doch der Pfarrer zelebrierte weiter. Sowohl der Priester als auch die anwesenden Gläubigen erhielten eine Geldstrafe.
Das Bistum drückte sein Bedauern über den Vorfall aus und hielt fest, der Pfarrer habe die staatlichen und kirchlichen Vorgaben nicht beachtet. Die anhaltende Trennung vom Altarsakrament sei allerdings schmerzhaft für viele Priester und Gläubige.
Quelle und volle Meldung hier: https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2020-04/kardinal-becciu-priester-cremona-verbotene-messe-corona.html
Brasilien: Bischof Rifans Brief an die Gläubigen
Veröffentlicht: 23. März 2020 Abgelegt unter: Causa CORONA-Virus-KRISE, KIRCHE + RELIGION aktuell | Tags: altrituell, apostolisch, Bischof Fernando Areas Rifan, Brasilien, Campos, CIC, Corona-Krise, Gebete, Hinweise, Hl. Schrift, Instruktion, Kirchenrecht, Kodex des Kanonischen Rechts, Messe, Personaladministration Ein Kommentar

HINWEIS: Inzwischen gibt es eine weitere Erklärung des Bischofs mit restriktiveren Vorgaben: https://www.adapostolica.org/comunicado-aos-sacerdotes-e-ao-povo-de-deus/
Was sich an der Kirchen-Kollekte ändern sollte
Veröffentlicht: 2. März 2020 Abgelegt unter: Causa CORONA-Virus-KRISE, KIRCHE + RELIGION aktuell | Tags: Corona-Virus, Dr. med. Edith Breburda, Gläubige, Hygiene, Infektion, infiziert, kinder, Kirchenbesucher, Kollekte, Kollektenbeutel, Messe, Spende, USA, Vorsicht 2 KommentareVon Felizitas Küble
Zur Zeit werden zahlreiche Empfehlungen über Schutzmaßnahmen vor CORONA in Gottesdiensten diskutiert und teils auch bereits von Bischöfen veröffentlicht; hierbei wird z.B. vielfach von der Mundkommunion abgeraten.
Hingegen spielt das Thema Kollekte in der Debatte kaum eine Rolle.
Dabei dürfte klar sein, daß ein Herumreichen des Klingelbeutels durch die Bankreihen (wo man hinfassen, hineinhusten und niesen kann) denkbar ungünstig ist – aber genau dies ist nach wie vor der übliche „Gang“ der Dinge bzw. Kollekte.
Unsere Autorin und Medizinerin Dr. Edith Breburda aus den USA schickte uns dieses Bild, das sie kürzlich in einer hl. Messe fotografierte:
Es zeigt die Situation der Gabenbereitung, oben sieht man den Priester betend am Altar. Auf der ersten Altarstufe stehen ein Junge und ein Mädchen (Kinder sind selten Corona-infiziert), die ein großes Kollektenkörbchen hinhalten. Diese Aufgabe könnte auch ein Meßdiener übernehmen.
Die Gläubigen gehen nach vorne, um ihre Spende einzuwerfen. Ähnlich sah das Brauchtum auch in der frühen Kirche aus.
Diese Vorgehensweise ist in Corona-Zeiten natürlich besser – und in den USA unabhängig davon vielfach üblich. Diese Methode ist allgemein auch hygienischer (bei erkälteten oder gar grippekranken Kirchbesuchern usw).
Eine weitere Lösung wären die früheren Kollektenbeutel – meist aus rotem Samtstoff – an einem langen Stil bzw. schmalen Stange aus Holz oder Metall. Ein Ministrant reicht diesen Beutel von Kirchenbank zu Kirchenbank weiter. Die Stange kann zudem hinterher leichter gereinigt werden als ein Holzkörbchen.
Der Klingelbeutel sollte am besten erst zum Schluß der Messe durch die Reihen gelangen, damit sich die Gläubigen vor dem Kommunionempfang nicht die Hände mit Geld beschmutzen.
Zudem könnte man den Kollektenkorb auf einen kleinen Tisch zwischen die Bankreihen oder ganz hinten im Gotteshaus aufstellen, so daß die Leute dort hingehen und ihre Gaben einlegen.
Vermutlich wird man in Zukunft auch stärker zu Überweisungen bzw. Online-Spenden auffordern.