Kritik an Valtortas Visionen ist „Teufelswerk“…
Veröffentlicht: 28. Dezember 2019 Abgelegt unter: VALTORTA ("Der Gottmensch") | Tags: Christliches Forum, Der Gottmensch, Erscheinungen, Fanatismus, Haus Raphael, Honesty12, italienisch, Maria Valtorta, Pater Ivo Pavic, schwülstig, selbstverliebt, sentimental, Teufel, Visionärin 8 KommentareVon Felizitas Küble
Auf einem christlichen Partnersuche-Forum postete ein Leser mit Nicknamen „Honesty12“ einen langen Text aus dem umfangreichen Werk der italienischen „Mystikerin“ Maria Valtorta“: https://www.christ-sucht-christ.de/weblog/Honesty12/59351/
Es handelt sich um einen Auszug aus ihrem 12. Band „Der Gottmensch“, in dem auch die Himmelfahrt Christi aufgrund ihrer Visionen geschildert wird. Valtortas „himmlische“ Einsprechungen wirken unerträglich sentimental, schwülstig, selbstverliebt (sie schreibt seitenlang über sich selbst und ihre frommen Befindlichkeiten als „Veilchen am Kreuz“ etc), sie sind zudem teils antijüdisch und theologisch unsinnig.
Als ein anderer Leser im Diskussionteil auf einen kritischen Artikel des CHRISTLICHEN FORUM (CF) über Maria Valtorta verlinkt, schreibt jener Blogger „Honesty12“ über das „Christliche Forum“, diese Homepage sei „total gegen die Katholiken“ und derjenige (es müßte eigentlich heißen „diejenige“), der sie betreibe, sei „ein Lügner“. Die Begründung des aufgebrachten Valtorta-Fans lautet:
„PATER IVO PAVIC WIRD AUF DIESER SEITE ZERSTÖRT…..SR. MARGARITHA VALAPPILA (HAUS RAPHAEL) WIRD ZERSTÖRT….MEDJUGORJ WIRD ALS LÜGE BEZEICHNET UND ZERSTÖRET…..ICH KENNE DIESE LÜGNERISCHE HOMEPAGE SCHON LANGE …..SO ARBEITET DER TEUFEL !!!“
Diese Art der „Argumentation“ ist typisch für fanatische, schwarmgeistige und erscheinungsfixierte Kreise – ich kenne dieses „Muster“ seit Jahrzehnten:
Skeptische Artikel gegenüber bestimmten Sehern, Privatoffenbarungen, Erscheinungen usw. werden kurzerhand als „lügnisch“ diffamiert, ohne sich inhaltlich mit der Sachkritik auseinanderzusetzen, von einer Widerlegung ganz zu schweigen.
Stattdessen wird der Teufel an die Wand gemalt bzw. dem Kritiker dessen Ungeist unterstellt.
Bezeichnend für dieses Umfeld ist auch die übertriebene Hysterie: „Pater Pavic wird zerstört…..Sr. Margaritha Valappila wird zerstört….Medjugorje wird zerstört“ usw.
Solche Schwarz-Weiß-Malereien kennzeichnen ein sektiererisches Denken, das mit einem gediegenen, nüchternen katholischen Glauben nicht vereinbar ist.
Übrigens handelt es sich bei keinem der vom Autor so massiv verteidigten Phänomene (Maria Valtorta, Ivo Pavic, Sr. Valappila, Medjugorje) um kirchlich anerkannte Visionäre oder Erscheinungen.
Aber auch diese kirchliche Vorsicht und Distanz ist vielen Anhängern von Sonderoffenbarungen und „Himmelsbotschaften“ gleichgültig, weil sie sich ihren Glauben bzw. Aberglauben letzlich selber basteln, wenngleich sie sich gerne als „superkatholisch“ präsentieren.
Unsere Autorin Felizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Verlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt
Vor 200 Jahren entstand die STILLE NACHT
Veröffentlicht: 2. Dezember 2018 Abgelegt unter: KIRCHE + RELIGION aktuell | Tags: Österreich, Christmette, Das ewige Lied, Gesang, Heilsgeschichte, Lied, Oberndorf, Pfr. Josef Mohr, sentimental, Stille Nacht, Weihnachten, Weihnachtsklassiker 2 KommentareDas bekannteste Weihnachtslied der Welt
Was wohl jeder Deutsche ahnt, wurde durch die „Gesellschaft für musikalische Aufführungsrechte“ in einer gründlichen Studie ermittelt: Der Deutschen liebstes Lied ist die „Stille Nacht“. An zweiter Stelle folgt das „Wiegenlied“ von Johannes Brahms.
Der Klassiker„Stille Nacht“ wird zu Weihnachten dieses Jahres genau 200 Jahre alt; das Lied kann auch Menschen ansprechen und ergreifen, die nicht unbedingt zur Schar der Frommen gehören. Hierzu ein Beispiel für „Volkes Stimme“ aus www.stillenacht.at (Leserbriefforum):
„Lange war ich weit weg von Gott, das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ hat mich wieder zu ihm geführt. Es tut gut, dieses Lied zu hören und mehr darüber zu erfahren. Gestern war ich in Osnabrück auf dem Weihnachtsmarkt und ein Chor sang dieses Lied; ich bekam am ganzen Körper eine Gänsehaut.“
Doch nicht nur die Herzen vieler Deutscher schlagen höher, wenn die „Stille Nacht“ erklingt. Das in seiner feierlichen Schlichtheit einmalige Lied eroberte in einem „musikalischen Siegeszug“ ohnegleichen die Sympathie der Welt. Für nicht wenige Menschen auf dem weiten Erdenrund ist es „das“ Weihnachtslied schlechthin.
Obwohl – oder weil…? – die „Stille Nacht“ so beliebt ist, wird in akademischen Zirkeln und „Fachkreisen“ mitunter gerne die Nase gerümpft über dieses „simple“ Lied, das nicht von theologischen Höhenflügen geprägt sei.
Dabei wird vielleicht vergessen, daß Schlichtheit nicht unbedingt Anspruchslosigkeit bedeutet – zudem ist in den sechs Strophen (oftmals wird leider nur eine oder zwei davon gesungen) Wesentliches aus der Heilsgeschichte zusammengefaßt.
Der zweite Kritikpunkt: Das Lied sei zu „sentimental“, rührselig, „kitschig“ und süßlich, die Melodie auch nicht viel besser – und das Lied nur als großzügiges Entgegenkommen gegenüber dem einfachen Kirchenvolk zu tolerieren.
„Kitsch“ hin oder her: Gerade die etwas „eintönige“, aber sehnsuchtsvolle Melodie erzeugt bei vielen Gläubigen eine Stimmung der Erhabenheit, Feierlichkeit und Stille, die sicherlich zur weihnachtlichen „Gefühlswelt“ paßt.
Oberndorf am 24. Dezember 1818:
Die „Stille Nacht“ stammt – wie so viele schönklingende Melodien – aus Österreich.
Dort gibt es in Nordtirol eine Ortschaft namens Oberndorf unweit von Salzburg. Hier wirkte 1818 ein Pfarrvikar, der schon als Sängerknabe auf dem Gymnasium viel Sinn für Musik zeigte: Josef Mohr. Der junge Geistliche verstand sich gut mit Lehrer Franz Gruber aus dem benachbarten Arnsdorf.
Der damals 31-jährige Schulmeister kam sonntags stets nach Oberndorf, um im Gottesdienst als Küster und Organist zu wirken. Priester und Lehrer liebten das Orgelspiel und wollten damit die hl. Messe feierlich gestalten.
Dann kam der 24. Dezember 1818: Lehrer Gruber machte sich auf den Weg zum Kirchlein nach Oberndorf, um dort für die Christmette am Abend zu üben.
Doch bald stellte sich heraus, daß die Orgelpfeifen keinen Ton von sich gaben. Kälte und Feuchtigkeit hatten dieser „Königin der Musikinstrumente“ vermutlich stark zugesetzt, so daß eine sofortige Reparatur nicht möglich schien. Zudem sollen Mäuse angeblich den Blasebalg zerknabbert haben.
Was nun? Was tun? – Schnell sollte ein neues Lied komponiert werden, bei dem man sich auf Gitarrenbegleitung beschränken konnte.
Verärgert verließ der Lehrer die Kirche und informierte seinen Freund. Der Geistliche war ebenfalls besorgt: schließlich kommen die Bauern und Handwerker von weither durch tiefen Schnee zur Kirche und freuen sich auf eine feierliche Christmette – und da sollte ihnen auch etwas Schönes „geboten“ werden.
Kaplan Mohr ging in die Schreibstube, um seine Predigt vorzubereiten. Lautlos fielen die Schneeflocken, kein Mensch war unterwegs. Der Priester sah weit über das Land hinaus. Ja, es war ein Heilig-Abend wie aus dem Bilderbuch: „Still erleuchtet jedes Haus“, wie es in einem Gedicht Joseph von Eichendorffs heißt.
Doch für Kaplan Mohr war dieser Tag nicht nur still – sondern auch heilig, gedachte man doch der Geburt Christi. Der Geistliche trat aus der Versunkenheit seiner Gedanken heraus und ging zum Stehpult. Dort schrieb er auf ein großes Blatt Papier die ersten Worte: „Stille Nacht, heilige Nacht.“ – Schon nach 15 Minuten war das ganze Lied vollendet.
Für den Kaplan war klar: sein Freund, der Schulmeister, sollte dieses Verse nun mit einer passenden Melodie versehen. Vielleicht könnte man das neue Lied abends schon in der Christmette singen? Würde es die Gläubigen über die fehlende Orgel hinwegtrösten? – Es war einen Versuch wert!
Lehrer Gruber brummte, als sein priesterlicher Freund ihm seinen Vorschlag unterbreitete: „Ich heiße doch nicht Mozart, dem jede Stunde etwas Großartiges einfällt!“ – Er machte er sich aber dennoch ans Werk – und probte das Lied danach mit einigen Frauen und Männern aus dem Kirchenchor.
Als die Gläubigen abends zur Christmette kamen, erlebten sie einen Gottesdienst ohne Orgelbegleitung. Doch am Schluß erklang vom Chor her das neue Lied. Kaplan Mohr sang mit hellem Tenor und spielte die Gitarre. Schon bald schloß sich das ganze Kirchenvolk der feierlichen Melodie an.
Vor allem die Frau von Lehrer Gruber war ergriffen: „Franz, das Lied wird man noch singen, wenn Du längst nicht mehr lebst.“ – Er lachte und widersprach ihr, doch sie blieb hartnäckig – und erwies sich damit als „Prophetin“: „Nein, dieses Lied wird man nie vergessen!“
Es dauerte allerdings 7 Jahre, bis das Weihnachtslied über den Kirchturm von Oberndorf hinausgelangte. Anlaß war erneute eine beschädigte Orgel: Ein Orgelbau-meister hörte die „Stille Nacht“ während seiner Reparaturarbeiten und das Lied gefiel ihm gut. 1825 brachte er es in seiner Tiroler Heimat.
Dort hörten es die Geschwister Strasser von der Tiroler Sängergruppe, die auch in Deutschland auftraten. So erklang die „Stille Nacht“ 1831 zum ersten Mal in Leipzig. Nun war kein Halten mehr – und das Lied begann seinen Siegeszug um die Welt.
Ein weiterer Tiroler Liederkranz brachte die „Stille Nacht“ nach Berlin, London und 1839 nach New York. Selbst im nördlichen Niedersachsen war die „Stille Nacht“ schon um 1840 allgemein bekannt. Kurz danach läßt es sich in Schweden, Norwegen und Indien nachweisen – und nach der Jahrhundertwende auch in Afrika, Neuseeland und Südamerika.
Daß die beiden Urheber des Liedes nicht in Vergessenheit gerieten, verdankt die Welt vor allem der Hartnäckigkeit des preußischen Königs: Friedrich Wilhelm IV. war ein begeisterter Anhänger der „Stillen Nacht“. Deshalb ließ er1854 inWien nach dem Komponisten forschen.
Dort war man jedoch perplex, da man weder Text noch Melodie kannte, geschweige die Urheber. Weil man annahm, ein solch vorzügliches Lied müsse einen ebensolchen Komponisten aufweisen, verdächtigte man fast alle bekannten Musikmeister der Donaumonarchie: Mozart, Beethoven, Haydn etc.
Doch die Salzburger Benediktiner wußten es besser und leiteten die Anfrage seiner Majestät an Lehrer Gruber weiter. Dieser gab eine Erklärung ab, wonach er und Pfr. Mohr die Urheber des Liedes sind.
Die Entstehungsgeschichte dieses siegreichsten Weihnachtslieds wurde mehrfach verfilmt: bereits1934 inder naiv-sentimentaler Art eines Heimatfilms („Das unsterbliche Lied“), später dümmlich-oberflächlich („Stille Nacht“), 1997 dann durchaus seriös („Das ewige Lied“). Auch Papst Pius XII. bezeichnete diesen Weihnachtsgesang als ein „immerwährend schönes Lied“.
Unsere Autorin Felizitas Küble ist Vorsitzende des Christoferuswerks in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt
Ergänzender Artikel hierzu von der Berliner Künstlerin Lucia Tentrop: https://charismatismus.wordpress.com/2013/12/13/die-stille-nacht-kunstlerisch-wertvoll-und-zugleich-das-weihnachtslied-einfacher-menschen/
Valtortas blühende Phantasie: Christi letztes Wort am Kreuz lautete „Mama“…
Veröffentlicht: 13. August 2018 Abgelegt unter: VALTORTA ("Der Gottmensch") | Tags: Christus, Der Gottmensch, gefühlsbeladen, Gottesmutter, Heilswerk, hysterisch, italienisch, Jesus, Kitsch, Kreuz, letztes Wort, Mama, Maria Valtorta, Opfertod, Seherin, sentimental, Visionärin, zwölf Bände 7 Kommentare8. Teil unserer Serie über „Valtortas Irrtümer“
Die 12 Bände mit dem Titel „Der Gottmensch“ von Maria Valtorta geistern seit Jahrzehnten durch fromme katholische Kreise. Ich kenne sogar evangelische Christen, die alle Bände sammeln und die Visionen und Einsprechungen der „Seherin“ ernst nehmen.
Dabei standen die Valtorta-Bücher mit Recht auf dem vatikanischen Index, also der Auflistung „verbotener Bücher“. Der Index wurde durch das 2. Vatikanum abgeschafft; freilich ist er moralisch nach wie vor bedeutsam, denn die jeweiligen Werke kamen ja nicht ohne Grund auf eben diesen Index.
Valtortas grenzenloser Kitsch – Jesus und Maria sind ständig mit dem „Liebkosen“ und „Küssen“ ihnen nahestehender Personen beschäftigt – ist allein schon Grund genug, um zu wissen, daß dieser sentimentale Sermon nicht von „oben“ diktiert sein kann.
Zudem stellt sich die Frage, warum der Himmel sich nach fast zweitausend Jahren Wartezeit plötzlich „durchringen“ sollte, die schmalen Evangelien-Berichte durch Endlos-Erzählungen auszuschmücken, die sich über 12 dicke Bände hinziehen.
Im übrigen ist nicht nur der Stil dieser Visionärin mehr als blumig und von einem unentwegten Karussell der Gefühle geprägt, auch inhaltlich liegt eine ganze Menge im Argen. Wir haben dies in den bisherigen sieben Artikeln aus unserer Serie bereits genau nachgewiesen.
Es gibt bekanntlich sieben Worte Jesu am Kreuz, die biblisch überliefert sind. Aber Valtorta weiß es natürlich besser; ihr soll der HERR durch übernatürliche Einsprechungen geoffenbart haben, daß sein letztes Wort in Wirklichkeit……
……aber klar doch: MAMA….
lautete. So wünscht sich das vielleicht eine italienische „Seherin“, so stellt sie sich das Heilswerk Christi vor: mehr natürlich als übernatürlich!
Aber Christus hat als Gott-Mensch am Kreuz in freier Entscheidung ein Erlösungsgeschehen vollzogen – und selbstverständlich galt sein letztes Wort dem himmlischen Vater, mit dem er „eines Wesens“ ist – und nicht seiner irdischen Mutter, so nahe ihm Maria sicherlich menschlich und geistlich verbunden war.
Im 11. Band kann man auf S. 281 nachlesen, der letzte große Ruf Christi am Kreuzesstamm sei das Wort „Mama“ gewesen. Dieser „gewaltige Schrei“ habe die Stille zerrissen, danach sei Jesus verstorben.
Danach folgen „dramatisch“ erscheinende Szene, in denen sich Maria wie eine Hysterische benimmt, sich bis zum Boden krümmt und wild herumschreit: „Ich habe keinen Sohn mehr“.
Auch das ist theologisch unsinnig, denn die wahre Gottesmutter war eine gläubige Frau, die keineswegs davon ausging, mit dem Tod sei alles aus.
Fotos: Archiv, Petrusbruderschaft