Widerspruch in der CDU gegen eine Wahl Ramelows: „Ein Stich ins Herz unserer Partei“
Veröffentlicht: 25. Februar 2020 Abgelegt unter: AKTUELLES | Tags: Bodo Ramelow, CDU, Fraktion, historischer Fehler, Jens Spahn, Kai Wegner, Kompromiß, Ministerpräsident, Stich ins Herz, Thüringen, Wahl, Widerspruch 5 KommentareDie Thüringer CDU schwenkt um und will eine linke Minderheitsregierung tolerieren. Die CDU-Fraktion im Landtag stimmt dem „Kompromiss“ zu und macht dadurch den Weg für die Wiederwahl Ramelows frei.
In anderen Bundesländer regt sich jedoch Widerstand gegen den Linksruck der Thüringer CDU. So warnt der Landesvorsitzende der CDU-Niedersachsen, Bernd Althusmann:
Was da in Erfurt vereinbart wurde, geht so nicht. Die CDU sollte ihre klare Haltung nicht aus taktischen Gründen aufgeben: Wir wählen keinen Linken zum Ministerpräsidenten. Nicht in Thüringen und auch nirgendwo sonst. Das gilt und das muss auch weiterhin gelten.
Und auch der Berliner CDU-Chef Kai Wegner kann seine Empörung nicht zurückhalten:
Dieser Schritt würde die Grundsätze der CDU Deutschlands verraten. Das wäre ein Stich ins Herz unserer Partei. Als CDU-Abgeordnete einen Linken zum Ministerpräsidenten zu wählen, wäre eine historische Dummheit.
Auch CDU-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn äußert scharfe Kritik:
Eine Wahl von Bodo Ramelow durch die CDU lehne ich ab. Wir sind als Union in einer Vertrauenskrise. Die letzten Wendungen aus Thüringen kosten weiteres Vertrauen. Es geht jetzt um die Substanz unserer Partei – nicht nur in Thüringen.
Der Thüringer CDU-Chef Mike Mohring hat angekündigt, neben dem Fraktionsvorsitz im Thüringer Landtag auch den Parteivorsitz bereits im März aufzugeben. Er sei mit dem klaren Versprechen angetreten, Rot-Rot-Grün in Thüringen zu beenden und nicht zu verlängern, sagte Mohring der Bild am Sonntag.
Quelle und vollständiger Text hier: https://www.unzensuriert.at/content/91916-ruecktritt-und-grabenkaempfe-innerhalb-der-cdu-drohen-partei-zu-spalten?utm_source=Unzensuriert-Infobrief&utm_medium=E-Mail&utm_campaign=Infobrief&pk_campaign=Unzensuriert-Infobrief
Unklarheit über „Querida Amazonas“ und „Schlussdokument“ – was ist gewichtiger?
Veröffentlicht: 14. Februar 2020 Abgelegt unter: PAPST / VATIKAN aktuell | Tags: Amazonas-Synode, Frauenämter, Kardinal Baldisseri, Mathias v. Gersdorff, Papst Franziskus, päpstliches Schreiben, Reformen, Schlußdokument, Stellenwert, Vatikan, Verbindlichkeit, Widerspruch 7 KommentareMathias von Gersdorff
Das neueste Papstdokument „Querida Amazonas“ öffnet bekanntlich nicht den geringsten Spalt für reformkatholische Vorstellungen bezüglich Zölibats, Viri Probati oder Frauenämter.
Aus diesem Grund wurde schon in der vatikanischen Pressekonferenz die Frage gestellt, welche Autorität demgegenüber das Schlussdokument der Amazonas-Synode besitzt. Dieses Papier war dem Zeitgeist sehr entgegenkommend, was die oben genannten Themen betrifft.
Kardinal Baldisseri erklärte unmissverständlich, das Schlussdokument besitze keine lehramtliche Autorität (vgl. Minute 1:09:00 der Pressekonferenz: https://youtu.be/OoHdNVITDL8). – Hierzu benötige es die ausdrückliche Zustimmung des Papstes.
In seinem Mitteilungsblatt vom 12. Februar 2020 verschickte VaticanNews auch eine Stellungnahme von Kardinal Marx. Darin heißt es: „Kardinal Marx sieht den Synodalen Weg durch das Papstschreiben nicht beeinträchtigt. Er weist darauf hin, dass Franziskus das Schlussdokument der Synode, in dem sich Reformvorschläge finden, ausdrücklich bestätigt.“
Offensichtlich steht diese Aussage im direkten Widerspruch zur Aussage Kardinal Baldisseris in der Pressekonferenz.
Im Artikel selbst ist man (wohl bewusst) ungenauer und lässt die Frage der Autorität des Schlussdokumentes (einigermaßen) offen:
„Zugleich verwies Marx darauf, dass das Schlussdokument der Amazonas-Synode und das jetzt veröffentlichte Papstschreiben eine Einheit darstellten und zusammen betrachtet werden müssten: „Der Papst stellt klar: Das Gesamte ist die Frucht der Synode.“ Es sei bemerkenswert, dass Franziskus die Relevanz beider Schreiben betone und ausdrücklich nicht das eine durch das andere aufhebe.“
Kardinal Baldisseri gehört mitnichten zum konservativen Flügel. Dass er sich auf diese Weise ausdrückt, deutet darauf hin, dass man in Rom keine weiteren Diskussionen zu diesen Themen wünscht.
Erstveröffentlichung des Beitrags von Matthias v. Gersdorff hier: https://mathias-von-gersdorff.blogspot.com/2020/02/amazonas-dokument-versucht-man-die.html
Kardinal Burke widerspricht Pater Rosica
Veröffentlicht: 24. August 2018 Abgelegt unter: PAPST / VATIKAN aktuell | Tags: apostolische Überlieferung, Basilianer, Beiboot Petri, Bibel, EWTN, Franziskus, Hl. Schrift, Individuum, Kardinal Burke, kath.net, Kirche, Lehre der Kirche, Medien, Ordenspriester, Papsttum, Pater Thomas Rosica, petrusamt, Tradition, ungeordnete Anhänglichkeit, Widerspruch 13 KommentareSind Bibel & Tradition eine „ungeordnete Anhänglichkeit“?
Pater Thomas Rosica CSB ist nicht irgendwer, sondern Mitarbeiter des vatikanischen Presseamtes, Kommunikationsberater der Kurie und Träger des Päpstlichen Ehrenordens Pro Ecclesia et Pontifice. Der Ordenspriester der Basilianer ist zudem Gründer und Leiter von „salt + light media“, einer Internet-Medienplattform.
Wie Kath.net am 16. August berichtet, hat dieser Geistliche dort am 31. Juli in zustimmender Weise verkündet, mit dem jetzigen Papst beginne eine „neue Phase“ für die Kirche: „Franziskus bricht mit katholischen Traditionen, wann immer er will, weil er frei von ungeordneten Anhänglichkeiten ist“.
Pater Rosica fügte zur grundsätzlichen Erläuterung noch hinzu, mit diesem „ersten Jesuitenpapst“ werde die Kirche nunmehr „von einem Individuum regiert und nicht von der Autorität der Schrift allein oder von ihren eigenen Diktaten der Tradition und der Schrift.“
Diesen befremdlichen Äußerungen widersprach der US-amerikanische Kardinal Raymond L. Burke (siehe Foto) in einem EWTN-Interview, wie „Beiboot Petri“ berichtet.
Der von Papst Franziskus als Präfekt der Apostolischen Signatur abgesetzte Würdenträger erklärte, CHRISTUS sei das Haupt der Kirche und ER komme „durch die Hl. Schrift und die Tradition der Kirche zu uns“. Daher würden wir die biblischen Schriften und die apostolische Überlieferung lieben:
„Wir lieben die Wahrheit, wie sie uns vom Lehramt der Kirche gelehrt wird, weil wir Jesus Christus lieben und er auf diese Weise zu uns spricht.“
Der Papst als Oberhaupt der Kirche sei nicht als Person bedeutsam, sondern als Treuhänder der Tradition. Er habe die Vollmacht, die Glaubenswahrheiten, die Liturgie sowie Moral und Disziplin der Kirche zu bewahren und weiter zu geben, nicht jedoch, „die Kirche als eine Art selbsternannter Autokrat zu regieren.“
Rosica habe daher dem Papstamt einen „sehr schlechten Dienst“ erwiesen, wenn er Franziskus und sein Wirken auf diese Weise beschreibe.
Der Protestantismus widerspricht sich selbst
Veröffentlicht: 25. Juni 2018 Abgelegt unter: BIBEL bzw. liturgische Lesungen, KIRCHE + RELIGION aktuell | Tags: Auslegung, biblische Bücher, Bischofsversammlungen, Dogmen, Hl. Schrift, Kanon, Kirche, Konfessionen, Konzilien, Protestantismus, Reformation, Sola scriptura, Sola-Prinzipien, Spätantike, Streitfragen, Widerspruch 34 KommentareVon „Sola scriptura“ und den frühchristlichen Konzilien
Einer der reformatorischen „Sola“-Leitsätze Luthers lautet „Sola scriptura“, allein die Schrift. Nun ist die Heilige Schrift auch für die katholische Kirche unbestreitbar die grundlegende Urkunde des christlichen Glaubens.
Die weiteren drei Sola-Prinzipien des Protestantismus lauten übrigens: Sola Fide (allein der Glaube), Solus Christus (allein Christus), Sola Gratia (allein die Gnade) – und manchmal wird noch „Soli Deo Gloria“ (allein Gott die Ehre) hinzugefügt.
Nach der Entstehung des Kanons – der Festlegung der biblischen Bücher, die als amtlich gültig gelten – stellten sich in der frühen Christenheit einige (Streit-)Fragen ein, die alle von allgemeinen Bischofsversammlungen, sogenannten Konzilien, entschieden wurden, freilich stets auf der Grundlage der Bibel, die aber einer Auslegung bedurfte (andernfalls wären die theologischen Auseinandersetzungen erst gar nicht entstanden).
Nun gibt es allein im Deutschen hunderte Übersetzungen der hebräischen und griechischen Texte der Hl. Schrift. Die bekanntesten und wichtigsten sind die „Einheitsübersetzung“ und die „Lutherbibel“, die aber schon mehrmals revidiert wurde, also in ihrem ursprünglichen Wortlaut offiziell gar nicht mehr verwendet wird.
Daneben erfreuen sich gerade in Freikirchen und in manchen evangelikalen Kreisen freiere Übersetzungen großer Beliebtheit – so etwa „Hoffnung für alle“ oder die „Gute Nachricht – Bibel im heutigen Deutsch“.
Allein dieses Schlaglicht zeigt bereits, dass es sehr schwierig ist, den Sinn der hebräischen und griechischen Texte in unsere Sprache zu übersetzen (nebenei: Dorothee Sölle prägte auf dem Hamburger Kirchentag 1995 den – von mir sinngemäß wiedergegebenen – Satz, dass übersetzen „Üb…ersetzen“ bedeutet).
Schon anhand des ersten Buches der Bibel, der Genesis, lässt sich beim ersten Satz zeigen, wie schwierig es ist, den vollen Sinngehalt auf deutsch wieder zu geben: „Bereschit bara elohim ha schamahim we ha aretz“, normalerweise übersetzt mit: „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde“. Nun ist „ha schamajim“ ein Pluralwort – und tatsächlich übersetzen einige deutsche Bibeln dies so, wie es wörtlich heissen müsste: „Im Anfang schuf Elohim die Himmel und die Erde“. (Kirchliche Ausleger erkennen hier übrigens einen Hinweis auf die Dreieinigkeit Gottes.) Zudem ist „Himmel“ – „ha schamahim“ – als die Ansammlung von Wasser gekennzeichnet, denn „majim“ heisst auf deutsch Wasser.
Richtig spannend wurde es in der Spätantike bzw. frühen Kirche dann bei den eigentlichen theologischen Fragen – etwa nach der Wesensgleicheit des Sohnes mit dem Vater oder dem Person-Sein des Heiligen Geistes und anderen christologischen bzw. trinitarischen Themen.
Diese Glaubensaussagen lassen sich nicht unbedingt unmittelbar für jeden sofort erkennbar aus der Bibel herauslesen. Die genaue Klärung dieser Streitfragen regelten die altkirchlichen Konzilien der ersten Jahrhunderte, die von den meisten christlichen Konfessionen anerkannt werden. Auch Luther und die anderen Reformatoren akzeptierten sie – so halten es auch die aus dem späteren Verlauf der Reformation hervorgegangenen Freikirchen (nicht jedoch Sondergruppen bzw. Sekten wie die Zeugen Jehovas).
Nun lehnen es aber diese Konfessionen zugleich ab, dass die Kirche Lehrentscheidungen treffen kann – und eben dies ist ein Widerspruch in sich, denn das Prinzip, dass Glaubensaussagen von „der Kirche“ verbindlich definiert werden, haben sie mit der Annahme der altkirchlichen dogmatischen Aussagen grundsätzlich bereits anerkannt – warum sollte also diese Maxime später nicht mehr gelten?
Der Autor ist kath. Dipl.-Theologe und unserer Redaktion persönlich bekannt
Asylkrise: Deutscher Polizeigewerkschafts-Chef widerspricht der Kanzlerin
Veröffentlicht: 1. Oktober 2015 Abgelegt unter: Causa ASYL (Flüchtlinge/Migranten) | Tags: Asyl, Deutsche Polizeigewerkschaft, Flüchtlinge, Kanzlerin Merkel, Rainer Wendt, Widerspruch Hinterlasse einen KommentarAngesichts des derzeitigen Flüchtlingsstroms nach Deutschland und zunehmenden Spannungen und Auseinandersetzungen in Flüchtlingsunterkünften sieht der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, die Maxime der Bundeskanzlerin in Gefahr.
Gegenüber dem Nachrichtensender n-tv sagte der Bundesvorsitzende:
„So schaffen wir das nicht! Die Bundespolizei braucht an der Grenze zu Österreich sofort Verstärkung, in den nächsten Tagen, sonst ist die Lage kaum noch zu bewältigen. Überdies machen uns die stärker werdenden gewalttätigen Ausschreitungen in den Flüchtlingsunterkünften Sorgen. Religiöse, multiethnische und kriminelle Konflikte könnten auch irgendwann auf die Straße übergreifen.“
Quelle: http://www.dpolg.de/aktuelles/news/so-schaffen-wir-das-nicht/